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Lewis ist unglücklich. Nach dem einhundertundsechsten Adoptionsgespräch ist er sich sicher, niemals eine Familie zu finden, die ihn haben will. Mit zwölf Jahren ist es auch nicht mehr so leicht, die potenziellen Eltern davon zu überzeugen, dass er der Richtige für sie ist. Zumal seine einzige Leidenschaft das Erfinden von skurrilen technischen Geräten ist.
Da kommt ihm eine geniale Idee. Er muss nur einen Gedankenscanner erfinden und sein eigenes Gedächtnis anzapfen. Dann kann er seine leibliche Mutter vielleicht wiederfinden.
Gesagt, getan - Lewis beginnt mit Feuereifer, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er ahnt nicht, dass einige Personen aus der Zukunft genau auf diese Erfindung scharf sind und alles daran setzen, um sie zu bekommen. Ein geheimnisvoller "Mann mit Melone" sabotiert sogar die Vorführung der Erfindung bei einem Schulwettbewerb.
Es endet, wie die meisten Erfindungen von Lewis enden, im totalen Desaster. Völlig entmutigt, vernichtet Lewis die Konstruktionspläne seines Gedankenscanners. Er ahnt nicht, dass der "Mann mit Melone" sich die Erfindung nur schnappen will, um die Zukunft zu verändern. Wäre da nicht ein weiterer Zeitreisender - ein kleiner, schwarzhaariger Junge mit sehr großem Selbstbewusstsein -, die Sache könnte böse ausgehen.
Am 29. 03. 2007 war es endlich so weit. Nach den letzten, eher mäßigen Trickfilmen von Disney und der übermächtig wirkenden Konkurrenz Pixar mit ihren Mega-Blockbustern kam der neue Animationsfilm in die Kinos. Entgegen früherer heiliger Schwüre Disneys ist dieser Film komplett am Computer entstanden. Ab September 2007 kann nun auch der DVD-Fan einen Blick auf dieses Werk werfen und selbst sehen, ob Disney in der Lage ist, mitzuhalten.
Bild, Ton und Ausstattung sind erstklassig - vor allem die lange Liste an Extras sind überzeugend und machen den etwas hohen Preis dieser DVD wett -, wenn man auf computeranimierte Zeichentrickfilme steht.
Auch die Synchronisation ist allererste Sahne. Zwar ist die Originaltonspur mit Stimmen wie Don Hall, Tom Selleck, Stephen J. Anderson, Matthew Josten, Ethan Sendler und Wesley Singermann klanglich eine Spur besser, doch die deutschen Schauspieler und Synchronsprecher, die man eingesetzt hat, toppen sogar das Original. Hier sind mit Ralf Möller, Thomas Gottschalk, Detlev Bierstedt, Lasse Crohn, Rick Kavanian, der gleich vier allesamt köstliche Rollen übernommen hat, Eva Padberg und Yoshij Grimm allesamt klasse aufgelegte und bestens gelaunte Stimmen am Werk, die mit erkennbarem Spaß bei der Sache waren.
Der Film selbst wartet mit einer Fülle an Gags, einer abgedrehten Story und einer Familie Robinson auf, die so komisch, verrückt und "political uncorrect" ist, wie man sich nur denken kann. Das hätte man der alten Tante Disney nicht zugetraut.
Zwar zünden einige Gags nur mit Nachbrenner und die komplexe Geschichte ist für Kinder unter zehn Jahren kaum zu vermitteln, doch kommen Kinder wie Jugendliche, Erwachsene wie Pixar-Fans voll auf ihre Kosten.
Warum der Film ein "Prädikat: Besonders wertvoll" erhalten hat, ist allerdings fraglich. Ob es die eher banale Botschaft "Gib niemals auf!" war oder die Idee, alles in "Friede-Freude-Eierkuchen" enden zu lassen, mag der Zuschauer entscheiden - "besonders wertvoll" ist der Film mit Sicherheit nicht. Eher lustig, sehr unterhaltsam und abwechslungsreich.