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Florian ist acht Jahre alt. Und er ist unsterblich verliebt in Vanessa. Dabei hat sie ihn nur einmal angelächelt. Bestimmt hat sie ihn verzaubert. Seine Freunde kichern schon über ihn. Mädchen sind nämlich eigentlich doof. So doof wie seine Schwester Julia.
Zufällig begegnet Florian einem alten Zauberer. Der gibt ihm den Tipp, beim Zaubern mit dem Herzen dabei zu sein, dann klappt der Trick bestimmt. Leider klappen die Tricks von Florian fast nie. Im Zaubern ist er eine richtige Niete. Und ausgerechnet jetzt muss er mit Julia ein paar Tage allein verbringen. Seine Eltern sind nach Paris gefahren und seine blöde Schwester macht sich entweder über ihn lustig oder kommandiert ihn. Schwestern müsste man abschaffen. Wütend betrachtet Florian nach einem heftigen Streit seine Schwester Julia und wünscht sich, sie wäre ein Kaninchen. Doch als er wieder ins Zimmer kommt, ist Julia verschwunden und neben der Fernbedienung, halb in der Chipstüte verborgen, hockt ein Kaninchen. Ob Florian wirklich zaubern kann?
Der im Januar 2005 verstorbene Christian Bieniek veröffentlichte mehr als 90 Kinderbücher. "Total verzaubert" erschien 2002 und in der Reihe "Känguru Lesespaß" im September 2006 zu einem besonders günstigen Preis in gebundener Neuauflage.
Das kleine Abenteuer rund um den achtjährigen Florian ist für Kinder ab acht Jahren ein ideales Lesebuch. Einfache Sätze, knappe, kurze Kapitel, eine übersichtliche, einfach strukturierte Geschichte und eine dem Alter der Kinder angepasste Wortwahl machen das Lesen zu einem reinen Vergnügen. Doch auch ältere Kinder, sogar Erwachsene werden die Geschichte mit Freude lesen. Für erfahrene Leser ist die Geschichte schon nach einer Stunde zu ihrem gelungenen Ende gekommen, aber bedenkt man die Lesegeschwindigkeit von Achtjährigen, ist es schon eine Herausforderung, sie ohne Hilfe durchzulesen.
Vor allem der nette Schreibstil, der lockere Ton, die freundliche, nie geringschätzige Art des Humors von Christian Bieniek machen dieses Leseabenteuer zu einem gelungenen Kinderbuch.
Ein zusätzlicher Anreiz sind die passenden Illustrationen von Irmgard Paule. Die wenigen, bunten Bilder zeigen wichtige Szenen und sind in einem einfachen, kindgerechten Stil zu Papier gebracht. Sie machen die Personen der Handlung noch liebenswerter und prägnanter.
Fazit: Diese Geschichte ist ein gelungenes Abenteuer für Kinder ab acht Jahren. Dank einer einfachen, lustigen und netten Geschichte, den gelungenen Illustrationen, der großen Schrift und des geringen Umfangs des Buches, in Verbindung mit einem günstigen Preis, wird es den kleinen Lesekünstlern sicher gefallen. Einzig der etwas vorhersehbare Plot und die etwas klischeehafte Ausarbeitung der Personen machen es für ältere Kinder zu einem weniger perfekten Buch.
Die Einordnung des Verlags in den dritten Lesesprung macht Sinn. Hier sind Bücher durch einen blauen Rahmen und das blaue Känguru-Vexierbild auf dem Einband gekennzeichnet. Sie weisen dieses Buch als Kinderroman aus, der nicht für Anfänger, sondern bereits fortgeschrittene Leser empfohlen wird.