Francis Basil Willcox ist guten Mutes, als er im Frühjahr 1707 in See sticht. Er will mit seiner Handelsware gute Geschäfte machen. Und wenn ihm Gewürze und Seide nicht einträglich genug sind, kann er dank des Kaperbriefs, der ihm von der Königin von England verliehen wurde, auch auf eigene Rechnung Beute machen.
Doch die Reise steht unter keinem guten Stern. Sie werden Opfer von Piraten und nur knapp sechzig Mann seiner Besatzung überleben den Überfall der Araber. Francis Basil Willcox aber hat Glück im Unglück. Er kann navigieren und Seekarten lesen, wird also zum Steuermann auf seinem eigenen Schiff "befördert". Eine Prise auf eigene Gefahr ermöglicht es ihm vor Madagaskar eines der kleineren Piratenschiffe des Konvois zu kaufen und sich mit seinen Männern selbst dem Piratengeschäft zu widmen. Und er hat einen Traum: Er will den Pazifik überqueren und in der Karibik auf Beutejagd gehen.

Die abenteuerliche Reise des Francis Basil Willcox - ob erfunden oder wahr, kann der Leser dem letzten Satz des Buches entnehmen-, sein Händlerdasein, sein Piratenleben und sein Ende ist zu einem Projekt des Autors Thomas Röhner und des Illustrators Helmut Dohle geworden, das seinesgleichen sucht.
Eine solche Fülle an fantastischen Details hat es auf dem Buchmarkt - ganz ohne Übertreibung - noch nicht gegeben! Bereits der Ledergebundene Buchrücken, der dreidimensionale Totenkopf, die scheinbaren Blutflecken, der Edelstein auf dem Griff des Schwertes und die wunderschöne Illustration auf der Vorderseite geben einen Vorgeschmack auf die Wunder, die das Innere dieses Prachtbandes bereithält.
Kinder wie Erwachsene kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jede einzelne Seite sieht aus, als hätte sie dreihundert Jahre zwischen Käfern und Keksen auf dem Boden einer Seemannskiste gelegen. Vergilbt, angestoßen, fettig, fleckig, alt und fast schmierig sieht jede Doppelseite aus, als wäre sie Jahrhunderte lang nicht geöffnet worden. Und jede Seite wartet mit Überraschungen auf. Es gibt zahlreiche Ausklappseiten, alte Seemannskarten, einen Kaperbrief der Königin, ein Seil, um Seemannsknoten zu knüpfen, Edelsteine, die wie zufällig auf den Seiten haften, Eine alte (Papp-)Münze, eine Schatzkarte, ein kleines Buch, dass Begriffe aus der Seemannssprache erklärt, Unmengen an spannenden - und historisch verbürgten - Informationen und immer wieder die in wunderschöner, kalligraphischer Schrift gehaltenen Tagebucheinträge des Kapitäns Francis Basil Willcox.

Nicht eine Seite, die nicht bestaunt wird, nicht ein Textblock, der nicht Spannendes oder Wissenswertes zu berichten hat, nicht ein Satz, der von den Kindern ab zehn Jahren - Jüngere werden ihre Schwierigkeiten mit dem Schriftbild haben und einige Grausamkeiten aus dem Piratenleben wären auch ein wenig schockierend - verschlungen werden wird.

Dieses Buch ist ein fantastisches Geschenk für jeden Piratenfan. Es strotzt nur so vor kleinsten Details, winzigsten Absonderlichkeiten, grandiosen Ideen der Autoren Röhner und Dohle. Text und Bild sowie sämtliche kleinere Zugaben sind von ausgesuchter Qualität und machen ungeheuer viel Spaß. Nicht ein Makel, nicht ein Kritikpunkt offenbart sich selbst dem kritischsten Geist. Auch der Preis geht in Anbetracht des Gebotenen völlig in Ordnung.

Und wenn Sie je den Jolly Roger erblicken sollten, sprechen Sie ihr letztes Gebet, denn Gnade können Sie nicht erwarten.