Selbstgemachte Quilts sind etwas ganz Besonderes: Man merkt ihnen die Liebe an, mit denen sie genäht wurden. Ein selbstgenähter Quilt ist ein Geschenk fürs Leben, ein nützliches Geschenk dazu. Doch selbst fortgeschrittene Näherinnen schrecken manchmal vor der Herausforderung zurück, einen eigenen Quilt zu gestalten. Wie soll man all die unterschiedlichen Stoffteile in ein harmonisches Ganzes verwandeln?

Wie sich Jane Brocket inspirieren lässt, erfährt man in ihrem Buch "Quiltinspirationen", das 16 Projekte und die dazugehörigen Geschichten und Inspirationsquellen vorstellt. Zunächst erzählt die Autorin ein wenig von sich, wie sie zum Quilten gekommen ist, und erläutert ihre Art und Weise an einen Quilt heranzugehen. Dabei legt sie viel Wert darauf, dem Leser mögliche Hemmungen vor dem Quilten zu nehmen. So erfährt man beispielsweise, dass Jane Brocket keine riesige Stoffsammlung hat, sondern zuerst eine Idee für ein Projekt entsteht, für das sie schließlich entsprechende Stoffe kauft. Nach dieser Einführung, die auch Informationen zum Rand, zur Rückseite, zum Vlies und vielem mehr beinhaltet, stellt sie 16 ihrer Projekte vor. Sie beschreibt, wie die Idee zum entsprechenden Quilt entstand, was sie inspiriert hat und wie sich die Idee so weit entwickelt hat, dass sie sich schließlich auf die Suche nach geeigneten Stoffen gemacht hat. Zu Beginn eines jeden Projekts sind Fotos abgebildet, die als Inspiration für den Quilt gedient haben (oder gedient haben könnten). So sieht man zu dem Quilt "Tulpenmeer" beispielsweise Fotos von holländischen Tulpenfeldern. Auch eine Anleitung zum Nähen des vorgestellten Quilts ist vorhanden. Zunächst wird auf die verwendeten Stoffe für die Ober- und Unterseite eingegangen. Eine schematische Zeichnung verdeutlicht die farbliche und geometrische Zusammensetzung des Quilts. Im Anschluss gibt es noch die eigentliche Nähanleitung.

Nach der Vorstellung der 16 wirklich tollen Projekte findet der Leser Anleitungen, Tipps und Ideen für das Quilten. Dabei stellt die Autorin ihre persönliche Arbeitsweise vor. Sie geht auf die von ihr verwendete Ausrüstung und den gesamten Herstellungsprozess ein, so wie er sich für sie als nützlich und angenehm herausgestellt hat. Da sie beispielsweise von Hand quiltet, auf dem Sofa sitzend und ohne Rahmen, beschreibt sie genau dies. Das Quilten mit der Maschine bespricht sie nicht. Dafür stellt sie ihre Lieblingsbücher für Quiltinspirationen vor und beschreibt ihre Stoffkaufstrategien. Es ist diese sehr persönliche Note und gewisse Warmherzigkeit, die den Charme des Buches ausmacht. Jane Brocket erzählt, wie sie an das Quilten herangeht, woher sie ihre Inspiration nimmt und dass sie lange gezögert hat, mit dem Quilten zu beginnen. Dadurch nimmt sie dem Leser, der das Quilten ebenfalls vor sich herschiebt, die Scheu davor endlich anzufangen. Die 16 wunderschönen Decken, die sie im Buch vorstellt, tun ihr Übriges, den Leser zu motivieren. In einer Art Galerie kann man die Decken vollends aufgefaltet ansehen und miteinander vergleichen. Hier wird ein weiteres Mal - wie auch schon in den Anleitungen - deutlich, dass die Wirkung der Quilts auf den verwendeten Stoffen und Stoffkombinationen und nicht auf komplizierten Mustern beruht. Damit ist das Buch sowohl für Anfänger, denen es die Angst vor der schier unüberwindbaren Herausforderung zu nehmen versucht, als auch für fortgeschrittene Quilterinnen, die immer wieder auf der Suche nach neuen Motiven und Ideen sind, geeignet. Denn die Autorin präsentiert nicht einfach ihre Modelle, sondern lässt ihre Leser an dem Prozess, der schließlich zu den hier vorgestellten, tollen Resultaten geführt hat, teilhaben.

"Quiltinspirationen" ist ein wirklich schönes und liebevoll gemachtes Buch. Man sollte allerdings keine Einführung in die verschiedenen Techniken des Quiltens erwarten, denn die Autorin beschreibt lediglich ihre persönliche Arbeitsweise.

Das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe gibt es hier auf der Verlags-Website.