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Lisa und die anderen Kinder aus ihrer Kindergartengruppe sollen ein Bild über den Beruf malen, den sie später einmal ausüben wollen. Nur hat Lisa wenig Ahnung von Berufen, deshalb experimentiert sie ein bisschen herum.
Was dabei herauskommt, ist einfach zum Brüllen komisch. Da sind die Feuerwehrmänner, von denen einer barfuß Eimer mit Wasser zum brennenden Haus schleppt, während sein Kollege Wasser aus dem Schlauch auf den Rauch und nicht das Feuer spritzt, beobachtet vom Nachbarn, einem Eskimo in einem Iglu. Auch das Berufsbild der Ärztin scheint Lisa nicht sonderlich vertraut zu sein, wie ihr Krankenhauszimmer überhaupt von skurrilen Einfällen nur so strotzt: Die Ärztin hört mit dem Stethoskop den Fuß eines Patienten ab, dessen Bauch mit einem Reißverschluss ausgerüstet ist, das Röntgenbild, das andere Ärzte studieren, zeigt ein Fischskelett.
In der Autowerkstatt geht es beinahe noch verrückter zu. Viereckige Reifen, ein riesiger Korkenzieher und eine ebensolche Feile, ein mit den Rädern nach oben aufgebocktes Auto, dessen Dach und Scheiben als Aquarium umfunktioniert wurden - so geht das nicht! Natürlich ist auch Lisas Versuch, sich als Pilotin zu versuchen, zum Scheitern verurteilt; Flugzeuge mit einem Schiffssteuerrad, einem Schornstein oben und einem Snowboard als Fahrwerk dürfte es auch dann noch nicht geben, wenn Lisa erwachsen ist.
Fischerin und Gärtnerin sollte Lisa ebenfalls lieber nicht werden, und Tierpflegerin im Zoo vielleicht auch nicht, denn Hirsche mit Kammgeweih, Zeitung lesende Löwen und Giraffen mit ausziehbarem Hals sind in deutschen Zoos Mangelware. Lisa könnte sich auch vorstellen, Dirigentin zu werden, doch ihr Orchester enthält einige eigenartige Instrumente und Hilfsmittel. Da werden Saiten schon mal mit der Säge gestrichen. Und wenn Lisa Profifußballerin wäre, würden auf dem Spielfeld Hotdogs verkauft und die weißen Linien von der Putzfrau mit dem Staubsauger traktiert.
Wie entscheidet sich Lisa?
Auf jedem der doppelseitigen Bilder können Kinder und auch begleitende Erwachsene eine Fülle von Nonsens-Elementen entdecken und richtig herzlich darüber lachen. Die Ideen sind zum Teil einfach nur herrlich absurd, manchmal hat man zudem den Eindruck, dass der Autor und Illustrator den einen oder anderen Aspekt unseres Lebens kräftig auf die Schippe nehmen möchte. Dies gelingt ihm.
Die Suche nach den "Fehlern" in den Bildern kann man sportlich angehen und versuchen, möglichst viele von ihnen in kurzer Zeit zu entdecken, was angesichts der enormen Anzahl von Absurditäten gar nicht so einfach ist. Auf der letzten Doppelseite kann man nachsehen, ob man alle "Fehler" gefunden hat.
Darüber hinaus kommen Kinder und Eltern ins Gespräch über die verschiedenen Berufe und die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Kenntnisse über das Berufsleben zu erweitern. Jedes Kind weiß, dass der Arzt mit dem Stethoskop Herz und Lunge abhört und bestimmt keine Füße, aber wie funktioniert das eigentlich? Welche Aufgabe hat der Orchesterdirigent, und wie spielt man die einzelnen Instrumente?
Die kurzen einführenden Texte zu jeder Doppelseite helfen den Kindern, sich auf die jeweils neue Berufsgruppe einzustellen und die farbenfrohen, mit vielen Details ausgestatteten und enorm witzigen Bilder regen nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch zum Nachdenken an: Selbstredend ist das zum Imbissstand umfunktionierbare Feuerwehrauto reiner Quatsch, aber was findet man eigentlich in so einem Wagen?
Es macht also viel und immer wieder Spaß, sich mit diesem Buch zu befassen und zum Nachdenken bewegen zu lassen und Kinder können damit eine Menge lernen.