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Zunehmend viele Ehen zerbrechen in der modernen Welt, oft schneller als alle Beteiligten es erwarten. Wie ein Virus breitet es sich aus, so eine kurze und knappe Zusammenfassung am Ende des Filmes "Separation City".
Der Film spielt in Wellington und in Berlin, also auf beiden Seiten der Welt. Die Probleme sind die selben. Vier befreundete Paare in Wellington geraten in ein Durcheinander, als eines von ihnen sich trennt: Das deutsche Musikerpaar Katrin und Klaus geht auseinander, als sie ihn beim Ehebruch erwischt. Zur selben Zeit kriselt es in der Beziehung von Pam und Simon. Simon wünscht sich mehr Abenteuer, mehr Sex. In seiner Wahrnehmung ist sein Leben langweilig und Pam tut wenig, um die Beziehung aufregend zu halten. Als sich Katrin und Simon in ihren jeweiligen Krisen näher kommen, riskiert Simon seine Ehe. Gleichzeitig gibt ein weiteres Paar seine Trennung bekannt, weil die Ehefrau entdeckt hat, lesbisch zu sein. Einzig eins von vier Paaren bleibt von den ganzen Umbrüchen unberührt und führt eine stabile Beziehung.
Die DVD ist ohne jegliches Zusatzmaterial ausgestattet. Neben der deutschen Tonspur ist noch die englische dabei. Untertitel gibt es keine.
Irgendwo zwischen Beziehungskomödie und -tragödie muss "Separation City" eingeordnet werden. Die Hauptcharaktere Simon und Katrin erleben traurige Zeiten. Dennoch gibt es viele komische Szenen, die dem Film die Tragik nehmen, so dass insgesamt der Eindruck entsteht, die Protagonisten nehmen ihre Schicksale zu schwer, anstatt sie wie Erwachsene hinzunehmen und mit ihnen zu leben.
Der Film lebt vor allem von seinen guten Schauspielern und einem ruhigen Drehbuch. Die vier Paare leben in einer Familienidylle im Grunde zufrieden vor sich hin. Es sind weniger die unerfüllten Sehnsüchte und Wünsche, die Simon zu Katrin treiben, oder eine Ehefrau dazu bringen, sich als Lesbe zu outen, es scheint vielmehr die Langeweile zu sein, die den Figuren zu schaffen macht. Sie steuern bewusst auf die Krise zu, ohne etwas dabei gewinnen zu können.
Diese Darstellung des modernen Ehelebens, welches Scheidungen und Singles am laufenden Band produziert, ist filmisch durchaus gelungen. Der Film unterhält, die Figuren sind sympathisch und gut gespielt, der Zuschauer ist gespannt, wie die Paare ihre Krisen lösen oder auch nicht, also wer einzieht in "Separation City" und wer nicht.
Schade ist nur, dass sich auf der DVD kein Zusatzmaterial befindet. Mit Wellington und Berlin sind zwei nicht sehr alltägliche Kulissen für einen solchen Film gewählt worden, die Schauspieler sind sehr gut, das Drehbuch interessant. Also hätte es einige Anlässe für Hintergrundinformationen gegeben. Auch ist schade, dass es keine Untertitelung gibt. Die Bild- und Tonqualität zumindest ist sehr gut.
Das kurze Fazit lautet: Ein sehenswerter Film auf einer sehr schlecht ausgestatteten DVD. Fans von Beziehungsfilmen können dennoch bedenkenlos zugreifen.