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Tief unter der Erde brüten die Groblins, garstige und niederträchtige Kreaturen, darüber, wie sie den oberirdisch lebenden Menschen Schaden zufügen können. Ihr boshafter Anführer, Prinz Froschlippe, und seine nicht minder fiesen Eltern hecken schließlich den gar teuflischen Plan aus, Prinzessin Aline in ihr unterirdisches Reich zu entführen. Durch eine Heirat mit ihr will sich Froschlippe die Menschen des Königreiches untertan machen und sie in die Finsternis tief unter der Erde verbannen. Der Bergarbeitersohn Curdie, der zufällig das geheime Reich der Groblins entdeckt, erfährt von dem bösen Plan der Kobolde und will die junge Königstochter warnen, wird aber gefangen genommen. Nichts scheint nun zwischen den Groblins und der Prinzessin zu stehen, als diese vom Geist ihrer Ururgroßmutter Beistand erhält ...
Kritik zum Film:Mit dem Genre des Zeichentrickfilms werden vornehmlich der einzigartige Charme der Disney-Klassiker, das düster gehaltene Kino eines Don Bluth, der Zauber des
letzten Einhorns oder die komischen Backpfeifenmarathons des pfiffigen Asterix assoziiert; was jenseits dieses kanonisierten Tellerrandes liegt, beschäftigt die wenigsten. Dass es aber nicht immer Disney sein muss, zeigt allein ein Blick auf den europäischen Zeichentrickfilm – etwa den ungarischen, der heute kaum bekannte Genre-Perlen wie "Vuk" oder
"Jonas und der verschwundene Schatz" hervorgebracht hat.
Nun ist freilich nicht alles, was animiert ist, gleich eine filmische Offenbarung – das gilt für Hollywood ebenso wie für Ungarn. So ist etwa das Zeichentrickmärchen "Prinzessin Aline und die Groblins" aus dem Jahr 1991, das auf dem hierzulande relativ unbekannten Kinderbuch "The Princess and the Goblin" des schottischen Schriftstellers und Pfarrers George MacDonald (1824-1905) basiert, kein animiertes Meisterwerk, sondern laue Zeichentrickkost, der es an Charme und Spannung mangelt. Das liegt zum einen an den flachen Charakteren: Diesen fehlt es an Profil und Leben, stattdessen wirken sie wie mit Schablonen ausgestanzt. Auch glückt der Spagat, den die Groblins – allen voran der übertrieben lispelnde Prinz Froschlippe und seine schrill herumzeternde Mutter – zwischen Bösewichtern und comic reliefs hinlegen müssen, nicht wirklich, so dass sie weder einen sonderlich bedrohlichen noch sonderlich witzigen Eindruck hinterlassen – was in der Folge auch Spannung und Unterhaltung nicht unbedingt in die Hände spielt. Zum anderen ist die Geschichte selbst recht hausbacken und klischeeschwanger, gleitet gerne mal ins unfreiwillig Komische ab und schlägt stellenweise etwas über die Stränge, wenn es darum geht, die Handlung mit vielen phantastischen Elementen wie einem magischen Garn oder Liedern als wirksamste Waffe gegen die griesgrämigen Groblins zu unterfüttern.
Animationstechnisch kann sich "Prinzessin Aline und die Groblins" freilich nicht mit dem Hollywood'schen Zeichentrickkino jener Zeit messen und erinnert überwiegend qualitativ an damalige Zeichentrickserien. Einige Szenen stechen jedoch sichtbar hervor, etwa jene zu Filmbeginn, in der Curdie Aline mit seinem Gesang vor den Groblins rettet. Diesen Momenten ist deutlich anzusehen, wohin das meiste Budget geflossen zu sein scheint.
Unterm Strich weiß "Prinzessin Aline und die Groblins" nur mäßig zu überzeugen. Zwar werden die Kleinen, an die sich der Film in erster Linie richtet, mit dem Film gewiss ihren Spaß haben, doch Unterhaltung für die gesamte Familie – also auch für die Erwachsenen – wird hier leider kaum geboten.
Kritik zur DVD:Das Bild liegt im Format 1,33:1 vor. Der Kontrast geht alters- und produktionsbedingt durchaus in Ordnung, die Farben wirken aber überwiegend blass, stellenweise wie ausgewaschen; lediglich in den bereits erwähnten aufwändigeren Szenen erfreuen die Figuren mit deutlich lebendigeren Farben. Allerdings hat das Bild durchgehend mit Filmkorn, Verschmutzungen und extrem auffälligen Kompressionsartefakten zu kämpfen.
Der deutsche Ton präsentiert sich überwiegend dumpf und verrauscht, dennoch sind die Dialoge jederzeit verständlich. Dennoch: Im Vergleich zu den ebenfalls auf die Silberscheibe gebannten englischen und französischen Tonspuren (wie der deutsche Ton in Dolby Digital 2.0) schneidet das deutsche Pendant am schlechtesten ab.
Bonusmaterial sucht man leider vergebens, nicht einmal ein lausiger Trailer findet sich auf der Disc. Lediglich ein Wendecover liegt der DVD bei.