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Der Summerslam, der jedes Jahr im August stattfindet, ist nicht nur einfach ein Pay per View, er gehört zu den vier großen Klassikern der WWE. Dementsprechend beliebt ist er bei den Fans, zumal er als die größte Party des Sommers angekündigt wird.
Auch im Jahr 2014 versprach er etwas ganz Besonderes zu werden, wurden doch ganze acht Matches für den Event angekündigt, darunter Highlights wie der Kampf von Stephanie McMahon gegen Brie Bella, Roman Reigns gegen Randy Orton und John Cena gegen Brock Lesnar im Main Event.
Endlich ist es soweit und der Summerslam startet, wie es sich gehört mit dem schon gewohnten Ausschnitten eines Feuerwerks, diversen Rückblicken und netten Worten.
Dann betritt Hulk Hogan die Arena und begrüßt die Fans, seine Hulkamaniacs. Weitere Funktionen hat er nicht, aber schön, dass er vorbeigeschaut hat.
Die Zuschauer können einen Blick auf die Kommentatoren werfen, die freundlich guten Tag sagen. Erstaunlicherweise sind dieses Mal nicht nur die Amerikaner und Spanier vertreten, auch ganze vier deutsche Kommentatoren sitzen direkt am Ring. Begrüßt werden die Zuschauer von Sebastian Hackl und Holger Böschen, was insofern bemerkenswert ist, da für den Rest des Events Bernhardt Wulff und Carsten Schäfer kommentieren werden.
The Miz und Dolph Ziggler starten das erste Match und es dauert ein bisschen, bis die Kommentatoren zur Sache kommen. Erst mal erzählen sie von ihrer Reise, dem Sunset Boulevard und Facebook. Dann aber sind sie bei der Sache und das wird auch Zeit, denn beide Wrestler bieten ein kurzweiliges Match mit viel Einsatz und ohne Durchhänger. Das Publikum, dass eindeutig auf Seiten Zigglers ist, hat keine Sekunde Langeweile und ist zufrieden.
Kurz wird noch das Match Steph McMahon gegen Brie Bella gehypt, dann geht es weiter mit dem Match Paige gegen AJ Lee.
Beide zeigen das mittlerweile übliche Posen, Hüpfen und Haarewerfen, aber sie präsentieren noch viel mehr. Die Diven können wrestlen, vom Turnbuckle springen und die Zuschauer gut unterhalten. Das ist nicht bei allen Pay per Views so und es ist schade, dass das Match nur etwas über fünf Minuten dauert. Die Stimmung ist gut. Wie schön.
In einem Flaggenmatch treten Rusev mit Lana gegen Jack Swagger an. Für den Sieger wird die jeweilige Langesflagge gehisst und die Nationalhymne gespielt. Natürlich geben sich beide Männer enorm Mühe und punkten mit Kraft und Wucht. Sollte Swagger verlieren, wird das Publikum nicht amüsiert sein.
Das Lumberjackmatch beginnt und sowohl Seth Rollins als auch Dean Ambrose treffen bei ihren Kollegen rund um den Ring auf wenig Sympathie. Trotz großen Aufgebots schaffen es beide, den Ring mehrfach zu verlassen und sich durch die Zuschauer zu brawlen. Die Menge hat ihren Spaß daran. Sprechchöre ertönen, Dean Ambrose als Face wird angefeuert. Ja, this is awesome. Bis hierhin hat sich der Event gelohnt.
Bray Wyatt muss auf seine Wyatt Family verzichten, als er gegen Chris Jericho antritt. Beide Athleten strotzen vor Selbstbewusstsein und legen sich ins Zeug, dass die Post abgeht. Für Filigrantechnik nimmt sich niemand die Zeit, das Match lebt von der Dynamik. Es geht aus dem Ring, die Wrestler verteilen Schläge, das Tempo ist hoch. Das kann nicht lange so bleiben, der Kampf wird ruhiger, hat aber genug Highlights, um interessant zu bleiben, zumal Jericho und Wyatt sehr gut wissen, wie sie das Publikum mitreißen können.
Stephanie McMahon tritt gegen Brie Bella an und dass muss die Crowd ihr lassen, sie macht nichts halbherzig. Obwohl keine professionelle Wrestlerin, nimmt sie Bumps hin wie ein Profi und zeigt schöne Aktionen. Brie Bella ist nun keine begnadete Kämpferin, aber sie gibt ihr Bestes und bekommt vor allem durch kleine Anspielungen auf ihren Mann Publikumsreaktionen. Yes, yes, yes, die Crowd steht hinter ihr.
Wer geglaubt hat, dieses Match wäre der Schwachpunkt des Events, wird hier eines Besseren belehrt.
Nein, der Durchhänger kommt jetzt. Randy Orton trifft auf Roman Reigns und bevor das Match beginnt, ist die Menge zufrieden. Danach jedoch hat die WWE ein Problem. Es scheint, als wäre das Publikum auf den Rängen eingeschlafen. Orton ist ein Routinier und auch Reigns gibt sich Mühe, aber er ist noch nicht variabel genug. Das Match ist statisch, da müsste mehr Dynamik rein. So einfach geben Orton und Reigns aber nicht auf und legen einen Gang zu. Zum Ende des Matches wachen die Zuschauer dann auf und gehen mit. Nicht schlecht, aber es ist gut, dass ein anderer Kampf den Summerslam beendet.
Brock Lesnar gegen John Cena heißt der Main Event. Die Frage, ob das noch mal spannend werden kann, ist berechtigt. Es ist ja nicht so, als wäre diese Konstellation noch nie da gewesen, und Brock Lesnar kann seitens der WWE durchaus als Gelegenheitsarbeiter betrachtet werden, so selten taucht er auf. Aber, liebe Güte, Lesnar verfügt über Kraft, Technik und Geschwindigkeit und er legt los, als hätte er Zeit seines Lebens nichts anderes gemacht. Kein Wunder, dass er Traumgagen verlangen kann. John Cena wird seinen Wahlspruch „Never give up“ sehr ernst nehmen müssen, um nicht nach den ersten Aktionen einfach liegen zu bleiben.
Das tut er auch und gibt in den folgenden sechzehn Minuten alles. Das Publikum ist hin- und hergerissen. Es liebt und hasst Cena und es bekommt was geboten. Als das Match endet, kann kaum einer der Zuschauer glauben, was er da gesehen hat.
Der Summerslam ist vorbei und er war eine runde Sache. Den Fans wurden acht gute bis sehr gute Kämpfe geboten und wer sie sich angeschaut hat, wird es nicht bereuen.