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 Platt öss prima!

Ein heiterer Lehrgang in Nordeifeler Mundart

Autoren: Manfred Lang
Illustratoren: Theo Broere
Verlag: KBV

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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wer schon einmal in der Eifel war, ob im Urlaub, auf Geschäftsreise oder zu Besuch bei Freunden, der kennt die ganz eigene Mundart der dort lebenden Menschen. Aber den Eifeler Dialekt hören und ihn auch noch verstehen, das sind - wie so oft bei Dialekten - zwei ganz verschiedene Dinge.

Der Redakteur und Autor Manfred Lang, selbst aus der tiefsten Eifel stammend, befasst sich auch beruflich mit der heimischen Mundart. So liegt es nahe, dass er ein Büchlein mit dem Titel "Platt öss prima!" schuf, in dem er den Nordeifeler und seine ganz eigene Ausdrucksweise näher unter die Lupe nimmt.

Ursprünglich handelt es sich bei den Texten des Buches um Kolumnen, die im Kölner Stadt-Anzeiger erschienen sind. Jede Kolumne umfasst durchschnittlich zwei Seiten, die Texte sind also überschaubar und rasch gelesen. Die Überschriften beinhalten stets ein typisches Nordeifeler Mundart-Wort, zum Beispiel "Zwischen Kappes und Schavour", und deuten eine vage Richtung bezüglich des Inhalts an, während ganze Zitate in Mundart schon schwieriger zu verstehen sind: "Zo fass böngk net, un zo laus hält net", um nur ein Beispiel zu nennen. Da geht es ans Raten, was wohl gemeint sein könnte, wenn einem der Dialekt nicht oder nicht mehr geläufig ist. Denn nicht nur, dass sich Lang in seinen Kolumnen mit dem Dialekt der Eifel und speziell der Nordeifel auseinandersetzt - die Begriffe sind zudem kaum noch im aktiven Sprachgebrauch enthalten und wurden in einer Art "Roten Liste" gesammelt, um auf diese Weise erhalten zu bleiben.

In den Kolumnen begegnen dem Leser dann Worte wie "Quantefönes", "Hengesch" oder "Donderschlaach", "Klaumaanes", "Ziehneknies" oder "Chresskengche". Selbst gebürtige Eifeler könnten mit dem einen oder anderen lautlich ausgeschriebenen Wort ihre Schwierigkeiten bekommen. Direkte Übersetzungen ins Neuhochdeutsche gibt es nicht immer; eine tabellarische Auflistung aller Begriffe hätte hier die Suche nach einem bestimmten Wort sehr erleichtert. Auch die Herkunftserklärung vieler Ausdrücke und grundsätzliche Regeln zur Entstehung von Eifeler Mundart fehlt, und so lässt sich insbesondere für Nicht-Eifeler nur schwer nachvollziehen, wie und warum welches Wort entstanden ist.

Zur Auflockerung des nur aus einem Vorwort und den Kolumnen bestehenden Textes wurden Fotografien von Eifeler Menschen mit eingebracht. Die Fotos zeigen hauptsächlich Menschen älterer Semester, also zumeist Leute, die den Dialekt noch immer beherrschen; die Aufnahmen sind dadurch sehr traditionell, teilweise jedoch auch etwas bieder. Schließlich soll ein solches Buch nicht nur die Sprachkenntnisse der älteren Generationen aufrechterhalten, sondern sicherlich auch jüngere Leute, die den Dialekt der Region nicht mehr beherrschen, dazu anregen, die Nordeifeler Mundart wieder zu gebrauchen.

Vor allem Eifeler werden in den alten heimischen Begriffen schwelgen, vieles wiedererkennen oder neu entdecken. Zugezogene oder sprachlich Interessierte lernen bei der Fülle an Eifeler Mundart sicher etwas, brauchen aber mehr als dieses Büchlein, um mit den Begriffen wirklich etwas anfangen zu können. Durch den Aufbau von "Platt öss prima!" richtet sich das Buch an eine sehr eingeschränkte Zielgruppe, wird dort aber sicher für einiges an Erheiterung sorgen.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 01. September 2008 | ISBN: 9783940077479 | Preis: 9,20 Euro | 136 Seiten | Sprache: Deutsch

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