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Abgesehen von ein paar Lehrbüchern und Verbtabellen gibt es auf dem deutschen Büchermarkt leider wenig Literatur zur polnischen Sprache. Umso erfreulicher ist es, dass nun eine umfangreiche Grammatik veröffentlicht wurde. Auf 503 Seiten erläutert die Autorin Monika Skibicki, Mitglied des Slavischen Instituts der Universität Köln, dem Lernwilligen die polnische Grammatik Schritt für Schritt. Dass Polnisch wahrlich keine einfach zu erlernende Sprache ist, kann jeder bestätigen, der sich bereits an ihr versucht hat. Die grammatikalischen Regeln sind komplex und Ausnahmen scheinen eher die Regel als wirkliche Ausnahmen zu sein. Hinzu kommen eine Reihe orthographischer Besonderheiten und Stolpersteine, an denen selbst Muttersprachler manchmal verzweifeln.
Die Grammatik ist in zwölf Kapitel eingeteilt. Im Gegensatz zu anderen - nicht nur polnischen - Grammatiken fehlt zu Beginn ein einleitender Überblick über grammatische Grundbegriffe. Nach einer Reihe Vorbemerkungen, die sich vornehmlich mit der Orthographie und der Phonetik des Polnischen befassen, werden in den einzelnen Kapiteln die unterschiedlichen Wortarten (Substantiv, Verb, Adjektiv, Pronomen et cetera) behandelt. Die letzten beiden Kapitel sind der Syntax (Satzstrukturen) und Morphologie (Wortbildung) gewidmet.
Am Anfang eines jeden Kapitels wird stets eine kurze Einleitung geben, bevor anschließend die einzelnen Regeln erklärt und anhand von Beispielsätzen veranschaulicht werden. Hilfreich sind auch die Verweise auf die deutsche Grammatik, die zum einen eine nützliche Orientierung bieten, zum anderen aber auch signifikante Unterschiede vor Augen führen. Gerade die Unterschiede sind für Anfänger schwer zu erlernen, zumal sie in den Lehrbüchern nicht ausführlich genug behandelt werden (können). Das Polnische enthält viele Besonderheiten, die der deutschen Sprache fehlen. Hier liegt eine der Stärken dieses Buches. Ausführlich, in allgemein verständlicher Sprache und vor allem nachvollziehbar geht die Autorin auf diese Besonderheiten ein, ohne sich dabei in Kleinigkeiten zu verlieren, die vermutlich nur noch für Sprachwissenschaftler von Interesse sind, jedem anderen aber nur unnötiger Ballast bescheren würden.
Grammatikalische Vorkenntnisse des Polnischen sind für dieses Buch nicht erforderlich. Man sollte allerdings mit einigen linguistischen Fachbegriffen vertraut sein oder zumindest wissen, wo man sie nachschlagen kann, denn auf solche wird in "Polnische Grammatik" nicht verzichtet. Ein kurzes Verzeichnis von verwendeten Fachausdrücken findet sich jedoch auch am Ende des Buches. So richtet sich "Polnische Grammatik" eher an Studenten und Sprachinteressierte und nicht an Menschen, die ihre Polnischkenntnisse auffrischen oder aber ein paar Worte Polnisch für den nächsten Urlaub lernen wollen. Da es sich bei diesem Buch um eine umfassende Darstellung der polnischen Grammatik handelt und nicht um eine Lehrgrammatik, fehlen Übungen, die das Gelernte verfestigen. Zu diesem Zweck gibt es allerdings eine Vielzahl anderer Werke, zu denen man greifen kann. Ansonsten ist dieses Buch auch für Fortgeschrittene zu empfehlen, die mit diesem Buch ein ideales Nachschlagewerk geboten bekommen.