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Wohlbehütet ist Laisa inmitten eines beschaulichen Dorfs von Katzenmenschen aufgewachsen. Doch sie war schon immer schneller, geschickter, größer und auch vorlauter als all die anderen, die die Waise bei sich aufgenommen haben. Aber wie alle jungen Katzenmenschen wünscht sie sich nichts sehnlicher, als Wächterin einer Handelskarawane der Menschen zu werden und sich zu beweisen.
Doch schon ihr erster Ausflug in die Menschenwelt birgt viele Überraschungen für sie: Eine Erkundungstour führt sie auf eine Waldlichtung, auf der sie eine Frau entdeckt, die ihre Neugier erweckt - doch so plötzlich, wie sie erscheint, verschwindet die Frau wieder, lässt aber ein sternförmiges Schmuckstück zurück. Als Laisa es aufhebt, beginnt es blendend hell zu leuchten und als Laisa wieder etwas sieht, findet sie sich in einer vollkommen anderen, ihr unbekannten Welt wieder.
Schnell siegen ihre natürliche Neugier und Abenteuerlust und sie beginnt die neue Welt zu erkunden. Es ist eine eigenartige Gegend, die von sechs Göttern beherrscht wird. Diese haben das Land fest unter sich aufgeteilt und werden von je einer Farbe repräsentiert. Während schwarz, blau und violett auf der roten Seite stehen, stehen weiß, grün und gelb auf der goldenen Seite und die Kluft zwischen beiden Seiten ist noch breiter als der Fluss, der beide Gebiete trennt.
Laisa ist jede Farbfeindschaft fremd, und so versteht sie die Fehden der Menschen nicht. So kommt es, dass sich Laisa, die in dieser Welt eine weiße Signatur hat, bald in der Gesellschaft einer weißen Nixe, eines weißen Bärenmenschen, eines blauen Katzenmenschen und einer violetten Gauklerin wiederfindet. Was Laisa noch nicht ahnt: Sie wurde nicht ohne Grund in diese Welt gesetzt und ein große Aufgabe wartet auf sie. Laisa soll den "Stern der Göttin", ein einzigartiges Juwel von unendlicher Kraft, in die richtigen Hände bringen, damit das empfindliche Machtgleichgewicht der beiden Farbmächte nicht ins Wanken gebracht wird. Das Abenteuer beginnt ...
"Stern der Göttin" ist der Auftakt einer Reihe, die aus der Feder eines deutschen Autorenpärchens stammt, die unter dem Pseudonym Sandra Melli veröffentlichen.
Für ihre Handlung haben sie eine Welt erschaffen, in der Farbe alles bedeutet. Schwarz gegen Weiß, Blau gegen Grün und Violett gegen Gelb und doch teilen sie eine Welt und sogar eine Seite, denn Schwarz, Blau und Violett leben auf der roten Seite der Dämmerlande, Weiß, Grün und Gelb auf der goldenen Seite - einzig ein breiter Fluss trennt die zwei Seiten voneinander.
Das ist die Welt, in die die Autoren ihre Hauptfigur Laisa, einen Katzenmenschen, versetzen. Laisa ist jenseits aller Farben aufgewachsen und soll nun dazu beitragen das fragile Kräftegleichgewicht dieser Welt zu bewahren. Doch sie wird nicht allein auf die Reise geschickt, einige interessante Nebencharaktere helfen Laisa sich in dieser Welt zurechtzufinden und das Erstaunliche ist, sie sind von beiden Seiten des Flusses.
Sandra Melli spricht damit ein sehr aktuelles Thema an, denn Vorurteile sind auch in unserer Welt von immer größerer Macht und, das schlimmste daran, immer weniger zu ändern. Doch natürlich gibt es hier wie dort Ausnahmen von der Regel und die Figuren im Buch haben es noch besser - in Laisa haben sie eine neutrale Person, die noch gänzlich unbeeinflusst von anerzogener Abneigung ist. Kein Wunder, dass Laisa damit dazu prädestiniert ist auf göttliche Mission zu gehen, um die Welt zu retten. Eine Welt, aus der sich die Götter zurückgezogen haben, sie aber nun nicht ihrem Schicksal überlassen wollen. Und mit etwas göttlicher Fügung taucht Laisa auch immer genau dort auf, wo sie gebraucht wird und sorgt mit unorthodoxen Lösungen für relativ friedliche Klärung aller Konflikte und Streitigkeiten. Nicht verwunderlich, dass Lesern und Hauptfigur bei solch einer Aufgabe nie langweilig wird, denn jede noch so kleine Begebenheit kann Auslöser für eine neue Mission sein.
Um Laisa und ihre Freunde auf ihren Reisen besser begleiten zu können, bietet das Buch zu Anfang eine Karte der Dämmerlande und jede namentlich erwähnte Stadt ist darauf verzeichnet.
Den Abschluss des Romans bildet ein Anhang mit Informationen über Personen, Begriffe, Länder und Völker.
Damit hat Sandra Melli eine fantastische Welt abseits von Elfen oder Vampiren geschaffen und den Frieden einer Welt zu erhalten ist eine Aufgabe, die sicherlich noch viele Seiten füllen wird. Man darf gespannt bleiben!
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.