Auf 272 Seiten in üblicher Schriftgröße erzählt der Autor in diesem Buch die fiktiven Erlebnisse eines siebzehnjährigen deutschen Hackers, der sich das falsche Ziel ausgesucht hat und so selbst zu einem wird.
Wie schon andere Werke des Autors richtet sich dieses Buch an Jugendliche ab zwölf Jahren.

Kai versucht, den Server eines Pharmaunternehmens zu hacken und hat zu seiner eigenen Überraschung Erfolg damit. Er lädt eine Datei auf seinen Rechner, wobei er sich bewusst eine alte und unwichtig erscheinende aussucht. Immerhin will Kai niemandem schaden, sondern nur eine kleine Trophäe mitnehmen, die er seinen Kollegen aus der Hacker-Community als Beweis zeigen kann.
Doch dann bricht jemand bei ihm zu Hause ein, hinterlässt Nachrichten des Konzerns und der Mann, der ihm folgt, versucht ihn nach einer Weile sogar zu töten.
Mit der Hilfe von Svea, einem Mädchen, das er eben erst kennen gelernt hat, versteckt er sich vor seinen Häschern, programmiert mit ihr zusammen einen Virus, der seine Lebensversicherung darstellen soll und wendet sich schließlich an eine Journalistin, um das Geheimnis dieser Datei zu ergründen, die offenbar keineswegs so harmlos ist, wie Kai angenommen hatte.

So spannend der Roman auch ist, so ist er zumindest für erwachsene Leser auch relativ vorhersehbar. Das Lesevergnügen schmälert dies allerdings kaum, denn so hat der Leser mehr Möglichkeiten, auf Details und die Ausarbeitung der Charaktere zu achten.
Der Protagonist und seine anfänglich auftretenden Bekannten sind sehr glaubwürdig, bei Kais Mutter, dem Mädchen Svea und der später ins Spiel kommenden Journalistin hingegen sind einige Schwächen erkennbar.
Diese fallen nicht allzu deutlich ins Gewicht, trotzdem wirkt die aufgesetzte Offenheit der Mutter, die Lebensweise von Svea, die an Angelina Jolie im Film "Hackers" erinnert und die nicht immer nachvollziehbaren Reaktionen und Äußerungen der alternden Journalistin stellenweise irritierend.

Trotz der Vorhersehbarkeit ist das gewählte zweite Thema, nämlich der Grund, warum der Konzern den jugendlichen Hacker jagt, sehr gut gewählt. Hier wagt sich der Autor an ein sehr heikles und ernstes Thema, schafft es jedoch, dass seine jungen Leser dadurch vielleicht nachdenklich, jedoch nicht überfordert oder verschreckt werden.

Auch der Grad der Brutalität ist sehr gering gehalten, womit Frank Stieper erfolgreich unter Beweis stellt, dass auch spannende Geschichten und solche, die mit einer Gefahr für das Leben einhergehen, nicht zwingend auch blutig sein müssen.

Dem Autor ist mit diesem Buch ein recht spannender Roman gelungen, der sich mit Computerthemen befasst. Trotz des männlichen Protagonisten eignet sich das Buch ebenso für computerinteressierte Mädchen und setzt wenige Vorkenntnisse zu diesem Thema voraus.