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 Star Trek: Die Gesetze der Föderation

Autoren: Keith R. A. Decandido
Übersetzer: Anika Klüver
Verlag: Cross Cult

Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nach der erfolgreichen Veröffentlichung diverser Romane aus den Reihen "Star Trek - The Next Generation", "Star Trek - Deep Space Nine" und "Star Trek - Titan" publiziert Cross Cult mit "Die Gesetze der Föderation" erstmals eine Geschichte, die keiner der Reihen zuzuordnen ist. Der Leser erhält einen Blick auf die Arbeit der Föderationspräsidentin Nan Bacco, die sich mit außen- und innenpolitischen Problemen beschäftigen muss und an der Spitze der Föderation für den Frieden von über einhundert Welten kämpft.

Inhalt:
Nach dem mysteriösen Rücktritt ihres Vorgängers gewinnt Nan Bacco von Cestus III die Wahl um das Amt des Föderationspräsidenten. Doch während die Amtszeit als Gouverneurin ihres Heimatplaneten ruhig verlief und sie die Bürger durch entschlossenes Handeln für sich gewinnen konnte, beginnt ihre Regentschaft als Präsidentin mit einer Vielzahl von Problemen. Remanische Flüchtlinge erreichen die Grenze der Föderation, was zu einer hitzigen Debatte mit den Klingonen darüber führt, ob Nan Bacco ihnen Asyl gewähren darf.

Unterdessen breitet sich das Chaos im romulanischen Sternenimperium aus. Splittergruppen zerreißen die Einheit der einstmals mächtigen Feinde und destabilisieren den Quadranten. Ein Erstkontakt entwickelt sich zum Debakel und die mysteriösen Umstände, unter denen ihr Vorgänger zurückgetreten ist, drohen an die Öffentlichkeit zu gelangen. Neben all diesen Problemen hat die Präsidentin auch gegen den eigenen Rat zu kämpfen. Dieser wendet sich gegen sie und blockiert eine Reihe von wichtigen Entscheidungen und Ernennungen, da sie sich einmal zu oft Feinde gemacht hat. Nan Bacco regiert jedoch weiter und kämpft mit all ihrer Kraft für eine starke Regierung und gegen äußere wie innere Feinde. Denn eines ist klar: Sie ist die Präsidentin der Föderation und Aufgeben ist keine Option.

In gänzlich ungewohnter Weise, stehen in "Die Gesetze der Föderation" nicht die Sternenflotte und die Abenteuer einer Raumschiffcrew im Vordergrund, sondern ausschließlich das politische Räderwerk der Föderation. Hierzu begleitet der Leser die Präsidentin Nan Bacco bei ihren täglichen Pflichten und stellt sich mit ihr überraschenden Herausforderungen. Es werden zum Teil Themen behandelt, die bereits in anderen Serien eine Rolle spielten - beispielsweise der Zusammenbruch des romulanischen Imperiums (Star Trek - Titan) oder der Rücktritt ihres Vorgängers aufgrund seines Komplotts (Star Trek - Next Generation). Hierzu führt der Autor eine Fülle an Personen und Institutionen (den Föderationsrat, die Reisebehörde, und einige mehr) ein.

Eine Vielzahl an außerirdischen Namen prasselt auf den Leser ein und ist ebenso schnell wieder vergessen, da einige Charaktere nur Kurzauftritte absolvieren. Es ist eine erfrischend neue Perspektive, die der Autor eröffnet und die einen interessanten Blick auf das politische Räderwerk der Föderation und eine Reihe ihrer Mitgliedswelten eröffnet. Leider wurde es versäumt, auch nur ansatzweise einen Spannungsbogen zu erzeugen und die Handlung schreitet stoisch und ohne Höhepunkte voran. Kapitel reiht sich an Kapitel, Sitzung reiht sich an Sitzung und der Leser quält sich durch die Seiten. Die Probleme, denen sich Nan Bacco ausgesetzt sieht, werden meist schnell gelöst oder ohne Spannung auf ein vorhersehbares Ende zugeführt.
Die Borg-Konflikte finden erst später statt und sind kein Teil der Handlung, obwohl es zweifellos sehr interessant zu lesen gewesen wäre, wie die Präsidentin sich beim Angriff des Superkubus aus "Heldentod" verhalten hat. Nach 430 Seiten endet die Geschichte dann auch ohne jeglichen Höhepunkt inmitten des ganz normalen Regierungsablaufs und ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Fazit:
Ein Buch, das selbst für Hardcore-Star-Trek-Fans nur schwer durchzuhalten ist. Das Positive an der erfrischend neuen Perspektive wird zunichtegemacht, da keine Spannung aufkommen will und die Handlung durch endlose Dialoge, die teilweise über die Maßen gekünstelt wirken, gestreckt wird. Hier wurde viel Potenzial verschenkt.

Andreas Suchanek



Taschenbuch | Erschienen: 1. Juni 2010 | ISBN: 978-3941248502 | Originaltitel: Star Trek - Articles of the Federation | Preis: 14 Euro | 451 Seiten | Sprache: Deutsch

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