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Durch ein geheimes Regierungsprojekt zur kognitiven Leistungssteigerung wurde aus dem geistig zurückgebliebenen Hilfsgärtner Jobe Smith ein hyperintelligenter Übermensch mit telepathischen und telekinetischen Fähigkeiten, der das Internet infiltrieren und die gesamte Menschheit aus dem Cyberspace heraus unterwerfen wollte. Zwar wurde die Forschungseinrichtung vernichtet und Jobes finsterer Plan vereitelt, doch geht vom einstigen "Rasenmähermann" weiterhin eine große Gefahr aus: Der skrupellose Unternehmer Jonathan Walker (Kevin Conway) entdeckt, dass Jobe (Matt Frewer) die Explosion im Labor überlebt hat, und macht sich dessen Kräfte zunutze: Mithilfe eines hoch entwickelten Computerchips soll Jobe im Cyberspace eine Parallelwelt erschaffen, die sämtliche Computer weltweit miteinander vernetzt; auf diese Weise will Walker die Weltherrschaft an sich reißen. Zusammen mit einigen jugendlichen Hackern versucht der Entwickler des Chips, Benjamin Trace (Patrick Bergin), Walkers Pläne zu durchkreuzen. Doch der undurchsichtige Jobe verfolgt ganz andere Absichten ...
Kritik zum Film:"Der Rasenmähermann" von 1992 nimmt in der langen Liste der Stephen-King-Verfilmungen eine Sonderstellung ein: Das ursprüngliche Skript wurde unter dem Titel "Cyber God" verfasst und entbehrte jeder Verbindung zum Werk des
King of Horror. Das Produktionsstudio New Line Cinema besaß zu jener Zeit die Verfilmungsrechte auf Kings Kurzgeschichte "Der Rasenmähermann" und ließ eine Handvoll Alibi-Parallelen zum Text ins Drehbuch einarbeiten, um den Film mit Kings gewinnträchtigem Namen bewerben zu können. Der Autor protestierte gegen diese Entscheidung, forderte die Entfernung seines Namens aus dem Filmtitel und zog schließlich vor Gericht, das ihm nach einigen Rückschlägen auch recht gab. Immerhin entwickelte sich "Der Rasenmähermann" zu keiner Box-Office-Bombe – allein in den USA spielte der Film mehr als das Dreifache seines Budgets von 10 Millionen US-Dollar wieder ein –, sodass 1996 ein Sequel folgte, dem die zweifelhafte Ehre zuteilwurde, zu den überflüssigsten Fortsetzungen der Filmgeschichte gezählt werden zu dürfen.
Das hängt nicht zuletzt mit der chronischen Widersprüchlichkeitssucht des Drehbuchs zusammen, die bereits mit der völlig sinnfreien Ausgangslage des Films einsetzt: Das Ende des Vorgängerstreifens – Jobes erfolgreicher Einzug in den Cyberspace und seine Abspaltung von seinem physischen Körper – wird aus unerfindlichen Gründen komplett ignoriert, obwohl sogar Material aus dem ersten Film, das Jobes Siegeszug in die unendlichen Weiten des Internets zeigt, zu Beginn von "Rasenmäher-Mann 2 – Die Rache" eingefügt worden ist. Aus dem gottgleichen Übermenschen, der dank telekinetischer Kräfte in der außervirtuellen Realität eine tödliche Bedrohung darstellte, wird kurzerhand ein menschliches Wrack, das von heute auf morgen keine übersinnliche Macht außerhalb des Cyberspace mehr besitzt. Auch die Handlungen der Figuren sind nicht immer nachvollziehbar: So versucht der totgeglaubte Jobe, zu Filmbeginn über seinen einzigen Freund aus Rasenmäher-Tagen – den Jungen Peter Parkette – Kontakt mit dem zurückgezogen lebenden Dr. Trace aufzunehmen, dem er wertvolle Informationen über den Computerchip entlocken will; doch kaum stehen Jobe und Trace einander gegenüber, bekundet Ersterer plötzlich, seine Pläne auch ohne Traces Kooperation in die Tat umsetzen zu können.
