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Bei Familie Freeling herrscht Harmonie pur; Vater Steve ist erfolgreich in seinem Beruf als Hausmakler, Mutter Diane kümmert sich liebevoll um das Haus in der Neubausiedlung, in der die Familie noch nicht lange wohnt, und die drei Kinder.
Die heimelige Idylle wird jedoch durch seltsame Ereignisse gestört. Im Haus gehen mit einem Male unerklärliche Phänomene vor sich; in der Küche verschieben sich wie von Geisterhand die Stühle am Esstisch, türmen sich gar innerhalb von Sekundenbruchteilen zur Pyramide auf, wenn Diane nicht hinsieht. Nesthäkchen Carol Anne rutscht durch eine unsichtbare Kraft geschoben von einer Stelle am Boden zur anderen.
Diese wundersamen Begebenheiten sind zu Anfang noch lustig, die Familie hat ihren Spaß an den Phänomenen. Dann aber wenden sich die Dinge: Aus den Späßen, den die unsichtbaren Mächte - Geister? - sich machen, wird bitterer Ernst. Die kleine Carol Anne, die über einen rauschenden Fernseher Kontakt zu der ominösen Macht hat, wird in einer Nacht in den Wandschrank gezogen und taucht nicht wieder auf.
Familie Freeling ist geschockt, ja regelrecht traumatisiert von den Entwicklungen der Ereignisse und sucht Hilfe bei einem Team, das sich auf übersinnliche Phänomene spezialisiert hat. Es gilt, Carol Anne zu befreien - wenn sie denn überhaupt noch irgendwie im Haus und am Leben ist.
Die 70er Jahre erlebten einen regelrechten Boom an gruseligen Filmen: "Wenn die Gondeln Trauer tragen" 1973, im selben Jahr "Der Exorzist", Tobe Hoopers "The Texas Chainsaw Massacre" 1974, der im Jahr 2003 ein Remake erfuhr, der Klassiker "Halloween" und "The Amityville Horror" von 1979, der 2005 ebenfalls neu gedreht wurde, um nur einige aufzuzählen.
Diese Flut an guten Horrorfilmen setzte sich Anfang der 80er Jahre mit klangvollen Namen wie "Fog - Nebel des Grauens" von John Carpenter, Sam Raimis "Tanz der Teufel" und eben mit "Poltergeist", beide von 1982, fort.
Tobe Hooper, der bereits unter anderem mit "Texas Chainsaw Massacre" Erfahrungen im Horrorgenre gesammelt hatte, führte Regie bei dem von Steven Spielberg produzierten "Poltergeist". Dass dieser Film heute noch zu den absoluten Klassikern des Horrorgenres zählt, kommt nicht von ungefähr. Klammheimlich wird eine subtile Spannung erzeugt, der sich der Zuschauer erst richtig bewusst wird, wenn es bereits zu spät ist, sich ihr zu entziehen. Zwar verfolgt man die harmlosen Späße der unsichtbaren Mächte schon zu Anfang mit einem unguten Gefühl - als jedoch die atemlose Wendung der Ereignisse mit Carol Annes Verschwinden einsetzt, fühlt sich der Zuschauer mehr und mehr in einen gruseligen Strudel gerissen, der auch in den ruhigen Momenten kaum Spannung einbüßt. Wo ist die arme kleine Carol Anne? Lebt sie überhaupt noch? Und wenn ja, kann die Familie mit Hilfe von außen Kontakt zu ihrer Tochter aufbauen?
All diese Fragen werden im Verlauf der Handlung beantwortet, und weitere Fragen bauen sich auf: Was ist das für eine Macht, die offenbar die Kontrolle über Teile des Hauses gewonnen hat, und woher kommt sie? Und wird es der Familie Freeling gelingen, sie zu besiegen?
Klug gesetzte Schockmomente und genretypische Elemente - die Dunkelheit oder langsame Kamerafahrten ebenso wie düstere, die Szenen untermalende Musik - vermengt Hooper wirkungsvoll zu einem visuellen Alptraum, der auch heute nichts von seiner Wirkungskraft verloren hat. Zwar ist das heutige Publikum bereits härtere Kost gewohnt, daher wird "Poltergeist" vermutlich für viele etwas an Intensität verlieren. Dennoch wird er nicht grundlos zu den Horrorklassikern gezählt und sollte Fans des Genres auf jeden Fall ein Begriff sein.
Extras werden auf der besprochenen DVD, die mehr durch die Vielfalt an Untertiteln glänzt, leider keine geboten.