Wollten Sie nicht schon immer wissen, was das Bier mit der Erfindung des Kühlschranks zu tun hat? Oder welche Verbindung es zwischen Mary Shelley und Alfred Nobel beziehungsweise Frankenstein und dem Nitroglycerin gibt? "Sensations, Science & Stories Vol. 1" liefert eine Antwort darauf. Für 71 Minuten entführt das vorliegende Hörspiel in die Welt der Wissenschaft. Dabei drehen sich die Geschichten um zwei Themenschwerpunkte: das Bier und Alfred Nobel. Es ist interessant, wie gerade letzterer zu einem Ausgangspunkt für eine Tour zu Frankenstein, den Gebrüdern Grimm und Bertha von Suttner werden kann. Dabei ist das Hörspiel nicht nur für Kinder lehrreich, auch Erwachsene erfahren von geschichtlichen Zusammenhängen, die ihnen so vermutlich nicht geläufig waren.

So interessant die behandelten Themen jedoch auch sein mögen, die Umsetzung ist leider enttäuschend. Lediglich Olaf Pessler als Erzähler liefert eine solide Leistung. Die Hörspielelemente, die eigentlich zur Auflockerung von Pesslers Monologen eingefügt wurden und den Hörer als Ohrenzeugen in die gerade behandelte geschichtliche Epoche verführen sollen, wirken gestelzt und unglaubwürdig. Die Sprecher agieren lust- und emotionslos, was man ihnen deutlich anmerkt. Das Flair eines guten Hörspiels wird dabei im Keim erstickt. Ebenso stößt die musikalische Untermalung auf Befremden. Es ist klar, dass man von einer Produktion wie dieser keine philharmonischen Klänge erwarten kann. Die verwendeten Synthesizer-Stücke sind jedoch in ihrer Einfachheit nicht mehr zu unterbieten. Gerade in unserem medialen Zeitalter ist es wirklich keine Hexerei, mittels Keyboard und Computer eine einigermaßen passable musikalische Untermalung zu produzieren, die nicht den Anschein erweckt, als ob ein Kind seine ersten Gehversuche mit Soundprogrammen unternimmt. Etwas mehr Liebe zum Projekt wäre sicher nicht falsch gewesen.

Das Konzept, das "Sensations, Science & Stories Vol. 1" anwendet, ist sicher keine schlechte Idee, um Kindern und Erwachsenen auf unterhaltsame Weise die Geschichte der Wissenschaft nahe zu bringen. Die Umsetzung jedoch lässt einiges zu wünschen übrig, weswegen von diesem Produkt nur abgeraten werden kann. Was sich vielleicht noch als kleines Geschenk bei Freunden mit Kindern geeignet hätte, scheidet leider auch ob des Preises von zehn Euro aus. Damit kann man auch besser produzierte Ware erwerben.