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Es ist still auf dem kleinen, einsam gelegenen Gehöft. Schwer liegt der Schnee auf den Zweigen der Tannen und als auch das letzte Licht, dass eines der kleinen Fenster von innen schimmern ließ, ausgegangen ist, scheint sich nichts mehr zu rühren. Die Nacht ist klar und ein wunderschöner, klarer und runder Mond geht hinter den nicht weit entfernt liegenden Bergen auf. Er lässt die schneebedeckte Landschaft schimmern und wie verzaubert daliegen.
Doch zwischen den Gebäuden bewegt sich ein Schatten. Verstohlen und leise, von den Menschen nicht bemerkt, schleicht eine kleine, gebeugte Gestalt durch den Schnee. Es ist Tomte Tummetot. Der Wichtel sieht nach dem Rechten, bewacht die Tiere, achtet auf die schlafenden Kinder und umsorgt jedes Wesen, dass in der Kälte eine Zuflucht sucht.
1960 erschien "Tomten". Die Autorin Astrid Lindgren bewies in diesem Buch für die Kleinen ab drei Jahren, dass sie auch mit über fünfzig Jahren einfach perfekte Literatur für Kinder schreiben kann. Die wenigen Sätze sind so poetisch und liebenswert, dass sie immer wieder vorgelesen werden müssen.
Und die Ausgabe, die der Verlag Oetinger 1962 herausbrachte und immer noch (inzwischen in der vierzigsten Auflage) unverändert druckt, ist so einmalig schön, dass sie wohl jeder Erwachsene für seine Kinder - oder sich selbst - haben sollte.
Die traumhaft schöne, mythische Welt, die dort entsteht, bezaubert alle Leser. Und dies ist nicht nur dem Text von Astrid Lindgren geschuldet, sondern zu einem nicht unerheblichen Maße auf die Bilder von Harald Wiberg zurück zu führen. Sie sind einfach nur herzallerliebst.
Die zwölf Euro, die dieses Buch kostet, sind die beste Investition, die sich tätigen lässt. Ein schöneres, unsterblicheres Kinderbuch gibt es kaum - es sei denn, man wirft einen Blick auf "Tomte und der Fuchs", die leider einzige Fortsetzung der Geschichte rund um den kleinen Wichtel, die Astrid Lindgren geschrieben hat.