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 Sleepwalker


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Ulrik lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in einem ruhigen schwedischen Vorort. Lediglich die älteste Tochter lebt nicht mehr daheim. Nachdem die Kinder zu Bett gegangen sind, lassen Ulrik und seine Frau den letzten Urlaubstag noch bei einem Glas Wein ausklingen - doch am nächsten Morgen packt Ulrik das nackte Entsetzen: Von Frau und Kindern ist im ganzen Haus keine Spur zu finden und Ulriks Schlafanzug sowie das Ehebett sind blutverschmiert. Ulrik benachrichtigt sofort die Polizei, doch im Grunde plagt ihn bereits ein Verdacht: Ulrik hatte vor Jahren bereits Phasen, in denen er schlafwandelte, und fürchtet, dass er sich wieder in einer solchen Phase befindet. Viel grauenvoller ist jedoch seine Ahnung, er selbst könnte seine Familie im Schlaf ermordet haben.
Ulrik fahndet nach sich selbst, bindet sich zum Schlafen eine Videokamera auf die Schulter und hofft, sich selbst auf die Spur zu kommen oder entlasten zu können. Ein Wettlauf mit der Zeit, denn nach einer Weile findet auch die Polizei den ruhigen Familienvater durchaus verdächtig …

Die schwedisch-norwegische Produktion aus dem Jahr 2000 weiß zu überzeugen und zu überraschen. Besonders interessant sind die Sequenzen, die mit der Videokamera aufgenommen wurden. Das typische Bild, Zuschauern wohl bereits aus "Blair Witch Project" oder Gerald Kargls "Angst" bekannt, verleiht den Aufnahmen nicht nur ein gewisses authentisches Flair, sondern durch die Nachtaufnahmen, die mit dieser Kamera gemacht wurden, steigt auch das Spannungspotenzial in diesen Szenen an. Zugleich wurde bei "Sleepwalker" nicht der Fehler gemacht, längere Passagen in dieser Form abzufilmen, so dass sich beim Zuschauer kein Gewöhnungseffekt oder ein entnervtes Gefühl einstellt; diese Szenen bleiben im Rahmen dieses Films etwas Besonderes.

Authentisch wirken auch die meisten eingesetzten Darsteller. Hauptdarsteller Ralph Carlsson als Ulrik mimt überzeugend den gutmütigen und sensiblen Familienvater und schafft es dadurch mühelos, Sympathien beim Zuschauer zu gewinnen. Diese Darstellung gepaart mit der Handlung, in der Ulrik sich selbst auf die Schliche zu kommen versucht, macht es für den Zuschauer umso schwieriger, eine Entscheidung für oder gegen Ulriks Schuld zu fällen.
Enttäuschend sind vor allem Tuva Novotny und Bjørn Sundquist. Während Novotny in "Invisible" auf ganzer Linie überzeugte und begeisterte, ist die Darstellung der jungen Frau und Tochter im vorliegenden Film ziemlich flach. Gleiches gilt für Bjørn Sundquist, der in "Sleepwalker" als Polizeichef etwas zu weich auftritt, während er in den Verfilmungen der Anne Holt-Romane ("Rache für meine Tochter", "Justitia - Blinde Göttin") deutlich glaubwürdiger wirkte.

Der Umfang der Extras ist überschaubar. Neben Trailern finden sich Biografien der Darsteller sowie Informationen über Somnambulismus in Form von Texttafeln.

Von den genannten Mängeln abgesehen ist "Sleepwalker" ein wirklich sehenswerter Film. Erwartet der Zuschauer zu Anfang vielleicht nicht allzu viel, wird er dennoch unweigerlich in die Handlung hineingezogen und von der aufgebauten Spannung mitgerissen. Sicherlich, hier und da bleibt die Logik ein kleines bisschen auf der Strecke, doch dies fällt erst bei längerem Nachdenken auf. In sich ist der Film flüssig gemacht, nutzt spezielle Effekte (wie die bereits angesprochenen Nachtaufnahmen) wohldosiert und wartet zudem mit einigen wirklich überraschenden Wendungen auf.

Tanja Elskamp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. November 2006 | FSK: 16 | ISBN: EAN: 4009750219867 | Laufzeit: 91 Minuten | Originaltitel: Sleepwalker | Preis: 13,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Schwedisch

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