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Jedes Jahr im Dezember ist es wieder soweit. Die Kaufhallen werden überschwemmt mit weihnachtlichen Produkten. Plätzchen werden gebacken, Weihnachtslieder gesungen und Adventskalender gefüllt. Während Kinder vor allem Schokolade und Spielwaren hinter ihren Türchen bevorzugen, tendieren Erwachsene immer mehr dazu, ihre Kalender mit Teespezialitäten, Drogerieartikeln oder persönlichen Überraschungen zu füllen. Eine wunderbare Alternative zu den herkömmlichen Adventskalendern bieten Bücher, die, wie ihre Vorbilder in 24 Kapiteln aufgeteilt, eine weihnachtliche Geschichte erzählen. Eines dieser Adventskalenderbücher ist "Süßer der Punsch nie tötet", in dem die Autorin Friederike Schmöe ihre Privatdetektivin Katinka Palfy ermitteln lässt.
Katinka Palfy hat in diesem Jahr den Entschluss gefasst, am Weihnachtstag nur ihren Freund, den Kommissar Hardo Uttenreuther, zu beschenken. Was liegt da also näher, als den gutbeleibten Ermittler mit einem opulenten Weihnachtsessen zu überraschen. Inspiriert von dieser Idee sucht Katinka den Kochkurs der italienischen Starköchin Caro Terento auf, um sich für ihr Vorhaben den einen oder anderen Trick abzulauschen. Doch bevor alle Teilnehmer die selbstgekochten Gerichte probieren können, liegt eine der anwesenden Damen tot am Boden und Katinka hat einen neuen Fall, dem sie mit gewohnter Hartnäckigkeit nachgeht. Allerdings sollte es nicht die einzige Hobbyköchin bleiben, die den italienischen Kochkünsten erliegt. Schon am nächsten Kursabend gibt es ein neues Opfer und die Vermutung liegt nahe, dass sich lang gehegte Rivalitäten, ausgetragen von den Meistern der Zunft, für die tödlichen Vorkommnisse verantwortlich zeichnen.
Weihnachtlich kitschig und wunderbar anheimelnd, dazu versehen mit einer ungewöhnlichen Mordserie, so präsentiert Friederike Schmöe den neuesten Fall um die Privatdetektivin Katinka Palfy und trifft damit genau den Nerv der vorweihnachtlichen Zeit. Denn gemeinsam mit ihr spaziert der Leser über einen weihnachtlich geschmückten Markt, riecht den Duft nach Zimt und Nelken, besieht sich die Auslagen in einem Modegeschäft und stolpert über Weihnachtsmänner und Elche. Aber nicht nur das. Auch eine nicht unerhebliche Anzahl von Leichen pflastert den gemeinsamen Weg und während Katinka einer Spur von Neid und Missgunst folgt, versteht es der Mörder, seine tödlichen Zutaten sachgerecht zu portionieren. Aber nicht nur der ungewöhnlich kurze, dafür aber kulinarisch angereicherte Fall weiß zu überzeugen, auch die witzigen Dialoge und vor allem der neue Volontär des Fränkischen Tags, Dante Wischnewski, verstehen es, gut zu unterhalten.
Fazit:
"Süßer der Punsch nie tötet" ist ein weihnachtlicher Adventskalenderkrimi, der nicht nur vor Giftmorden strotzt, sondern darüber hinaus noch gut für die Figur ist.
Wer allerdings einen besonders verzwickten Fall mit umfangreich ausgearbeiteten Charakteren und vielen überraschenden Wendungen erwartet, dem sei gesagt, dass er diesen in dem 187 Seiten umfassenden Kalenderwerk nicht finden wird. Vielmehr ist der ironisch und locker geschriebene Weihnachtskrimi als Parodie auf festliche Traditionen und kulinarische Hochgenüsse zu verstehen.