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 Shamera - Die Diebin

Autoren: Patricia Briggs
Übersetzer: Michael Krüger
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Shamera ist Diebin, das weiß jeder im Armenviertel von Landsend. Dass sie auch Magierin ist, behält sie lieber für sich, denn die neuen Besatzer der Stadt glauben nicht an Magie und verfolgen ihre Anhänger als Scharlatane. Als ihr Lehrmeister ermordet wird, trifft sie das erste Mal sowohl auf einen Dämon als auch auf Kerim, den neuen Vogt, der sie vor der Stadtwache schützt.
In den Adelskreisen der Stadt geschehen bald weitere Morde nach dem gleichen Muster. Da erinnert sich der Vogt an die Begegnung mit der jungen Frau und bittet sie um ihre Unterstützung. Am Hof angelangt macht Shamera mehr als eine überraschende Entdeckung.

Es ist ja beinahe bei allen erfolgreichen Autoren so: Irgendwann werden auch die frühen Bücher veröffentlicht. In diesem Fall ist das ein Glück, denn "Shamera - die Diebin" von Patricia Briggs ist gute, solide Fantasy. Das Buch gehört zur Sianim Reihe, in der bereits "Aralorn - die Wandlerin", "Aralorn - der Verrat" und "Rialla - die Sklavin" erschienen sind. "When Demons walk", so der Originaltitel des Buchs, ist bereits 1998 erschienen und man merkt der Geschichte an, dass ihr noch ein bisschen die Raffinesse der späteren Bücher fehlt.
So ist Shamera nicht nur eine kluge Heldin, sondern auch herzensgut, magiebegabt, trittsicher auf höfischem Parkett und mutig. Ihr Verbündeter, Kerim, wird von einem geheimnisvollen, bedrückenden Schicksalsschlag gequält und beide sind so edel, dass es schlichtweg langweilig sein könnte, wäre Frau Briggs nicht so eine gute Autorin. Sie findet genau den richtigen Ton, um ihren Lesern die Protagonisten nahezubringen. Die Handlung ist nicht kompliziert, aber sie schlägt genug kleine Haken, um interessant zu sein. Jeder in diesem Roman hat seine Beweggründe, mögen sie gut oder schlecht sein. Niemand ist grundlos böse und die Autorin legt Wert darauf, ihre Figuren dreidimensional zu gestalten. Besonders in einer Sache bleibt sie sich erfreulicherweise treu. "Shamera" ist ein Fantasyroman, keine Liebesgeschichte in magischer Umgebung. Natürlich gibt es auch hier Freundschaft, Liebe und Gefühl oder eben deren Gegenteil. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf der Geschichte, nicht auf den Bauchmuskeln der Helden.

Da fällt es leicht, den einen oder anderen kleinen Lapsus zu verzeihen, wenn Shamera kleinere Schwierigkeiten mit Magie aus der Welt schafft. Wenn sie zu schmutzig ist, kann sie Wasser herbeizaubern, können blaue Flecken nicht verdeckt werden, Magie löst das Problem. So mogelt sich die Heldin charmant durchs Leben, erklärt aber auch gerne, dass man ebendiese Magie nicht verschwenderisch nutzen solle. Na, was denn nun? Da ruckelt die Logik ein wenig nach dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht. Hier merkt man schon, dass es sich um ein Frühwerk handelt.
Insgesamt ist das Buch aber eine runde Sache, da es unterhaltsam ist und Lust auf mehr macht.

Wer Patricia Briggs nur durch die Mercy Thompson Reihe kennt, wird überrascht sein. Mit der Sianim Reihe schlägt sie eine ganz andere Richtung ein, die jedoch nicht weniger unterhaltsam ist.
Sowohl Einsteiger als auch überzeugte Fantasyleser können hier unbesorgt zugreifen. Sie finden in Shamera eine sympathische Heldin, die in ein spannendes Abenteuer gerät, in das sie ihr gerne folgen können.


Ein Blick ins Buch ist auf der Amazon-Seite möglich.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 15. Januar 2015 | ISBN: 9783404207725 | Originaltitel: When Demons walk | Preis: 9,99 Euro | 368 Seiten | Sprache: Deutsch

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