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Eine westliche Journalistin hat diese außergewöhnliche Liebesgeschichte aufgezeichnet, nachdem sie Sherin, die Paschtunenfrau und Amar, den christlich erzogenen Inder, kennenlernte. Beide haben ihr abwechselnd ihre Geschichte erzählt, die hier nun in Form eines fesselnden Romans vorliegt.
Sherin wird in Afghanistan in eine mächtige Paschtunenfamilie hineingeboren. Ehre und Tradition ist ihren Leuten das Wichtigste. Was auch bedeutet, dass die Frauen keinerlei Rechte besitzen und nichts zu sagen haben. Sie müssen stets die Burka tragen, besitzen keinerlei Freiheiten. Außerdem muss jede Paschtunenfrau einen Cousin heiraten, damit das Blut der Familie rein bleibt. Ein Schicksal, das schon Sherins Mutter traf, die so an einen Mann verheiratet wurde, den sie nicht liebet. Auch ihren Kindern begegnet sie nur mit Kälte.
Dann zieht die Familie nach Dubai um, Sherin geht dort auf eine Schule, denn obwohl die Frauen verheiratet werden und nichts frei entscheiden dürfen, wird doch viel Wert darauf gelegt, dass sie gebildet sind. In der Schule begegnet Sherin zum ersten Mal der westlichen Welt, sie sieht Frauen ohne Burka, die sich frei entscheiden können, Filme, das Leben in anderen Ländern. Und sie lernt Amar kennen.
Amar stammt aus einer indischen Familie, doch sie sind Christen und sein Großvater war ein Deutscher. Er wuchs zwischen verschiedenen Kulturen auf. Als er mit fünfzehn Jahren Sherin sieht, ist er auf den ersten Blick von ihr fasziniert. Sie ist Klassenbeste, ein Jahr älter als er. Und sie erwidert sein Interesse. Beide kommen sich sehr rasch näher, auch wenn sie wissen, dass niemand von ihrer Beziehung erfahren darf.
Durch die Schule, das Internet und über Handy kommunizieren sie miteinander. Amar wird bald schon für Sherin der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Doch es dauert nicht lange und ihre Familie kommt dahinter. Sherin wird nach Peschawar gebracht, dort soll ihr ein Mullah mit Hilfe von schwarzer Magie die unreinen Gedanken austreiben.
Aber Sherin bleibt stark. Egal mit wie viel Gewalt ihre Leute ihr begegnen, sie hält an ihrer Liebe fest.
Amar ergeht es nicht besser, durch seine Liebe zu Sherin gerät er ebenfalls in Schwierigkeiten, landet schließlich sogar im Gefängnis, wird schwer gefoltert, aber auch er rückt nicht von seinen Gefühlen ab.
Der Roman wird nach einer kurzen Einleitung durch die Journalistin Vered Morgan abwechselnd aus der Sicht von Sherin und Amar erzählt. Es ist eine wahre Geschichte und doch kaum zu glauben, denn obwohl ihre Familienmitglieder alle sehr hoch gebildet sind, glauben sie dennoch an schwarze Magie, scheuen sich nicht davor, diese Praktiken einzusetzen. Ebenso erfährt Sherin, wie auch die anderen Frauen in ihrer Familie, große Ungerechtigkeiten. Sie wächst ohne Liebe auf, ihre Mutter nimmt sie niemals in den Arm, erst durch Amar und dessen liebevolle Familie lernt sie, wie das Familienleben auch aussehen kann.
Die Gefühle der beiden kommen sehr deutlich zur Geltung, sind intensiv und mitreißend geschildert, überhaupt ist dies eine Geschichte, die von der ersten Seite an fesselt, die grausam und schrecklich ist, aber gleichzeitig auch wunderschöne Momente hat.