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Für ein Schulprojekt führt der junge Michelangelo auf einer Fashionshow Interviews mit den Mitarbeitern einer New Yorker Modefirma. Sieben Tage, die bestimmt sind von dem Unfall eines Models auf dem Laufsteg und einem sich anschließenden Mord, ist der Schüler backstage dabei. So gesellt sich zu den interviewten Mitarbeitern bald auch noch Detective Homer. Außerdem kommt nach und nach heraus, dass Michelangelo die Videos, die er tagsüber mit seiner Webcam aufgenommen hat, abends auf seiner Webseite veröffentlicht.
Die 90 Minuten, die der Zuschauer hier zu sehen bekommt, entsprechen dabei in etwa dem, was die Besucher des Internetblogs zu sehen bekommen. Michelangelo kann man hinter der Kamera nur erahnen. Stattdessen kann man teilhaben an den Gedanken zweier Models, Minx (Jude Law) und Lettuce Leaf (Lily Cole), der Näherin Anita de Los Angeles (Adriana Barraza), des Financiers Tiny Diamond (Eddie Izzard), des Chef-Designers (Simon Abkarian), der Managerin Miss Roth (Dianne Wiest), der berühmten Kritikerin Mona Carvell (Judi Dench) und einigen anderen.
In sieben kurzen Kapiteln, die je einem Tag entsprechen, und vor einem monochromen Hintergrund erfährt der Zuschauer so von den Ängsten und Hoffnungen, von den Gedanken und Gefühlen der Beteiligten, die sich nach und nach immer mehr dem zuhörenden Michelangelo und seiner Kamera öffnen.
Dass die Modeszene oberflächlich und roh ist, könnte eine Aussage des Films sein. Dies ist natürlich keine neue oder gar überraschende Erkenntnis, so viel weiß auch Regisseurin Sally Potter. So erzählt ihr Film im Grunde auch weniger eine Geschichte über Mode, die Modeszene und die ihr Verfallenen, sondern ist in erster Linie ein eher technisches Experiment - das allerdings zunehmend langweilt, was auch nicht von den sehr guten schauspielerischen Leistungen kompensiert werden kann, die durch die Bank sehr überzeugend sind. Ganz besonders begeistert Jude Law, den man in der Rolle des Supermodels Minx kaum wiedererkennt, aber auch alle anderen sitzen perfekt auf ihren Rollen.
Doch können weder sie noch die verschiedenfarbigen Hintergründe und die besondere Ästhetik des Films die Aufmerksamkeit des Zuschauers über die gesamte Länge halten - denn letztlich ist es inhaltlich eher dünn, was Sally Potter hier bietet. Sicher, es gibt rührende Stellen oder amüsante, witzige, aber die Monotonie nimmt zu, nicht ab. Sicher ist auch, dass der Film viel Diskussionsstoff bietet. So könnte man sich beispielsweise fragen, was genau Sally Potter ausprobieren wollte, was ihr Film erzählen oder zeigen will. Schnelle Unterhaltung ist sicher nicht ihr Ziel gewesen. Wer die nicht sucht, könnte also durchaus Gefallen an dem Film finden. Denn während die einen ihn als langweilig und dünn beschreiben, werden andere ihn mögen und vielleicht Worte wie vielschichtig und künstlerisch dafür finden. So wird der Film einmal mehr zeigen: dass Geschmäcker verschieden sind.
Deutsche Synchronisation, Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.