Immer wieder gibt es Menschen, die ohne Vorwarnung Amok laufen und nicht nur sich selbst, sondern auch Familienmitglieder richten. Traumatische Ereignisse, die Angehörigen und Freunden für immer zu schaffen machen und deshalb ist es auch kein Wunder, dass der erfolgreiche Polizist Cole (Mark Kelly) die Tat seines besten Freundes nicht verwinden kann, der sich nach einem grausam verübten Mord selbst das Leben nimmt. Doch als wäre die Situation nicht schon entsetzlich genug, wurde Cole auch noch Zeuge der blutigen Tat und wird seitdem von schweren Halluzinationen heimgesucht. Grund genug, um infolgedessen den Job und seine kleine Familie zu verlieren und sich zukünftig als Putzmann verdingen zu müssen.

Als Cole eines Tages zu einem riesigen Herrenhaus gerufen wird, dessen eigenartiger Besitzer (Oz Perkins) eine sofortige Reinigung alle Böden fordert, ist er wenig begeistert von dem neuen Auftrag. Denn nach einigen Doppelschichten und überaus wenig Schlaf wollte der an seinem körperlichen Limit angelangte Cole eine wohltuende Auszeit nehmen. Doch die gebotenen 5000 Dollar überzeugen ihn nachhaltig, noch eine weitere Nacht zu putzen, und so wappnet er sich mit seinen Reinigungsgeräten und beginnt die Böden zu schruppen. Lange dauert es nicht, bis jede Menge Spuren auftauchen, die einen Mord vermuten lassen und deshalb ist sich Cole schon bald nicht mehr sicher, ob in dem Haus ein Verbrechen geschehen ist oder er wieder einmal halluziniert.

"Removal - Einfach aufgewischt" ist ein Streifen, der von seiner unterschwelligen Bedrohung lebt, allerdings keine durchgängige Spannung erzeugt. Denn ehe die Geschehnisse in Gang kommen und sich der putzende Hauptdarsteller mit Visionen über ein eventuell begangenes Verbrechen plagt, vergeht einfach zu viel Zeit. So sind es im ersten Drittel des Films vor allem die akustisch eingefügten Schockelemente, die den Zuschauer erschrecken, während im späteren Verlauf viele, sich häufende, Merkwürdigkeiten und eine unterschwellig sadistische Art des Hausherren für schaurige Momente sorgen.

Während bei der Umsetzung der interessanten Idee einiges Potential verschenkt wurde, verstehen es die Darsteller durchgängig zu überzeugen. Egal ob Mark Kelly als putzender Polizist Cole eine Welt zwischen Wahn und Realität durchlebt oder Oz Perkins als versnobter Hausbesitzer merkwürdige Dinge tut. Ihre Darstellung ist jederzeit glaubwürdig und hinterlässt beim Zuschauer einen realen Eindruck. Und so ist sich dieser, genau wie Cole, zu keiner Zeit sicher, was tatsächlich in dem herrschaftlichen Haus geschehen ist.
Dunkle Farben und ein passender Sound runden die Produktion ab, die aufgrund einiger blutiger Szenen und gruseligen Elementen zu Recht erst ab 16 Jahr zugelassen ist.

Fazit:
"Removal - Einfach aufgewischt" ist ein allmählich in Fahrt kommender Psychothriller, der auf einer originellen Idee beruht und mit schwarzhumorigem Charme und guten Schauspielerleistungen angenehm unterhält, allerdings auch einiges an Spannung vermissen lässt.