Wie viel Wissen schafft die Wissenschaft? Diese durchaus berechtigte Frage wirft Walter-Jörg Langbein im Vorwort von "Terra Enigma" auf. Hat die etablierte Wissenschaft ein Interesse an neuen Erkenntnissen oder wird der momentane Wissensstand nur verwaltet und neue Denkweisen bekämpft? In dieser Anthologie unternehmen Herausgeber Roland Roth und die Autoren den Versuch starre Denkmuster zu durchbrechen. Sie hinterfragen das bisher Bekannte und eröffnen so das Tor für neue Erkenntnisse. Möchte man durch dieses Tor schreiten, so gilt es geistigen Ballast abzuwerfen und offen für mögliche Realitäten zu werden. Mit "Terra Enigma" verlassen die Leser endgültig ausgetrampelte Pfade und betreten phantastisches Territorium unserer Geschichte. Eine lohnende Reise von den frühen Anfängen unserer Zivilisation bis zu den Rätseln der heutigen Zeit beginnt.

Gisela Ermel, Thomas Ritter, Roland M. Horn, Roland Roth, Lars A. Fischinger und Alexander Knörr nehmen die Vermächtnisse unserer Vorfahren genau unter die Lupe. Dabei finden sie immer wieder Hinweise auf Hochtechnologie, deren Erfindung man seitens der „etablierten“ Wissenschaft explizit der Neuzeit zuschreibt, wie beispielsweise Flugmaschinen und Telegrafen. Ganz in der Tradition Erich von Dänikens gehen die Autoren davon aus, dass eine fremde Zivilisation bereits in grauer Vorzeit Einfluss auf die Entwicklung des Homo Sapiens genommen hat. In allen Kulturen rund um den Globus ist von Göttern die Rede, die vom Himmel herabstiegen und der Menschheit neue Erkenntnisse vermachten. Die dadurch hervorgerufenen Quantensprünge auf allen Wissensgebieten ließen die ersten Hochkulturen entstehen. Diese waren möglicherweise höher entwickelt, als man heute annimmt. Bei ihrer Abreise versprachen die „göttlichen“ Besucher eine baldige Wiederkehr. Könnte dies im Jahr 2012 geschehen, wenn der Maya Kalender endet? Lars A. Fischinger hält dies für möglich und er spricht sich explizit gegen die vielfältigen Weltuntergangstheorien aus, welche mit dem Datum verknüpft sind.

Roland Roth beleuchtet in seinen Beiträgen unsere Vorstellung von Außerirdischen, die stark von den Medien und speziell Kinofilmen geprägt ist. Haben sich fremde Kulturen weiter entwickelt als wir, weil sie ihr aggressives und zerstörerisches Potential unter Kontrolle bringen konnten? Oder sind sie wie in dem Blockbuster „Independence Day“ interstellare Heuschrecken? Roth zufolge hatte die Menschheit nicht nur in ferner Vergangenheit Kontakt zu Außerirdischen, sondern auch in der heutigen Zeit.

Dan Brown faszinierte mit seinem Roman „Sakrileg“ Leserschaften auf der ganzen Welt. Walter-Jörg Langbein enthüllt in "Terra Enigma" ein wahres Sakrileg – und zwar mitten in Deutschland. In der kleinen Wehrkirche in Kirchbrak fällt dem aufmerksamen Besucher eine Vielzahl ungewöhnlicher Symboliken auf. So stellte ein unbekannter Barockkünstler Jesus mit seinen Jünger dar und fügte dabei eine weitere Person hinzu: Maria Magdalena. Überall in der Kirche finden sich Symbole, die das göttliche Weibliche darstellen und verehren. Ebenso gibt es Hinweise auf die Heilige Hochzeit zwischen Jesus Christus und Maria Magdalena!

Apropos Jesus Christus: Fischinger kommt nicht umhin, neue Erkenntnisse zum Turiner Grabtuch zu präsentieren, wobei er in einem weiteren Beitrag auf ein bisher weniger bekanntes Schweißtuch hinweist.

Roland Roth ist es ein weiteres Mal gelungen namhafte Autoren in einem Buch zu versammeln. Aufgeschlossenen Gemütern und solchen, die es werden wollen, sei die Literatur wärmsten empfohlen. Gerade für Einsteiger in die phantastische Sichtweise der Wissenschaft ist "Terra Enigma" durch die vielfältige Themenauswahl bestens geeignet.