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Las Vegas ist nicht nur ein Mekka für Spieler aus aller Welt, sondern auch Schauplatz unzähliger Filme. Diese haben meist in irgendeiner Weise mit Kriminellen - großen Haien oder kleinen Fischen - zu tun. So auch die Actionkomödie "Smokin Aces" von Regisseur Joe Carnahan.
Buddy "Aces" Israel (Jeremy Piven) war jahrelang der Entertainment-König von Las Vegas. Zu Ruhm und Ehre verhalfen ihm hauptsächlich die Mitglieder der amerikanischen Cosa Nostra, einer ultrabrutalen Mafiavereinigung. Das FBI steht kurz davor, die Organisation endgültig aus den Angeln zu heben, denn Israel ist für einen guten Deal bereit, auszupacken. Die Agents Donald Carruthers (Ray Liotta) und Richard Messner (Ryan Reynolds) sind bereits auf dem Weg zu Israels schwer bewachter Suite. Dumm nur, dass auch Mafiaboss Primo Sparazza (Joseph Ruskin) seine Schergen auf Israel angesetzt hat, um den Verräter aus dem Verkehr zu ziehen. Außerdem ist eine ganze Horde von Profikillern auf dem Weg nach Vegas, denn auf den Kopf des Entertainers hat die Cosa Nostra eine Million Dollar ausgesetzt. Wer wird die Hetzjagd auf den entscheidenden Zeugen im Kampf gegen das organisierte Verbrechen gewinnen?
Spätestens seit "Oceans 11" ist hinlänglich bekannt, dass sich Las Vegas als Setting für Gaunerkomödien jeglicher Art bestens eignet. Auch in "Smokin Aces" treffen schmierige Kleinganoven, große Bosse krimineller Organisationen und die Polizei aufeinander, um die Konstellation für eine Actionkomödie zu bilden. Diese Grundzusammensetzung ist, so viel ist von Anfang an klar, durchaus gelungen. Die Charaktere sind schön verschroben und bisweilen herrlich abgefahren, sodass reichlich Raum für absurde Dialoge und irrwitzige Szenen geschaffen wird. Die gebotene Action ist knallig und dynamisch inszeniert, was besonders Freunde von filmischen Schießereien und Prügelorgien begeistern wird. Auch der Spannungsaufbau funktioniert reibungslos: Die Zuschauer werden durch viele Schauwerte bei der Stange gehalten, während sie begierig auf die Auflösung warten - denn bis zum Ende ist nicht klar, wer im Hintergrund eigentlich welche Fäden zieht. Ja, und dann kommt sie endlich, die Erklärung - und macht all die gute Vorarbeit zunichte, weil sie so unbefriedigend wie unlogisch und komplett verwirrend ist. Das entscheidende Herzstück der Art von Film, die "Smokin Aces" vertritt, ist nun einmal die erklärende Zusammenführung der noch offenen Handlungsfäden am Ende. Das Problem am Schlusscoup dieses Films ist, dass die Macher sich der Fairness-Regel widersetzt haben. Diese besagt, dass die abschließende Erklärung zwar überraschen darf, dass sie aber zugleich unbedingt nachvollziehbar bleiben muss. Überraschend ist das Ende von "Smokin Aces" auf jeden Fall - aber der Film präsentiert eine Auflösung, auf die man beim besten Willen gar nicht kommen kann, weil viele Informationen nicht beiläufig während des Films eingestreut, sondern erst am Schluss preisgegeben werden. So fühlt man sich an der Nase herumgeführt und künstlich in die Irre geleitet. Das ist bitter, denn der fade Beigeschmack, den der Film so erhält, wäre mit einem etwas weniger verwirrenden Finale sicher zu vermeiden gewesen.
Die DVD von Universal hat ein gutes Bild und einen sauberen Ton zu bieten. Die Extras bestehen aus einem Audiokommentar, geschnittenen Szenen und einigen Featurettes zum Dreh, was zwar nicht berauschend, aber für eine Einzel-DVD absolut in Ordnung ist.
Fazit: Über weite Strecken gut inszenierter, actiongeladener Film mit sehr schwachem und aufgesetztem Ende - schade, das hätte richtig gut werden können.