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 Thunderstone Advance

Die Türme des Verderbens


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
"Thunderstone Advance" ist die weiterentwickelte Version des Deckbauspiels "Thunderstone". Es handelt sich um ein komplett eigenständiges Kartenspiel, man muss die Vorgänger-Variante nicht kennen.
Gespielt wird in einem Fantasysetting. Jeder Spieler stellt eine Heldentruppe mit möglichst guter Ausrüstung zusammen und schickt diese in den Dungeon, um dort gegen Monster anzutreten. Wer erfolgreich ist, kann seine Helden aufleveln und Boni einstreichen. Und natürlich werden Siegpunkte gesammelt - wer am Ende die meisten hat, gewinnt. Das Spiel endet, wenn unter den Monstern der "Donnersteinträger" auftaucht. Wer es schafft, diesen zu besiegen, streicht noch einige Extrapunkte ein, das Spiel endet aber auch, wenn es dem Monster gelingt zu fliehen.

Alle Spieler beginnen mit dem gleichen Startdeck und müssen sich daraus ein besseres bauen, indem sie sich mit der Startausrüstung wertvollere Karten kaufen. Das können sie im Dorf tun: Hier liegen nicht nur Dorfbewohner-Karten, sondern auch starke Helden und Waffen sowie Zaubersprüche und weitere Ausrüstung aus. Es kommt darauf an, eine gute Kombination zu wählen, Erfahrung macht den Meister. Es sind immer andere Karten im Spiel, die zufällig zusammengestellt oder ausgesucht werden können, wodurch immer neue Kombinationen entstehen und es nicht langweilig wird. Auch die Monster im Dungeon werden immer wieder neu zusammengestellt. Einsteigern sei die Startaufstellung aus der Anleitung empfohlen.

In jeder Runde muss sich ein Spieler für eine von vier Möglichkeiten entscheiden:

1. Er kann das Dorf besuchen.
Das heißt, es werden ggf. Dorfeffekte aktiviert und es wird im Dorf eingekauft. Hier werden Waffen und Ausrüstung angeboten und es können Helden "angeheuert" werden, sprich Heldenkarten gekauft. Mit gesammelter Erfahrung, was durch Marker angezeigt wird, werden Helden im eigenen Besitz aufgelevelt, also verbessert.
2. Er kann zum Kämpfen in den Dungeon gehen.
Dies bedeutet das Ausspielen von Helden, Waffen und Ausrüstung, diese werden möglichst gut kombiniert. Anschließend wird gegen ein Monster gekämpft. Es gibt immer drei Monster zur Auswahl, allerdings wird es schwieriger sie zu besiegen, je weiter sie noch im Dungeon sind. Was gebraucht wird, ist Licht, das ist Teil der Ausrüstung. Der Spieler beginnt, seine Handkarten aufzudecken, Helden auszuspielen und auszurüsten. Allerdings gibt es viele Extras, Fähigkeiten und Möglichkeiten auf den Karten, die immer noch viel ändern. Nur selten spielt man ausschließlich mit den Karten, die man zu Anfang auf der Hand hatte. Ist ein Monster besiegt, bekommt der Gewinner Belohnungen, ggf. Flüche, Siegpunkte und sammelt Erfahrung.
3. Er kann seinen nächsten Zug vorbereiten.
Kann mit den Handkarten kein sinnvoller Zug ausgeführt werden, gibt es zwei Möglichkeiten, eine ist die Vorbereitung. Dabei wird eine beliebige Anzahl an Karten zurück auf den Nachziehstapel gelegt.
4. Er kann eine Karte entsorgen.
Die andere Möglichkeit ist die Optimierung des eigenen Decks. Der Spieler kann sich dafür entscheiden, nichts weiter zu tun als eine Karte zu entsorgen. Damit ist der Zug beendet.

Nach Beendigung einer der vier Aktionen werden alle Handkarten und alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel gelegt.
Gespielt wird übrigens immer mit einer Kartenhand von sechs Karten. Zu Beginn eines jeden Zuges zieht der Spieler also sechs Karten von seinem Nachziehstapel, mit denen er den nächsten Zug bestreitet. Ist der Nachziehstapel leer, wird der Ablagestapel gemischt und ausgelegt.

