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Poisons Heimat sind die schwarzen Sümpfe, eins der wenigen Rückzugsgebiete der Menschen nach dem letzten Krieg. Höhlen, Sümpfe, abgelegene Wälder sind nun die Heimat der Menschen, während die Elfen nun tun und lassen können, was sie wollen, sogar mit den Menschen. Die meisten Menschen haben sich damit abgefunden und so stößt nicht mal die Entführung von Poisons kleiner Schwester Azalea auf allzu großen Widerstand, mal vom ersten Schrecken abgesehen. Nur Poison, die kleine Rebellin im Dorf, will die Entführung nicht tatenlos über sich ergehen lassen. Aufgrund ihrer Einstellung hat sie natürlich auch nur wenige Freunde außer Fleet, der auch einfach anders ist und als Einziger je über die Grenzen von Gull, dem Dorf, in dem Poison lebt, hinaus gekommen ist. Fleet rüstet Poison für ihre Reise zum Elfenkönig aus und zusammen mit dem durchreisendem Geisterjäger Bram macht sich Poison auf, Gull zu verlassen, um ihm Reich der Elfen ihre Schwester beim König zurückzufordern.
"Poison" allein als Name für eine weibliche Hauptfigur klingt schon etwas merkwürdig und auch die Ankündigung auf der Rückseite des Buches, dass Elfen hier scheinbar die Schurken sind, kann durchaus neugierig machen. Aber der Leser wird so einigen merkwürdigen Wesen und Name begegnen, wenn er sich auf "Poison" von Chris Wooding einlässt, denn Wesen wie eben Elfen, Najaden, Undinen und Hierophanten sind in diesem Buch zu Hause, um nur einige zu nennen. Die Geschichte an sich ist eher schlicht, was bei einem Buch für Kinder und Jugendliche nicht das verkehrteste ist. Trotzdem gibt es viele Aufs und Abs, überraschende Wendungen und einen wirklich interessanten Humor, der dieses Buch ausmacht. Allein wie die Hauptfigur zu ihrem Namen Poison kommt, hat schon etwas Amüsantes, oder warum der Fischer, der im Lauf der Geschichte auftritt, schon eine Ewigkeit Hunger leidet - der Bestimmer der Geschicke der Welten hat für ihn nicht vorgesehen, was er essen kann, wenn er keinen Fisch fängt. Sicherlich muss man diese Art von Humor leiden können, aber er macht eben den Charme dieses Buches aus.
Chris Wooding schafft es zumindest mit "Poison", mal eine etwas andere Fantasywelt - in diesem Fall sogar Welten beziehungsweise Reiche - zu schaffen, denn allein dass Elfen hier nicht als etwas Gutes angesehen werden, entspricht ja nicht dem üblichen Schema. Das Grundgerüst der Story mag zwar nicht das originellste sein, aber das gleicht Chris Wooding durch seine interessanten und außergewöhnlichen Figuren aus. So bietet "Poison" sowohl jungen als älteren Lesern ein etwas anderes Lesevergnügen.