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Wer kann der Versuchung widerstehen, die eine köstlich glänzende Schokoladentafel darstellt? Und industriell gefertigte Schokolade ist keineswegs das Nonplusultra der Verführung, wie Kay-Henner Menge weiß: Die beste Schokolade ist selbst gemacht von Menschen, die ausreichend Geduld und Experimentierfreude mitbringen, um beste Zutaten miteinander zu ungewöhnlichen Kompositionen zu vereinen.
In der Einleitung erfährt er Leser zunächst, welche Ausrüstung und welche Grundzutaten er benötigt. Hierzu gehören nebst Kuvertüre ein geeignetes Küchenthermometer und die Form.
Anschließend kann sich der Leser über praktische Aspekte informieren, insbesondere die Methoden der Temperierung und deren praktische Anwendung ab dem Zerkleinern der Kuvertüre. Auch das Gießen der Schokolade wird erläutert. Geeignete Verpackungen für die individuellen Küchenerzeugnisse sind ein weiteres Thema.
Den Hauptteil des Buchs machen natürlich die Rezepte aus. Schon eingangs zeigt sich dabei, dass es nicht um eine Art Abklatsch von Standardsorten aus dem Supermarktregal geht. Da verbindet sich Schokolade mit Curry und Cashew-Nüssen, mit Tonkabohnen und Mohn, mit Chili und Tortilla-Chips. Weihnachtlich wird's mit Lebkuchengewürz und gebrannten Mandeln. Und der letzte Urlaub oder das Fernweh grüßen, wenn man sich Aprikosen-Schokolade mit Lavendel gönnt oder Weiße Oliven-Schokolade. Schokolade mit Balsamico-Salz, das klingt exotisch, schmeckt aber köstlich, und nicht minder lecker ist Weiße Pumpernickel-Kirsch-Schokolade. Hierbei stört … die weiße Schokolade? Dann eben Schokolade mit Ingwer-Marzipan oder eines der anderen Rezepte aus der Sparte "Überraschend schön" – etwa Senf-Schokolade mit Brezeln.
Das ein oder andere Rezept aus diesem Buch klingt wirklich überraschend. Süße, vielleicht auch zartbittere Schokolade in Kombination mit geschmacksintensiven Gewürzen wie Koriander, Rosmarin und Lavendel oder Pfefferminz, Salziges und Pfeffer dabei und manch andere ungewohnte Zutat?
Es lohnt sich. Und es sieht gut aus. Außerdem kann jeder mittelmäßig begabte Hobby-Konditor mit etwas Übung die vorgestellten Rezepte nach"kochen", da die Anleitung nichts zu wünschen übrig lässt. Wer den Zusammenstellungen nicht traut, mag sich damit trösten, dass sich die Preise für das Rohmaterial in tolerierbaren Grenzen halten. Mit detaillierten Tipps, auch für das Dekorieren, wird nicht gespart.
Die Rezepte sind klar gegliedert. In der Randspalte findet man die Zutaten, im Allgemeinen für drei Schokoladentafeln, die Zubereitungszeit eingeschlossen. Der Hauptteil enthält eine Schritt-für-Schritt-Anweisung, die nach Lektüre der einleitenden Kapitel über Vorbereitung und Temperierung problemlos nachzuvollziehen ist.
Zu einem Teil der Rezepte werden ganzseitige Fotos geboten, die wahrlich Appetit auf die vorgestellten Köstlichkeiten machen, insbesondere, da es sich um echte Meisterwerke der "Food"-Fotografie handelt.
Das Register liefert ergänzende Informationen.
Ungewöhnliche Schokoladenspezialitäten zum Selbermachen, einfache Anleitungen, mehr oder minder – bei Beachtung der einleitenden Kapitel um so mehr – Erfolgsgarantie: So macht es Spaß, eigene Schoko-Kreationen herzustellen. Die im Lieferumfang enthaltene Form für drei (!) Schokoladentafeln bildet die Basis der Ausrüstung. Nichts wie ran an die Kuvertüre!