"Thunderstone Advance" ist eine gute Mischung aus Taktik und Glück. Auf Glück kommt es beim Ziehen der Karten an. Es ist nicht zu beeinflussen, welche Karten als nächstes auf der Hand landen. Das können genau die richtigen sein, es kann aber auch sein, dass man sich mehrere Züge lang über schlechte Kombinationen ärgert. Der taktische Aspekt ist komplett selbstbestimmt: das Bauen des eigenen Kartendecks. Nach und nach entwickelt sich ein Gefühl dafür, welche Karten gut miteinander funktionieren und wann es sogar Sinn macht, die eine oder andere Runde auszusetzen, dafür aber Karten zu entsorgen, um sein Deck zu optimieren.
Die Mischung im Deck entscheidet letztendlich über den Erfolg. Ein Deck braucht zum Beispiel starke Helden, aber auch gute Waffen, denn Waffenboni zählen nur, wenn sie von einem Helden getragen werden. Stärkere Helden können schwerere und damit wirkungsvollere Waffen tragen. Dazu kommt das absolut wichtige Licht. Es werden immer mehr oder weniger Lichtboni benötigt, um Monster bekämpfen zu können. Ist keins ausgelegt, wirkt sich das fatal aus, denn jeder fehlende Lichtpunkt bedeutet gleich einen doppelten Abzug bei den Angriffspunkten. Ein fehlender Lichtpunkt nimmt einem also gleich zwei Angriffspunkte.

Besonders hervorzuheben ist das Design des Spiels. Die Illustrationen sind ein echter Augenschmaus! Nur selten ist ein Spiel so liebevoll gestaltet und detailreich ausgearbeitet wie dieses. Gerade Fantasy-Fans sind mit Sicherheit angetan von den tollen Bildern. Außerdem sind die drei Kartentypen im Spiel (Helden, Monster und Ausrüstung) durch unterschiedlich gefärbte Kartenränder zusätzlich kenntlich gemacht, was das Spielen deutlich erleichtert und eine spürbare Verbesserung zum Originalspiel ist. Überhaupt wurden hier viele Unklarheiten oder kleine Unzulänglichkeiten, die "Thunderstone" hatte, ausgemerzt. Das reicht von einfachem Umbenennen einiger Worte über veränderte oder komplett neue Karten bis hin zu einem neuen Spielzug, dem Vorbereiten. Wer beide Versionen des Spiels kennt, wird schnell das Gefühl bekommen, das Original sei ein Beta-Test gewesen und "Thunderstone Advance" die endgültige Fassung. Trotz einiger Änderungen können aber beide Spiele miteinander kombiniert werden. Es ist möglich, verschiedene Karten aus beiden Boxen zu nehmen, um sich sein aktuelles Spiel zusammenzustellen.

Es gibt lediglich einen kleinen Wermutstropfen, der jedoch ziemlich ärgerlich ist: Es gibt einen Spielplan, auf dem die Karten sehr gut sortiert auslegt werden. Er ist doppelseitig und bietet so zwei verschiedene Schwierigkeitsgrade - soweit sehr lobenswert. Allerdings besteht er nicht aus stabiler Pappe wie ein übliches Spielbrett, sondern aus recht dünnem Papier. Er liegt nicht gerade und ist empfindlich. (In der Testbox hatte der Spielplan bereits vor dem ersten Auspacken fiese Macken am Rand, sehr frustrierend.)

Fazit:
"Thunderstone Advance" ist ein absolut tolles Kartendeckbauspiel. Der Punkteabzug ist lediglich der mangelnden Qualität des Spielplans zu verdanken. Sowohl Neueinsteiger als auch "alte Hasen" werden an dieser weiterentwickelten Version von "Thunderstone" Spaß haben.
Das Spiel wurde insgesamt verbessert und bietet einen ausgewogenen und stimmigen Spielspaß für fortgeschrittene Gesellschaftsspiel-Spieler. Es gibt eine große Möglichkeit an Kartenkombinationen, dank deren jede Partie etwas anders abläuft und es nie langweilig wird.

Bine Endruteit



Kartenspiel | Erschienen: 1. Oktober 2012 | Originaltitel: Thunderstone Advance - Towers of Ruin | Preis: 39,95 Euro | für 1 - 5 Spieler | Sprache: Deutsch

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