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Als im weihnachtlichen London des Jahres 1840, eine Gruppe beherzter Straßenkinder unter Führung des kleinen Timmy, die wahre Identität des Weihnachtsmannes herausfindet, beschließen sie, das kommende Fest zu einem wahrhaft unvergesslichen zu machen. Das allerdings hat weniger mit Nächstenliebe als mit dem städtischen Totengräber zu tun ...
Der Autor verquickt die weihnachtliche Welt eines Charles Dickens, mit den abgründigen Konsequenzen des Kapitalismus und erzählt augenzwinkernd von einfallsreichen Kindern, größeren Geschenken und denen die dafür über die Klinge springen müssen.
All das geschieht jedoch höchst weihnachtlich.
REZENSION:
Ja, Thimmy kennt den Weihnachtsmann - und ist enttäuscht über sein Weihnachtsgeschenk. So beschließt er, mit seinen Freunden, Abhilfe zu schaffen und zu gewährleisten, dass die Geschenke am kommenden Weihnachtsfest besser ausfallen.
Und schon ist man mittendrin in der kleinen, feinen und sehr bösen Geschichte aus der Feder von Christian von Aster.
Vorweg - damit keine Mißverständnisse aufkommen - dieser von Schwarwel, dem Illustrator des DIE ÄRZTE-Comics, illustrierte, Geschenkband ist nichts für Kinder oder Moralisten, aber er ist auf jeden Fall etwas für jeden, der nicht vollends auf der Humorleitung steht - ein absolutes Schmankerl zwischendurch.
Ich habe jedenfalls hin und wieder herzhaft gelacht.
London1840: Timmy lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen und hegt nur einen Weihnachtswunsch - ein Holzpferd. Dieser zerplatzt, weil Timmys Vater einen schlecht bezahlten Job hat, der auch noch mehr als wackelig ist. So ist die Enttäuschung groß, da sich das erwartete Holzpferd als ein langweiliger Kreisel entpuppt. Die Enttäuschung wandelt sich jedoch in Erstaunen, als Timmy seinen Vater und den Weihnachtsmann belauscht, und sich letzterer als der Henker Londons entpuppt!
Nun weiß Timmy, dass auch der Weihnachtsmann in Geldnot ist, und daher nicht mit größeren Geschenke aufwarten kann, weil es wohl zu wenige überführte Verbrecher gibt, die der Henker ins Jenseits befördern und somit seinen Lohn dafür kassieren kann.
Für Timmy und seine Freunde gibt es nur einen Weg, sie müssen dem "Weihnachtsmann" auf die finanziellen Sprünge helfen, damit die Geschenke am nächsten Weihnachtsfest üppiger ausfallen. Auch einen richtigen Schlitten braucht der Weihnachtsmann, um die Last der Geschenke auch transportieren zu können.
Gesagt, getan.
Nun beginnt eine bitterböse Geschichte um Mord, Lug und Intrigen - und eine Kinderbande, die sich ihre künftigen Geschenke regelrecht zusammenköpfen.
Und das sehr erfolgreich und gewieft.
Dennoch kommt alles ganz anders.
Timmy bekommt zwar sein Holzpferd, aber von seinen Eltern, die plötzlich zu einem gewissen Wohlstand kommen - wenngleich durch mehr als fragwürdige Berufe.
Ein schöner schwarzhumoriger Geschenkband, der nur ein Manko hat, nämlich das Lektorat, das eindeutig besser hätte sein können.
Daher ein Punkt Abzug.
Dennoch sehr empfehlenswert!!!