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 Potion Explosion

Aus dem Schrank in den Trank


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Endlich! Nach einem ausgiebigen Studium der Magie an der Horriblen Hochschule für handfeste Zauberei gilt es nun, das Abschlussexamen zu bestehen. Dabei werden bis zu vier Schüler gleichzeitig in der Kunst des Zaubertrankbrauens geprüft. Wer am geschicktesten dabei ist, sich die Zutaten zu besorgen, die meisten Tränke braut und die Fähigkeiten der fertigen Gebräue besonders geschickt einsetzt, der gewinnt.

Für das erste Spiel sollte ein bisschen mehr Zeit eingeplant werden. Es müssen nicht nur die Regeln gelesen, sondern auch das Spiel vorbereitet werden. Das heißt, viele Teile aus Kartonplatten lösen und noch kleinere Löcher aus Karton herausdrücken. Und dann ist da noch der Zutatenspender. Der Zusammenbau ist gut erklärt, aber insgesamt dauert es eben ein bisschen, bis das Spielmaterial vorbereitet ist.

Dann geht es los. Von acht möglichen Zaubertrankarten werden immer nur sechs benötigt. Dadurch gibt es ein bisschen Variation im Spiel. Der Zutatenspender ist im Prinzip eine kleine Kugelbahn mit fünf Reihen. Diese werden zufällig mit den Murmeln befüllt. Es gibt vier verschiedenfarbige Zutaten, die vorkommen können. Jeder Spieler hat immer zwei Tränke in seinem Arbeitsbereich ausliegen, an denen er gerade arbeitet.
Wie funktioniert das genau? In jeder Runde braucht ein Spieler eine bestimmte Anzahl an Murmeln, also Zutaten, um einen oder zwei Tränke fertigzustellen. Die bekommt er, indem er eine Murmel von einer beliebigen Stelle aus dem Zutatenspender nimmt. Eine Zutat ist einem also immer sicher. Im Idealfall werden daraus aber noch deutlich mehr, denn immer wenn nach dem Entnehmen einer Kugel andere Murmeln aufeinanderprallen, die die gleiche Farbe haben, dürfen diese ebenfalls auf die Hand genommen und benutzt werden. Da Kettenreaktionen möglich sind, können das ziemlich viele werden und es kommt auch vor, dass nicht alle Zutaten benutzt werden können. Es gibt aber noch ein kleines "Lager" für bis zu drei Murmeln.

Hat ein Spieler alle Zutaten für einen Trank zusammen, dreht er die Flasche auf die andere Seite um und platziert sie neben seinem Arbeitsbereich. Diese fertigen Tränke können sogar benutzt werden und geben dem Spieler dann eine einmalige, hilfreiche Sonderfähigkeit, um es noch einfacher zu machen, an Zutaten zu kommen. Wer von einem der sechs im Spiel vorkommenden Zaubertränke drei Stück hat oder wem es gelungen ist fünf verschiedene zu brauen, der bekommt einen Orden mit vier Sonderpunkten. Diese bringen einen nicht allzu weit nach vorne, es gibt aber nur relativ wenige davon, und wenn sie aufgebraucht sind, endet das Spiel. Es gewinnt, wer am meisten Punkte hat. Die bekommt jeder über seine fertigen Zaubertränke, die je nach Schwierigkeitsgrad in der Herstellung unterschiedlich viel wert sind.

Das Spielprinzip ist ziemlich einfach und funktioniert trotzdem hervorragend. Es muss nur jeder für sich aufpassen, auch die richtigen Sachen zu nehmen. Egal ob es um die Zutaten oder den nächsten Zaubertrank geht, es gilt ein wenig zu planen, dann erspielt sich der Sieg leichter. Die Zusatzfähigkeiten, die mit den fertigen Tränken ins Spiel kommen, sollten ebenfalls möglichst geschickt und nicht wahllos "weil sie da sind" eingesetzt werden.
Es gibt auch einen kleinen Glücksfaktor. Gerade im Spiel zu zweit kann es sein, dass ein Spieler besonders viel Pech bei der Auswahl der Zutaten hat. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, das auszugleichen. Nicht immer, aber recht häufig.

Insgesamt macht das Spiel am meisten Spaß, wenn nicht so verbissen auf den Sieg gespielt wird, sondern am Spieltisch Gespräche entstehen. Welche Kugel nehme ich als Nächstes? Spare ich meinen Zaubertrank noch auf oder nicht? Das lockert die Sache enorm auf und es spielt dann nicht nur jeder für sich.

Ein besonderes Lob verdient die fantastische Aufmachung des Spiels. Und das in jeder Hinsicht. Hier wurde wirklich in jedem Detail und in jedem Bereich liebevoll gearbeitet. Die Illustrationen sind ganz zauberhaft, die Kugelbahn ist schön durchdacht, die Tränke sehen gut aus. Die Kugeln, die für die Zutaten benutzt werden, sind tolle, farbige Glasmurmeln, was das Spiel noch einmal deutlich aufwertet. Besonderen Spaß macht die Anleitung, die neben dem eigentlichen Text noch eine Menge lustiger Sprüche enthält. Dazu kommen die Namen der Zutaten (Drachenqualm, Ogerschleim, ...) und Tränke (Rauschmittel der spektralen Freude, Sand der Zeit, Schluck des Bodensatzes, ...) und deren Beschreibungen, die durchaus für das eine oder andere Kichern sorgen.

Damit ist "Potion Explosion" ein rundum gelungenes Familienspiel, welches auf allen Ebenen für viel Freude und Knobelspaß mit Zaubertränken und -zutaten sorgt.

Bine Endruteit



Brettspiel | Erschienen: 1. Januar 2016 | Originaltitel: Potion Explosion | Preis: 34,95 Euro | für 2 - 4 Spieler | Sprache: Deutsch

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