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Das Grausamste, was einem Menschen widerfahren kann, ist die Konfrontation mit seinen schlimmsten Ängsten und dabei jederzeit zu wissen, dass es kein Entrinnen gibt. Eine Erfahrung, die mehrere Frauen machen müssen, bevor ihnen ein brutaler Serienkiller das Leben nimmt und ihren Tod als Selbstmord tarnt.
Eve Wilson ist schockiert, als sie erfährt, dass eine ihrer weiblichen Probanden einem Mörder zum Opfer gefallen ist. Eine erschütternde Nachricht, die die Studentin daran erinnert, dass sie vor einigen Jahren selbst das Opfer eines grausamen Überfalls geworden ist. Von einem Bekannten entführt, misshandelt und gewürgt, ist Eve damals dem Tod nur knapp entronnen und kämpft seit dieser Zeit mit den zurückgebliebenen körperlichen und seelischen Wunden. Doch als wäre es damit nicht genug, stößt sie auf die Leiche einer weiteren Frau, deren Identität ihr nicht unbekannt ist. Ein Fund, der unweigerlich den Verdacht aufkommen lässt, dass es der Täter es auf Frauen abgesehen hat, die im Rahmen von Eves Forschungsarbeit als Versuchspersonen tätig sind.
Detective Noah Webster, der Eve von ihrem Nebenjob als Kellnerin kennt, ist sofort interessiert, als die Studentin von ihrem Verdacht erzählt. Denn in den Wohnungen der toten Frauen sind den ermittelnden Beamten bereits Unregelmäßigkeiten aufgefallen, die mit den angeblich verübten Suiziden nicht in Einklang zu bringen sind. Bevor es aber gelingt, den Mörder dingfest zu machen, gibt es noch weitere Opfer und nicht nur die Mitglieder der Forschungsprojektes schweben in Lebensgefahr, auch Eve gerät in die Hände des Killers.
"Todesstoß" ist ein vielschichtig und intelligent konstruierter Thriller, der eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass Karen Rose eine Meisterin ihres Fachs ist. Bereits von Beginn an gelingt es ihr, ein hohes Spannungspotential aufzubauen und dieses durchgängig zu halten. Dazu bedient sie sich mehrerer Handlungsstränge, authentisch daher kommender Figuren und Verbrechen, die unvorstellbar sind. So fiebert der Hörer mit den ermittelnden Protagonisten, ist schockiert über immer wieder neue Grausamkeiten, teilt die Angst der Opfer und wünscht sich die baldige Ergreifung des Mörders. Ein Hörbuch, das gleichzeitig fesselt und unterhält.
Gelesen wird "Todesstoß" von Sabina Godec, die es mit einer angenehmen Stimme versteht, Spannung aufzubauen und zu halten. Dabei sind es vor allem gekonnt gesetzte Nuancen und ein situationsgerechtes Spiel mit dem Tempo, die aus ihrer Lesung etwas Besonderes machen. Mit scheinbarer Leichtigkeit grenzt sie die einzelnen Figuren voneinander ab und verleiht ihnen nicht nur eine passende Stimme, sondern arbeitet auch wunderbar deren Gefühlsschwankungen heraus. So erlebt der Hörer eine schwer traumatisierte Studentin, die nach einem schrecklichen Überfall verbissen darum kämpft, Normalität in ihr Leben zu bringen, während ein vom Leben gezeichneter Detective keine Mühe scheut, um die ihrerseits schwer gezeichnete Frau für sich zu gewinnen. Eine Lesung, die den Hörer unweigerlich in ihren Bann zieht und auf eine eindringliche Art das Grauen hörbar macht.
Fazit:
Ein Tipp für spannungsverwöhnte Hörer!
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.