Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Die moderne Physik hat im 20. Jahrhundert Erkenntnisse geliefert und neue Probleme aufgeworfen, die wenig mit alltäglichen Erfahrungen zu tun haben, häufig vielmehr wie Science Fiction wirken. Andreas Müller fasst in seinem Buch "Raum und Zeit" den Forschungsstand und den historischen Weg zur so genannten Raumzeit zusammen und kommt dabei auf nicht wenige schwer verdauliche Fakten und Theorien zu sprechen.
Das 200-seitige Buch ist in sechs Kapitel gegliedert. Nach der Einleitung behandeln die Kapitel zwei und drei die Auffassung vom Raum und von der Zeit gemäß der klassischen Physik, deren bekannteste Vertreter Newton und Galilei sind. Das vierte Kapitel behandelt die Raumzeit, ein Konzept, das sich zusammen mit der Relativitätstheorie durchgesetzt hat.
Im fünften Kapitel werden die Eigenschaften dieser Raumzeit behandelt und im sechsten ein Ausblick auf die zukünftige Forschung gewagt, in der er es vor allem darum gehen wird, die Relativitätstheorie für den Makrokosmos mit der Quantenphysik des Mikrokosmos zu verbinden. Müller stellt hier beispielhaft die String- und die Schleifentheorie vor.
Im Anhang finden sich ein Glossar, ein Literaturverzeichnis sowie ein Index.
Andreas Müllers Buch "Raum und Zeit" ist eine weitgehend verständlich geschriebene Einführung in die Geschichte der physikalischen Beschreibung von Raum und Zeit. Insbesondere die ersten 120 Seiten sind auch für Laien ohne Probleme verständlich.
Doch dafür bietet das Buch in den ersten beiden Dritteln auch wenig, was man nicht auch im Physikunterricht gelernt hat. Spannend wird es also erst im letzten Drittel. Hier werden die Folgen und Probleme von Einsteins Theorien wie auch der Quantenphysik erläutert und moderne Theorien wie die Stringtheorie erklärt. Dabei wiederum geht stellenweise die Verständlichkeit verloren. Der Leser muss an vielen Stellen einfach hinnehmen, dass eine Theorie X an Stelle Y nicht funktioniert, ohne es wirklich verstehen zu können. So wäre die Gewichtung der Kapitel andersherum sinnvoller gewesen, weniger Platz für die klassische Physik, mehr Raum für die aktuellen Probleme.
Insgesamt bemüht sich der Autor aber um eine nachvollziehbare Darstellung. Es werden nicht nur Theorien erklärt, sondern auch die wichtigsten Experimente zu deren Überprüfung. Eine Vielzahl an Abbildungen ergänzt den Text auf sinnvolle Weise. Das Glossar im Anhang ist ebenfalls sehr nützlich.
Insgesamt ist das Büchlein also lesenswert, allerdings bietet es nur 60 wirklich spannende Seiten. Dafür sind 20 Euro ein etwas zu hoher Preis.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.