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"Nikolaus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann" - aber die nette Zeile eines bekannten Weihnachtsliedes trifft nicht immer zu, vor allem nicht bei der Horrorkomödie "Santas Slay". Und wem noch nicht aufgefallen ist, dass der Name Santa nur ein Anagramm ist, der möge weiterlesen.
Vor tausend Jahren schloss der Sohn des Teufels mit einem Engel eine Wette ab, doch er verlor sie und musste seinen Wetteinsatz einlösen: Als freundlicher Santa Claus sollte er den Menschen zu Weihnachten Gutes tun, Geschenke bringen und überall Freude verbreiten. Gesagt, getan. Doch irgendwann sind diese tausend Jahre vorbei, und Santa kann endlich wieder richtig schön böse sein. Also sucht er sich das namentlich gut passende amerikanische Kleinstädtchen Hell aus, um die Einwohner auf möglichst festliche Weise niederzumetzeln. Und wenn nicht er selbst Hand anlegt, erledigt sein schlittenziehender Büffel den Rest. Da erfreut ein fröhliches "Ho ho ho!" niemanden mehr.
Aber Santa hat noch einen ganz bestimmten Grund, ausgerechnet in diesem verschlafenen Nest Angst und Schrecken zu verbreiten. Er ist auf der Suche nach jemandem, um eine alte Rechnung zu begleichen. Doch der junge Nicolas, seine Freundin Mary und sein kauziger Großvater stellen sich Santa in den Weg.
Die Idee des schwarzhumorigen Splatterfilms aus dem Hause e-m-s klingt vielversprechend. Ein böser Weihnachtsmann, der sich freut, endlich mal wieder nicht nett sein zu müssen, und der von nun an die Menschen meuchelt, da lassen sich gut ein paar fiese Einfälle verarbeiten. Dazu kommt mit Bill Goldberg ein Santa dazu, der ordentlich zuschlagen kann; als Wrestler hat Goldberg genügend Erfahrung damit. Und schon die Eröffnungsszene verspricht einen blutigen Trashspaß; James Caan und Fran Drescher geben sich als die ersten Opfer die Ehre, im Hintergrund läuft die passende festliche Musik.
Danach geht dem Film schon ein bisschen die Puste aus. Die Morde des sonst so freundlichen dicken Mannes mit dem Rauschebart sind nett anzusehen, aber nicht wirklich kreativ, und die Gags bewegen sich auf einem eher platten Niveau. Andererseits finden sich viele lustige Details, und seien es nur die sprechenden Namen, die rockige Weihnachtsmusik oder die Stadtkarte im Polizeirevier, auf der Santas blutige Spur durch die Stadt in Form eines Weihnachtsbaums verewigt ist. Kleines Highlight ist der Blick in die Vergangenheit, wenn Regisseur David Steiman die Vorgeschichte des bösen Santa mit Puppen darstellt. Da lässt sich immer wieder großzügig über Schwächen in der Inszenierung hinwegsehen.
An Extras bietet die vorliegende DVD Interviews mit Hauptdarsteller Goldberg, Schauspieler Dave Thomas (im Film in einer Nebenrolle als Kirchenmann zu sehen) und einem der Produzenten, ein paar Trailer sowie einen Blick hinter die Kulissen, der aber leider ohne Off-Kommentar ziemlich langweilig geraten ist. Eine Special Edition mit zwei DVDs wartet neben den aufgezählten Elementen noch mit unveröffentlichten Szenen, einem Einblick ins Casting zum Film, einigen Impressionen von Regisseur David Steiman und einer Featurette über Santas coolen Schlitten auf. Und im Dezember 2007 erschien nun auch eine Limited Collectors Edition in schicker Verpackung.
Hirn ausschalten und knapp achtzig Minuten Splatter und Humor ansehen - wer beim nächsten Trinkabend mit Freunden noch nicht weiß, was im DVD-Rekorder landen soll, keine anspruchsvolle Unterhaltung sucht und Gags auf "American Pie"-Niveau mag, kann bedenkenlos zugreifen.