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Sechs Jugendliche treffen sich an einer alten Ruine im Wald. Es ist Sommer, es ist heiß und sie haben null Bock darauf, in die Schule zu gehen. Stattdessen hängen sie lieber mit ihren Freunden ab, trinken Bier aus Dosen und so dauert es nicht lange, bis zwei von ihnen auf die unsinnige Idee kommen, ein Moped zu klauen. Abwechselnd brettern sie durch die Gegend und mitten im Wald geschieht das Unvermeidliche: Das Moped kollidiert mit einem Mann. Aus Angst vor den Folgen des Unfalls lassen sie ihn liegen und flüchten in ihr Lager. Noch ehe sie den wartenden Freunden begreiflich machen können, was ihnen gerade widerfahren ist, steht der mysteriös anmutende Fremde vor ihnen und erzählt von seinem Hund Jesus, der im Wald verschwunden ist. Geplagt von ihrem schlechten Gewissen und froh darüber dem Verunfallten einen Gefallen tun zu können, bieten sie ihm an, bei der Suche nach seinem Hund behilflich zu sein.
Zunächst verläuft die gemeinsame Aktion recht ausgelassen. Im Wald beobachten sie ein Liebespärchen, erzählen sich Witze und haben viel Spaß miteinander. Aber von einer Minute auf die andere verwandelt sich die Situation und die Idylle findet ihr jähes Ende, als der Mann einen der Jungs niederschlägt. Als er die entsetzten Gesichter der Jugendlichen bemerkt, verspricht er, aus ihnen harte Männer zu machen. Doch sein Versprechen währt nicht lange und im Verlaufe des Geschehens entpuppt sich der kauzig anmutende Fremde immer mehr als ein unberechenbarer Psychopath, der ein krankes Spielchen mit den unerfahrenen Jugendlichen treibt.
Unter der Regie von Julian Richards erlebt der Zuschauer mit „Summer Scars“ einen Film, der geprägt von Gewalt, Brutalität und Angst eine Stimmung vermittelt, die beklemmend und unheimlich erscheint. In den Fängen eines Psychopaten, der die Jugendlichen mit einer Waffe in Schach hält, erleben diese entsetzliche Dinge, die sie ihr Leben lang vor Augen haben werden. Vergessen sind die Cliquenfreundschaften, in den Hintergrund gerückt das machohafte Gehabe der Jungs. Allein geblieben mit der nackten Überlebungsangst versuchen sie möglichst, den durchgedrehten Fremden nicht noch mehr zu reizen. Aber irgendwann eskaliert die Situation und es kommt zu einem Eklat, dessen Ende ein wahrer Albtraum ist.
„Summer Scars“ ist ein britischer Horrorthriller, der ohne übernatürliche Kräfte auskommt und psychologisch treffsicher nur von der Tatsache lebt, dass ein wahnsinniger Fremder eine Gruppe von Jugendlichen in seine Gewalt bringt, mit ihnen kranke Spielchen treibt und sie damit an die Grenzen ihrer selbst bringt. Überzeugend dargestellt von Kevin Howarth, dessen bloßer Anblick einem den Schauer über den Rücken jagt, ist die Figur des Fremden so angelegt, dass man ihm nicht allein im Wald begegnen möchte. Doch nicht nur Kevin Howarth macht seine Sache hervorragend. Auch die Darsteller der sechs Jugendlichen brillieren mit einer überzeugenden Leistung, die derart authentisch wirkt, dass man denkt, sie haben das alles schon erlebt. Mitten im Wald, abgeschnitten von der Außenwelt und in den Fängen eines Psychopaten, ein Horrorszenario, das stimmig konstruiert ist und athmosphärisch dicht herüberkommt.
Die DVD überzeugt mit einer guten Bildqualität und einem sehr guten Sound. Der Film selber ist mit 75 Minuten etwas kurz geraten, garantiert dafür aber keine unnötigen Längen im Geschehen. Ergänzend zum Film werden auf der DVD einige Extras geboten. So sind neben der gerne aufgespielten Trailershow zu weiteren Neuerscheinungen ein dreißigminütiges Making-of zum Film sowie der Originaltrailer in englischer Sprache vorhanden. Während das Making-of ebenfalls nur in englischer Sprachausführung vorhanden ist, kann bei dem Film zwischen englischer und deutscher Sprache gewählt werden. Zudem wird dem Käufer auch ein Wendecover ohne FSK Logo angeboten.
Alles in allem ist „Summer Scars“ ein wunderbar inszenierter Horrortriller, der zwar nicht auf einer gänzlich neuen Idee beruht, aber mit seiner dichten Atmosphäre und den hervorragenden schauspielerischen Leistungen sämtlicher Darsteller überzeugt. Ein als gelungen zu bezeichnendes Katz-und Mausspiel in lichter Natur, das beängstigend und erschreckend herüberkommt, zugleich aber völlig authentisch erscheint.