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Unter dem Motto "Tod auf Urlaub" versammelt dieser Band 13 amerikanische Autoren und Autorinnen, die eine Kurzgeschichte zum Besten geben. Eine schöne Zahl bedenkt man den Gruselfaktor der mit ihr einhergeht und der bei einem morbiden Thema wie diesem sicherlich angemessen ist.
Folgende Auflistung gibt einen kurzen Überblick über die Autoren und ihre Storys:
- Charlaine Harris: Zwei Blondinen [aus dem "Southern Vampire Mysteries" Universum]
- Sarah Smith: Die Jungs gehen fischen
- Jeaniene Frost: Ein schweres Erbe [aus dem "Night Huntress" Universum]
- Daniel Stashower: Unterdessen, weit über dem Kasoischen Meer
- Lee Martinez: Pension Innsmouth
- Jeff Abbott: Gesund und munter
- L. A. Banks: Ich sehe was, was du nicht siehst
- Katie MacAlister: Effrijims dämonische Abenteuer [aus dem "Aisling Grey" Universum]
- Christopher Golden: Dünne Wände
- Lilith Saintcrow: Was das Herz dir sagt
- Chris Grabenstein: Der Dämon in den Dünen
- Sharan Newman: Willkommen in der Heimat
- Toni L.P. Kelner: Pirat Daves Spukbucht
In diesen Geschichten erfreuen sich Vampire, Superhelden, Unsterbliche, Gargoyles, Meeresungeheuer, Geister, Werwölfe, Hellseher, Hexen, Gestaltwandler, Leprechauns, Elfen und dergleichen mehr eines Urlaubs, der früher oder später mit einem oder mehreren Todesfällen garniert wird. Der Tod in persona, wie man es bei dem deutschen Titel vielleicht erwarten würde, ist aber niemals zugegen.
"Tod auf Urlaub" ist eine typisch amerikanische Anthologie, die unter der Leitung von Charlaine Harris und Toni L.P. Kelner entstanden ist. "Typisch" kommt gleich aus mehreren Gründen zum Tragen: Anthologien sind eine typisch amerikanische Roman-Form und dieses Buch vereint die typischen Vor- und Nachteile einer Kurzgeschichten-Sammlung. Meist greift man zu einer Anthologie, weil einen das Thema anspricht oder weil einer oder mehrere Autoren dem Leser zuvor bekannt sind. Parallel dazu bieten sie aber auch die Möglichkeit andere Autoren kennenzulernen und sie im direkten Vergleich mit anderen zu sehen. Doch ebenso wie bei einer Wundertüte findet man immer ein oder zwei Sachen, die einem gar nicht gefallen und wenn es ganz schlecht läuft, kommt es einem Griff ins Klo gleich.
Charlaine Harris und Katie MacAlister sind bei den ausgewählten Autoren und Autorinnen wohl die bekanntesten und locken zahlreiche Leser an. Und enttäuscht werden sie keineswegs, denn bereits die erste Geschichte des Bandes stammt aus der Feder von Charlaine Harris: "Zwei Blondinen" entpuppt sich als kleiner Leckerbissen aus dem "Southern Vampire Mysteries"-Universum. Auch Katie MacAlister überzeugt mit ihrer Geschichte ("Effrijims dämonische Abenteuer"), die einen humorvollen Nebencharakter ins Rampenlicht stellt.
Leider fällt die Bilanz bei den anderen Storys nicht so positiv aus, vielen der oft nur im englischsprachigen Raum bekannten Autoren, dürfte es eher nicht gelingen die Leserschaft, die vorwiegend wegen Charlaine Harris oder Katie MacAlister zu dieser Anthologie gegriffen hat, anzusprechen. Ihre Storys sind teilweise platt, teilweise sehr skurril und im schlimmsten Fall total unverstanden. Aber immerhin kann man ihnen nicht vorwerfen am Thema vorbei geschrieben zu haben, sie haben meistens auf sehr eigene Art das vorgegebene Thema interpretiert und umgesetzt und sorgen damit dafür, dass von Monotonie nicht die Rede sein kann.
Sicherlich spricht "Tod auf Urlaub" damit eine große Brandbreite an Leser an, denn wohl jeder Leser wird die eine oder andere Geschichte finden, die ihm zusagt, allerdings bedeutet dies auch, dass ihm auch eine größere Menge nicht gefallen kann. Bedingt dadurch fällt auch die Bewertung eher schlecht aus, weil nur einzelne Geschichten Anklang gefunden haben, aber immerhin kann man am Ende behaupten einige Autoren kennengelernt zu haben und nun zu wissen, dass man besser einen Bogen um sie machen sollte.