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Die Menschheit wurde von Untoten überrannt! Nur einige kleine Gruppen haben überlebt und leisten verzweifelt Widerstand.
UN-Waffeninspekteur Dekalb muss in das von Zombies verseuchte New York reisen, um Medikamente für eine somalische Kriegsherrin zu bergen, welche Dekalbs Tochter in ihrer Gewalt hat. Begleitet wird der ehemalige Waffenexperte von somalischen Soldatinnen, die gerade dem Kindesalter entwachsen sind. In New York angekommen, machen sie eine erstaunliche Bekanntschaft: Der Medizinstudent Gary hat sich selbst das Leben genommen, es zugleich aber geschafft, durch eine weiterführende Sauerstoffversorgung des Hirns, sein Denkvermögen zu erhalten. Doch auch in ihm wächst der Hunger nach lebendem Fleisch und als er sich nicht mehr zurückhalten kann, wird er von einer Soldatin erschossen. Doch Gary hat eine viel bedeutendere Mutation durchgemacht und so stehen Dekalb und seine Kämpferinnen bald vor einer Bedrohung, die das komplette Ende der Menschheit bedeuten könnte ...
Wellingtons zweiter Roman steht seinem Erstlingswerk "Der letzte Vampir" zumindest in punkto Rasanz und Action in nichts nach. Die Handlung weist unverkennbar Parallelen zum Zombieschocker "Dawn of the Dead" auf, besitzt aber doch eine gewisse Eigenständigkeit und kann dem Thema durchaus neue Aspekte abgewinnen. Lediglich der Versuch, Garys Mutation medizinisch erklären zu wollen, scheitert kläglich und wirkt bereits im Ansatz hanebüchen, weshalb der Autor wohl auch eine tiefergehende Begründung einfach umgeht. Die Story wird zum einen von Dekalb aus der Ich-Perspektive geschildert und zum anderen von einem auktorialen Erzähler. Ersteres erleichtert dem Leser die Identifikation mit der Hauptfigur, so dass er sich besser in die groteske Szenerie hineindenken kann. Die Motivation der Protagonisten ist auch durchaus gegeben, doch wieso sie ausgerechnet nach New York fahren müssen, bleibt dann doch eher unverständlich. Die jungen Soldatinnen bilden ein gut durchdachtes Gegengewicht zu dem zurückhaltenden, bisweilen äußerst vorsichtigen Dekalb. Wellington schafft es hervorragend, die Mentalität der somalischen Mädchen glaubhaft zu schildern. In Zeiten, wo sich die USA als Retter der westlichen Welt sehen und mit Mut und Patriotismus die Achse des Bösen bekämpfen, wirken somalische Soldatinnen, die das durch und durch amerikanische New York von Untoten säubern, wie ein Schlag in das hochmütige Gesicht der Vereinten Staaten. Auf alle Fälle ein sehr unterhaltsames Buch, auf dessen Fortsetzung man gespannt sein darf.
Das Cover zeigt das starre Antlitz eines Zombies vor der Silhouette von Manhattan. Der schon recht comichafte Stil passt perfekt zu der flotten und schnörkellosen Schreibe Wellingtons.
Fazit:
Actionreicher und blutiger Zombie-Roman aus der Feder von David Wellington. Fans von "Der letzte Vampir" werden an dem Buch ihre helle Freude haben, wem der Roman aber schon zu reißerisch war, der wird auch mit "Stadt der Untoten" nicht zufrieden sein.