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Max Fisher und Angela Petrakos ... was dieses Duo Infernale bereits erlebt und beseitigt hat, ist wahrhaft legendär. Fiel schon das Verschwinden von Max’ Ehefrau nach allen Regeln der Kunst ins Wasser (Angela und einem ehemaligen IRA-Killer sei Dank), hatte er es danach mit einem Kleinganoven zu tun, der sich mit kompromittierenden Schnappschüssen die Haushaltskasse etwas aufbesserte. Und während Angela in der Zwischenzeit nach Irland geflohen war, gelang es Max, irgendwie zu einem der angesehensten Drogenhändlern New Yorks aufzusteigen. Doch sein Glück - und auch das von Angela - hielten sich nicht lange über Wasser. Letzten Endes fand sich Max im Knast wieder und seine einstige Geliebte tauchte in Griechenland unter.
So weit die Geschehnisse der beiden Vorgänger "Bust" (2006) und "Slide" (2007). Doch da aller guten Dinge drei sind, führt das irisch-amerikanische Autorenduo Ken Bruen und Jason Starr die Abenteuer des teils naiven, teils vollkommen verblödeten Max Fisher und seiner ebenso voluptuösen wie gleichsam verblödeten Ex-Geliebten Angela Petrakos fort - zum Glück.
Wie bereits erwähnt ist Max - der sich jetzt übrigens den Spitznamen "The M.A.X." zugelegt hat - im Knast gelandet und muss sich prompt eine Zelle mit einem ebenso furchteinflößenden wie liebeshungrigen Muskelpaket teilen. Doch auch außerhalb seiner neuen Heimstatt sehen die Dinge nicht viel besser aus, da es die lokale Latinogang und ein paar glatzköpfige Rassisten ebenfalls auf sein schrumpeliges Hinterteil abgesehen haben. Doch schon wieder hat Fisher - Verzeihung, "The M.A.X" - mehr Glück als Verstand. Dieses taucht in Form einer mittelmäßigen Krimischriftstellerin namens Paula Segal auf, die davon überzeugt ist, mittels Max’ Lebensgeschichte endlich mal einen Bestseller landen und dem frustierenden - weil finanziell doch eher bescheidenen - Kultstatus entfliehen zu können. Und dafür ist Paula auch gewillt, einiges zu tun. Auch mit Max, falls notwenig (obwohl sie eigentlich dem eigenen Geschlecht zugetan ist). Selbst nachdem Max ihr von seinen Ausbruchsplänen berichtet, steht sie ihm hilfreich zur Seite.
Währenddessen genießt Angela das unbeschwerte Leben unter der griechischen Sonne. Und begegnet dabei auch noch einem ebenso liebenswerten wie attraktiven Briten namens Sebastian (der auch noch genau so aussieht wie Lee Child! Nicht, dass sie dessen Werke jemals gelesen hätte ...). Doch die anfangs lockere Romanze hält nicht lange. Denn schon bald haben Angela und Sebastian einen Mord zu verantworten, der Angela - mal wieder - keine andere Wahl lässt als die Flucht nach vorn. Verfolgt von den rachsüchtigen Familienmitgliedern ihres Opfers, findet sie sich schließlich in ihrer alten Heimat New York wieder, wo sie prompt einem sehr guten alten Bekannten in die Hände fällt ...
"The Max" ist ein krönender Abschluss der Trilogie geworden. Erneut spielen Bruen und Starr ihre Stärken - rabenschwarzer Humor, politische Inkorrektheit, ein schnelles Tempo und treffsicheres Gespür für absurde Situationen - aus und erfüllen sämtliche Anforderungen der Leserschaft. Selbst die im Vorgänger "Slide" viel zu oft verwendeten Gangsterslangs und Gossensprachen sind reduziert worden - was allerdings nicht heißen soll, dass sich "The Max" als zahmes Kätzchen präsentiert! Trotzdem kommt das Buch nicht gegen den genialen ersten Teil der Serie an, bei dem schlichtweg alles gestimmt hat. Wer jedoch auch schon an "Bust" und "Slide" seine helle Freude gehabt hat, wird auch diesmal nicht enttäuscht werden.