Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Fünfzehn Jahre lang war Eric Carter nicht mehr zuhause in Los Angeles. Damals floh der junge Nekromant, um seine Familie und Freunde nicht zu gefährden.
Nun bekommt er einen Anruf von einem alten Bekannten, denn jemand hat seine Schwester ermordet. Sollte er der Grund sein, nach all den Jahren?
Eric kehrt zurück, älter und gefährlicher als früher. Was er zu sehen bekommt, weckt in ihm eine unglaubliche Wut. Und wo andere ihre Rache beenden, beginnt Erics gerade erst.
Legte der Autor Stephen Blackmore in seinem Erstlingswerk
"Stadt der Vergessenen" noch wert auf schwarzen Humor, so geht er in seinem neuen Roman wesentlich düsterer zur Sache. Die Figuren sind weit davon entfernt, mit einem lockeren Spruch auf den Lippen ihren Widersachern entgegenzutreten. Besonders für den Protagonisten Eric Carter gibt es in der Tat nicht viel zu lachen, im Gegenteil. Wenn Eric den Mord seiner Schwester miterleben muss, weil ihr Geist den Augenblick immer wieder nachstellt, dann ist das eine Szene, die an Bitterkeit und Horror nur schwer zu überbieten ist.
Willkommen zu Hause, Eric
Was wie ein freundlicher Gruß aussieht, verwandelt sich in eine hasserfüllte Drohung, wenn es mit dem Blut einer Ermordeten geschrieben wurde. Kein Wunder, dass Eric fest entschlossen ist, den Mörder zu finden. Von Selbstvorwürfen geplagt und von unbekannten Feinden umgeben, macht er sich daran, das Verbrechen aufzudecken und schreckt dabei nicht davor zurück, Blut zu opfern, sowohl eigenes, als auch das aller, die ihm im Wege stehen.
"Tote Dinge" hat eine spannende Handlung, zieht aber noch zusätzlich Dynamik daraus, dass es nicht in einer unbekannten Welt spielt, sondern in Los Angeles. Blackmores Figuren sitzen neben Büroangestellten und Junkies, füttern Dämonen mit den Emotionen ahnungsloser Passanten, die keine Ahnung haben, dass es in dieser Welt magiebegabte Wesen gibt, die das Leben aller beeinflussen können.
Eric Carter trifft auf Voodoo, Dämonen, Geister und um seine Freunde zu schützen, wird er sich mit dem Tod selbst verbünden, wohl wissend, dass er damit Gefahr läuft, seine Seele zu verlieren. In dieser Welt muss er sich zurechtfinden und behaupten, denn eine andere kennt er nicht. Scheitert er, steht weitaus mehr auf dem Spiel, als nur sein Leben. Kein Wunder, dass er für Nettigkeiten und Poesie keine Zeit hat. Doch Carter hat das Herz auf dem rechten Fleck und bei aller Angst und Wut bleibt er Mensch, wenn auch einer, der nicht zimperlich ist.
Wer empfindlich ist, wird ein paar Mal ordentlich schlucken müssen, denn was Gewalt oder Schimpfwörter angeht, nimmt Blackmoore kein Blatt vor dem Mund. Das macht nichts, denn sein Buch ist stimmig, packend und macht neugierig auf mehr. Gut so, immerhin ist in den USA schon die Fortsetzung erschienen.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.