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Reizvolle Jobangebote haben Maja und Silke wieder zusammengebracht. Von Hamburg beziehungsweise Berlin sind die beiden, Freundinnen seit "ewigen" Zeiten, in Krefeld in eine wundervolle Wohnung gezogen und führen eine geradezu ideale WG.
So weit, so gut, aber beide lassen einen Lebensgefährten zurück und finden sich nun in Fernbeziehungen wieder. Nicht, dass es bislang einfach gewesen wäre – Silkes Oliver hat nach seiner Scheidung eine fürchterlich pubertierende, eifersüchtige Tochter zu erziehen, und Majas Freund Zoran ist vollauf mit seinem fünfjährigen Sohn Marten, Ergebnis eines One-Night-Stands, und seinem neuen Thriller beschäftigt.
Ein wenig könnte sich die Lage entspannen, als sich Oliver entschließt, mit seiner Tochter in Silkes Nähe zu ziehen. Doch da stellt Silke fest, dass sie schwanger ist; genau das hätte sie sich nie im Leben vorstellen können, während Maja nach Mutterschaft lechzt und zutiefst darunter leidet, dass ihr Zoran kein weiteres Kind möchte.
Im Grunde ließe sich alles regeln und ertragen, wenn da nicht auch noch eine grauenvolle Wohnungsnachbarin, Mütter, Schwiegermütter in spe und andere Ärgernisse zuhauf wären. Manche davon entpuppen sich mit der Zeit jedoch überraschend als Segen.
Hat man die entsprechende "Ära" miterlebt, so fühlt man sich bei der Lektüre von "Salat muss durchs Kaninchen" sehr stark an Hera Lind oder Eva Heller und deren Romane aus den 80er-Jahren erinnert. Es geht sehr turbulent zu, Frau steht ihren Mann, ist hin und her gerissen, und am Ende geht es ganz gut aus mit allen Möglichkeiten zu einer Fortsetzung.
Beste Freundinnen sind ein beliebtes Thema. Silke und Maja, beide für Magazine tätig, wirken sehr sympathisch, die Charaktere – auch die ihrer Lebensgefährten und der beteiligten Kinder sowie der Randfiguren, insbesondere der anfangs geradezu gruselig wirkenden, aber doch ganz patenten Nachbarin – werden recht sauber konturiert gezeichnet, wobei die satirische Ader der Autorinnen diese verleitet, gerade den etwas grotesken Nebenpersonen ein kontrastreiches Profil zu erstellen, sodass in Verbindung mit einem ausgelebten Gespür für absurde Situationen und echter Komik viel Gelächter bei der Lektüre garantiert werden kann.
Das allmähliche Zusammenwachsen der beiden Patchworkfamilien hat natürlich auch eine humorvolle Komponente, doch verstehen es die Autorinnen, diese vielen Frauen vertraute Problematik durchaus mit Tiefe zu vermitteln. So mag sich manche Leserin in der einen oder anderen Situation wiederzufinden.
Manchmal wird's vielleicht doch ein bisschen viel der Kapriolen, deshalb fällt die Bewertung nicht leicht. Jede Frau, die wild-bunte Lebenssituationen mag und sich vielleicht heimlich eine Fortsetzung der Erfolge von Lind und Heller gewünscht hat, wird in diesem Roman begeistert schmökern und sich in der Bahn womöglich etwas genieren, wenn sie wieder einmal in unkontrolliertes Gelächter ausgebrochen ist. Die Tiefe geht dabei natürlich ein gutes Stück weit flöten – somit kann das Buch im Sinne guter bis ausgelassener Unterhaltung bestens, im Sinne von Literatur, die man immer wieder heraussucht, weil sie einen tiefen Eindruck hinterlassen hat, nicht so sehr empfohlen werden.
Eine
Leseprobe wird auf der Verlagsseite zum Buch angeboten.