Damit ist die bunte Parade der hirnrissigen Widersprüche und unbeabsichtigten Dummheiten aber noch lange nicht vorbei – im Gegenteil: "Rasenmäher-Mann 2" ist schludrig zusammengeschusterter und unfertig wirkender Müll, bei dem nichts auch nur ansatzweise zu Ende gedacht worden ist. So ist das einzige bekannte Gesicht aus dem Cast des Vorgängerfilms, das für das Sequel gewonnen werden konnte, Austin O'Brien ("Last Action Hero"), der erneut in die Rolle des jungen computeraffinen Peter Parkette schlüpft. Bloß: Obwohl der Schauspieler, wie auch seine Figur kaum gealtert sind, verfrachtet das von Logikdiarrhöe gepeinigte Drehbuch die Handlung in eine weit entfernt wirkende Zukunft, in der fliegende Autos und Virtual-Reality-Brillen zum Alltag gehören – ein krasser Gegensatz zur Early-Nineties-Handlungszeit des Vorgängers. Ein derartiger technologischer Quantensprung innerhalb weniger Jahre? Selbst bei der Frage nach seiner Zielgruppe verstrickt sich der Streifen in Widersprüche: Mutet "Rasenmäher-Mann 2" vor allem im ersten Filmdrittel mit seinen Teenie-Hackern und den Reisen durch eine bunte virtuelle Realität noch wie ein vornehmlich auf ein jugendliches Publikum zugeschnittener SF-Actioner an, der in puncto Umsetzung auf dem Niveau eines "Power Rangers"-Films dahinvegetiert, streut der Film mit zunehmender Laufzeit einige etwas härtere Szenen ein, während mit Dr. Trace (der aussieht, als hätte sich Ed Harris als Tommy Wiseau verkleidet) ein Erwachsener die jungen Charaktere zunehmend ins Abseits drängt; gleichzeitig aber grenzt die hochgradig naive und selten dumme Handlung jedes halbwegs denkende erwachsene Publikum aus – ein Teufelskreis, dem der Film nicht entkommt.
Technisch blamiert sich der Streifen ebenfalls auf höchstem Niveau: Die dystopisch-futuristische Kulisse ist erbärmlich zusammengewürfelt, die Actioneinlagen sind mehr schlecht als recht in Szene gesetzt, und über die Qualität der Computereffekte sollten überhaupt alle Mäntel des Schweigens dieser Welt ausgebreitet werden. Dass "Rasenmäher-Mann 2" fürs Kino produziert wurde, will man angesichts seiner billigen TV-Optik zu keinem Moment glauben.
Langer Rede kurzer Sinn: "Rasenmäher-Mann 2 – Die Rache" ist lächerlicher, hanebüchen erzählter Low-Budget-SF-Schrott, bei dem von vorn bis hinten nichts stimmt und der unfreiwillige Komik zur olympischen Disziplin erhebt. Dagegen liest sich jede Rasenmäher-Anleitung wie das Drehbuch zu "Matrix".
Kritik zur DVD:Die Bildqualität ist insgesamt nicht schlecht ausgefallen. Zwar wirken das Bild über weite Strecken ein wenig weich und die Farben etwas matt, aber davon abgesehen gibt es keine gröberen Mängel. Im Gegensatz zur früheren Warner-DVD liegt das Bild bei diesem Release im Originalformat 2,35:1 (16:9) vor.
Der deutsche Ton liegt in Dolby Digital 2.0 vor und reißt dementsprechend keine Bäume aus, bietet aber eine zufriedenstellende Abmischung mit klar verständlichen Dialogen. Der englische Originalton, der sich ebenfalls auf der Disc befindet, ist auf dem Backcover nicht angeführt. Untertitel sind keine vorhanden.
Als Bonusmaterial finden sich lediglich der Originaltrailer zum Film sowie die obligatorische Trailershow auf der Silberscheibe. Der DVD liegt ferner ein Wendecover bei.