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Auf der DVD sind drei Episodenfilme zu finden. Diese stammen aus Korea, Thailand und China.
In
Memories wird die Geschichte von Sung erzählt. Der Mann ist verzweifelt, da er unter Gedächtnisverlust leidet und seine Frau verschwunden scheint. Immer wieder erwacht er aus Alpträumen, die ihn vermuten lassen, dass seiner Frau etwas Schreckliches passiert ist. Zur gleichen Zeit erwacht eine Frau auf der Straße. Auch sie leidet unter Gedächtnisverlust und irrt in einer eher trostlosen Stadt umher auf der Suche nach Erinnerungen und ihrem Zuhause.
Die Geschichte ist leider nicht sehr spannend, geschweige denn gruselig. In vielen ruhigen Einstellungen wird versucht, eine verworrene Geschichte zu erzählen, die es dem Zuseher ermöglicht, sehr viel hinein zu interpretieren. So kann es durchaus vorkommen, dass jeder Zuschauer eine andere Geschichte wahrnimmt. Natürlich ist es für den europäischen Zuschauer auch etwas befremdlich, wenn keine großen Emotionen gezeigt werden, was in Asien als Schwäche ausgelegt wird. Auch sind viele Aufnahmen einfach sehr kalt und wirken sehr gestellt, fast wie Stillleben. Doch gerade diese Bildtechnik mit ihren stillen Momentaufnahmen in kühler Atmosphäre ist bei diesem Film das reizvollste.
The Wheel spielt in Thailand und bezieht damit auch gleich die eigenen traditionellen Wurzeln mit in den Film ein.
Es gibt Rivalitäten zwischen den Puppenspielern und den Straßenkünstlern. Sie stellen zwar die gleiche Geschichte dar, doch erfreuen sich die Puppenspieler im allgemeinen größerer Beliebtheit. Eines Tages jedoch versucht der Puppenspielmeister Kru Tao, seine reich verzierten Puppen zu vernichten, da er meint, sie seien beseelt und er sei durch sie verflucht worden. Doch die Familie von Kru Tao und er selbst fallen einem verheerenden Feuer zum Opfer. Der einstige Konkurrent von Tao, Kru Kung, versucht nun, das Puppenspiel auch noch an sich zu reißen. Er verspricht sich davon mehr Ansehen und damit verbunden auch mehr Geld. Kru Kung ignoriert aber alle Warnungen, die sagen, dass die Puppen verflucht seien und seinen Untergang bedeuten würden.
Der Regisseur Nonzee Nimibutrs spielt mit bekannten Elementen wie Habgier, Macht und Jugend und versucht, daraus einen interessanten Film zu gestalten.
Doch leider ist auch dieser Film, um es gleich vorweg zu sagen, nicht gruselig. Was hier ebenfalls besticht, sind die farbenprächtigen Aufnahmen. Sie entführen den Zuseher in ein Thailand, in dem Riten und Gebräuche wichtig erscheinen und lassen ihn stückweise daran teilhaben. Untermalt wird dieser Film mit spannender Musik. Auch einige atmosphärisch dichte Komponenten sind zu finden, doch der Film kann ebenfalls, wie "Memories", nicht überzeugen.
Going homeDer dritte Film in "Three...Nightmares" kommt aus China und ist von der Länge her fast doppelt so lang wie seine beiden Vorgängerfilme. Der Regisseur Peter Chan drehte in Hong Kong die Geschichte um den Polizisten Wai und dessen Sohn Keong.
Die beiden ziehen in eine sehr trostlose Gegend in ein nahezu leerstehendes Wohnsilo. Der einzige, der sich mit den Wais die Wohnungen teilt, ist der undurchsichtige Yu Fai mit seiner kleinen Tochter und seiner gelähmten Frau. Als eines Tages Wais Sohn Keong spurlos verschwindet und auch nach langem Suchen nicht wieder auftaucht, fällt der Verdacht auf Yu Fai. Doch auch dort wird der Polizist nicht fündig. Doch dafür deckt er nach und nach das Geheimnis von Yu Fai und seiner Frau auf. Allerdings befindet sich Wai da schon in der Gewalt von Fai. Yu Fai ist Arzt für traditionelle chinesische Medizin und versucht mit seinem Wissen, seine Frau wieder zum Leben zu erwecken. Diese ist seit einigen Jahren tot und dennoch glaubt Fai daran, dass ihre Seele durch Gespräche und Waschungen im Körper verbleibt und dieser nach drei Jahren wieder erweckt werden wird.
In eindrucksvollen Bildern wird die Geschichte erzählt. Dabei dienen als Kulisse die eher trostlosen Gegenden von Hong Kong. Obwohl auch diese Geschichte nicht sonderlich gruselig oder gar spannend ist, bildet sie dennoch die beste unter den dreien. Die Mischung aus Horror und Krimi macht sie leicht verständlich und dem Zuschauer wird klar, um was es eigentlich geht.
Interessant bei dieser Produktion ist lediglich, dass drei unterschiedliche Regisseure, drei unterschiedliche Produktionsfirmen und drei Länder zusammen ein Ziel verfolgt haben. Leider sind die Geschichten allesamt nicht sonderlich spannend oder gruselig, gestatten aber einen interessanten Einblick in die asiatische Filmkunst.
Es sind zahlreiche Darsteller zu sehen, die unterschiedlich glaubwürdig die Personen verkörpern. Gerade in "Memories" ist es für Zuschauer, die es nicht gewohnt sind, asiatische Filme zu sehen, schwer, die unterschiedlichen Schauspieler zu unterscheiden oder gar deren Darstellung, da zum Beispiel große Emotionen nicht gezeigt werden. Das lässt viele Charaktere blass und lieblos wirken.
Fazit:
Leider, leider eher ein trauriges statt gruseliges Stück Filmkunst. Sicherlich kann ein Cineast mit Schwerpunkt Asien dem etwas abgewinnen. Doch wer Horror und Spannung eher nach der Splatter- oder Slasher-Machart mag, wird sich bei diesen Episodenfilmen, trotz einiger gorigen Szenen, langweilen. Leider entschädigen die mitunter schönen Aufnahmen und die teilweise guten Schnitte nicht für den trostlosen Rest, werten aber das Produkt in der Gesamtheit etwas auf.
Produktion: Hong Kong / Thailand / Korea 2002
Bild- und Tonqualität sowie Extras können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.