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 Reiche des Chaos


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das Imperium in der Alten Welt des Warhammeruniversums ist ein Hort der Frömmigkeit und der Ordnung - aber überall lauert das Chaos mit seiner unbändigen Kraft der Zerstörung. Vier Chaosgötter verführen ganz normale Menschen zu grotesken Taten, schenken ebenso groteske Mutationen, die nicht nur den Körper verändern, sondern auch den Geist mit Wahnsinn füllen. Im Warhammer-Fantasyrollenspiel ist das Chaos der größte Feind, oder vielleicht auch die Chance zu großer Macht. "Die Reiche des Chaos" ist kein Kampagnenbuch, sondern eine Abhandlung über alle möglichen Aspekte des Chaos, die bisher nur nebenbei abgehandelt werden konnten.

Neunzehn Kapitel in vier großen Teilen hat dieses wie üblich wunderschön gestaltete vollfarbige Rollenspielbuch. In blutigen Lettern berichtet eine scheinbar handgeschriebene Notiz vom Schicksal des eigentlichen Autoren, den ein Diener des Chaos geholt hat. Solche kleinen Seitenhiebe sind typisch für die Warhammerbücher, die eher selten einen nüchternen Ton anschlagen. Dafür schlagen sie erst mal einen eher langweiligen Ton an. Die Geschichte des Chaos in der Alten Welt muss durchgearbeitet werden.

Dann geht es mit zwei Kapiteln ins Reich der Mutationen, eine große Liste zum Auswürfeln und Beschreibungen von großer launiger Qualität machen sehr viel Spaß. Weniger spaßig ist, dass man jeden Charakter mit einer Mutation an den Rand der Unspielbarkeit bringt, interessant für richtig gutes Rollenspiel, sehr schlecht für den lieb gewonnenen Charakter.

Zum ersten Teil des Buches gehören dann noch Kapitel über Kulte im Imperium, die natürlich höchst geheim agieren müssen, und über Gegenstände, die manchmal eine eigene magische Macht haben können.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Randgebieten des Imperiums hin zu den Gebieten des Chaos. Dazu gehören dann auch Tiermenschen mit allen Facetten und die Kräfte des Imperiums, die gegen genau diese Bestien ins Feld ziehen.

Im dritten Teil geht es in die Chaoswüste, dorthin, wo die Norsca und Kurgan hausen, dorthin, wo das Chaos seine launischen Gaben an Magier und Kämpfer vergibt. Und der Blick geht auch auf verderbte Orte inmitten der Chaoswüste, Orte, die man an dem einen Tag findet, am nächsten nicht mehr.

Und diese seltsame Chaoswüste wird nur noch vom Reich des Chaos selbst übertroffen, das den vierten Teil bildet. Hier geht es um die Götter und ihre direkten Untergebenen, die Dämonen.


Das ist eine große Menge an Informationen, die hier auf 320 großformatigen Seiten zusammengestellt sind. Allerdings ist der Nutzen nicht ganz so groß, wie bei dem einen oder anderen früheren Warhammer-Band. Viele Chaosanteile werden nur dann wirklich interessant, wenn die Spieler selbst mit dem Chaos anbandeln, was aber andererseits über kurz oder lang immer zur Vernichtung der Charaktere führen muss.

Andere Aspekte sind nützlicher, es gibt eine Menge Gegner, die ernst genommen werden müssen, man kann viel mit Magie arbeiten, muss aber eben auch immer damit rechnen, dass das Chaos zurückschlägt - es dürfte allerdings auch eine interessante Erfahrung für Charaktere sein, wenn ein Mutant vor ihren Augen zu einer Chaosbrut degeneriert, was wirklich grässlich ist.

Ein Buch mit großen Längen, einer netten Prise schwärzesten Humors und vielen Informationen aus den Randbereichen der Warhammerwelt. Kein Muss, zumal bei dem mächtigen Preis, aber ein Informationsbrocken zu dem abseitigem Teil der Alten Welt.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 1. Juni 2007 | ISBN: 9783867620031 | Originaltitel: Tome of Corruption | Preis: 39,95 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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