Rennautos, die auf pfeilgerader Strecke aneinander vorbeijagen und um den Titel kämpfen, lassen so manches Männerherz höher schlagen. Doch nur zu bald ist die Saison um und man muss auf das nächste Jahr hoffen, damit der Adrenalinspiegel wieder steigt. Für diejenigen, die nicht warten können, gibt es nun den alten Klassiker "Top Race" aufpoliert und zeitgemäß gestaltet in einer neuen Edition für spannende Spielabende.

In der reich gefüllten Spielbox liegen insgesamt vier unterschiedliche Rennstrecken, aus denen man wählen kann. Deren unterschiedlich viele Kurven und Engstrecken lassen das Rennen immer wieder anders ablaufen. Dann gilt es, die Rennwagen zu verteilen. Das Mittel dafür ist eine Versteigerung der einzelnen Flitzer. Ein Blick auf die vorher ausgeteilten Tempokarten zeigt, welche Wagenfarbe für einen selbst die beste Wahl wäre.

Denn die Tempokarten haben es ganz schön in sich. Sobald man an der Reihe ist, spielt man eine seiner Tempokarten aus. Hiermit zieht man aber nicht nur den eigenen Wagen, sondern meist gleichzeitig mehrere Wagenfarben nach der angegebenen Reihenfolge und nach der angegebenen Menge an Feldern, die vorgerückt werden darf. Deswegen sollte man vor einem Spielzug den eigenen Kopf etwas anstrengen, damit man dafür sorgt, dass fremde Wagen ihre hohen Zugpunkte nicht ausreizen können, weil sie von anderen Wagen blockiert werden. Oder man schaufelt seinem eigenen Wagen den Weg frei, damit eventuell ein anderer Spieler mit seiner Tempokarte den Wagen weiter vorrücken kann. Diese Art von Spielzügen hat man aber rasch verinnerlicht, wenn man ein oder zwei Testrunden hinter sich hat. Weitere nützliche Karten sind die Spurt- und Pannenkarten. Je nach Wunsch des Spieler können sie als Spurt (ein Wagen holt zu dem abgebildeten Wagen auf) oder als Panne (ein Wagen muss solange aussetzen, bis der andere abgebildete Wagen mit ihm gleichauf ist) eingesetzt werden.

Ziel des Spiels ist natürlich, den eigenen Wagen als erster durchs Ziel rauschen zu lassen. Somit bekommt man das meiste Preisgeld, denn nur derjenige, der am Ende den höchsten Bargeldbetrag besitzt, gewinnt. Deswegen ist es auch wesentlich spannender, mehrere Rennen hintereinander zu fahren. Eine weitere Möglichkeit, das Geld aufzustocken, sind Wetten. An festgesetzten Streckenabschnitten können die Spieler Tipps abgeben, welche Wagen am Ende als Gewinner dastehen werden, und so viel Geld gewinnen aber auch verlieren. Die Variante Boxenstopp lässt zu, fremde Tempokarten in den eigenen Besitz zu bringen und sorgt damit für etwas mehr Taktik aber auch für Überraschungsmomente. Als letzten Vorschlag gibt es noch die Möglichkeit für die Spieler, Aktienanteile an den Wagen zu kaufen. Hierbei besitzt niemand die Rennwagen. Stattdessen halten die Spieler Aktien der Rennautos und bekommen dadurch ihren Anteil vom Preisgeld ab.

"Top Race" ist ein Spiel, das Spielern jeden Alters eine Menge Freude macht. Die Umsetzung in ein Brettspiel ist überraschend gut gelungen. Und nach dem Lesen der Spielanleitung gibt es auch keine Fragen mehr, da das Spielprinzip im Grunde sehr simpel ist. Doch um am Ende als Sieger dazustehen, benötigt man dennoch Strategie, Fingerspitzengefühl und ein Quäntchen Glück. Durch die vielen Möglichkeiten, das Spiel nach Geschmack abzuwandeln, wird es auch nicht so schnell langweilig. Dieses Rennspiel aufzupolieren und neu herauszubringen war wirklich eine klasse Idee.