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 Tote tragen keine Karos


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Privatdetektiv Rigby Reardon ist einer der härtesten. Ihm macht keiner was vor, selbst Marlowe arbeitet für ihn. Doch die Frau, die sein Büro betritt, in Ohnmacht fällt und in seine Arme sinkt, ändert alles. Zwar handelt Reardon getreu dem Motto, sich nicht in die Auftraggeber zu verlieben, doch Juliet Forrest macht es ihm nicht leicht. Sie scheint wie er selbst vom Gegenüber fasziniert.
Und der Auftrag, den sie für ihn hat, schweißt die beiden stärker zusammen, als Reardon lieb ist. Immer wieder holt Juliet eine Kugel aus seinem Körper, immer wieder ist sie zur Stelle, wenn er zusammengeschlagen wird. Dabei soll Reardon nichts weiter tun, als klären, wie John Forrest gestorben ist. War es ein Unfall, wie die Polizei glaubt, oder gibt es eine dunkle Verschwörung, die den Wissenschaftler und Vater Juliets in den Tod riss? Rigby ermittelt fieberhaft, findet Spuren, die ihn nach Peru führen und mit einer Horde unverbesserlicher Nazis zusammentreffen lassen, die nichts weniger als die Weltherrschaft anstreben.

Carl Reiner, George Gipe und Steve Martin schrieben das Drehbuch zu dieser verrückten Geschichte. Der Film pendelt zwischen alberner Komödie, Zotensammlung und unter die Gürtellinie zielenden Witzen, einer Hommage an die alten Krimireißer Hollywoods, die so treffend unter dem Begriff "Film Noir" zusammengefasst werden, und einer Collage aus eben jenen Filmen der vierziger und fünfziger Jahre. Weniger das Drehbuch und die neu verfilmte Geschichte rund um eine globale Verschwörung fesselt die Zuschauer auch fünfundzwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung als die perfekte Einblendung alter Filmszenen. Dabei gelingt es Kamera, Kostümdesign und Setting scheinbar mühelos, Filmszenen so berühmter Hollywoodgrößen wie Alan Ladd, Frank McCarthy, Veronica Lake, Bette Davis, Lana Turner, Kirk Douglas, James Cagney, Ray Milland, Adrian Ricard, Barbara Stanwyck, Burt Lancaster, Humphrey Bogart, George Gaynes, Ava Gardner, Cary Grant, Ingrid Bergman, Joan Crawford und Charles Laughton in die Handlung einzubauen. Es ist ein einmaliges Vergnügen, dieses Sammelsurium an Versatzstücken zu betrachten und die Kunstfertigkeit zu bewundern, mit der Regisseur Carl Reiner das alles zu einem komischen, albernen und tatsächlich spannenden Film verbindet.

Zwar gibt es genug Beispiele für den typischen Steve Martin-Humor, der nicht jedermanns Sache ist, doch ist das Gesamtergebnis so unterhaltsam, dass man einfach jede Filmminute genießt.

Extras fehlen auf der DVD leider komplett, die Bildqualität ist in Anbetracht der schlechten Qualität der alten Filmszenen und der gewählten Schwarzweiß-Optik in Ordnung, die Untertitel ragen leider in die untere Bildhälfte hinein und der Ton ist allenfalls Mittelmaß.
Wer die deutsche Synchronisation wählt, wird leider nur wenig Freude haben. Die Stimmen wirken unpassend, fast wie vorgelesen lässt der Text viel von seiner Spritzigkeit und Originalität vermissen. Nur mit der englischen Tonspur wird man diesen Film genießen können, am besten ohne Untertitel.

Da der Preis außergewöhnlich günstig ist und es kaum eine bessere Hommage und gleichzeitige Parodie auf die alten Hollywood-Krimis gibt, sollte man sich "Dead Men Don’t Wear Plaid" nicht entgehen lassen.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2007 | FSK: 12 | Laufzeit: 85 Minuten | Originaltitel: Dead Men Don´t Wear Plaid | Preis: 7,95 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Schwedisch, Dänisch, Finnisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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