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Es gibt haufenweise Bücher, in denen Männern erklärt werden soll, wie sie für Frauen attraktiv und begehrenswert erscheinen. Alle dieser Bücher raten, nett, freundlich und rücksichtsvoll zu sein, mit der Frau zu reden, sie zu verehren und so weiter und so fort. Dass es auch anders geht, dafür ist Tucker Max der lebende Beweis.
Alles beginnt, als er eine Webseite online stellt, um eine Frau kennen zu lernen. Dabei soll keine Beziehung entstehen, er soll einfach nur mit einer schlafen - diese Wette läuft zwischen ihm und seinen Freunden. Tatsächlich meldet sich eine, und der Grundstein zu einer Karriere als heutiger Casanova ist gelegt.
Zwischen damals und heute liegen etliche Jahre und sehr viele Frauen. Auf der Webseite können sich noch heute Frauen sozusagen "anmelden", und dieses Angebot wird auch ausgiebig von ihnen genutzt. Die eindrücklichsten Erlebnisse mit Frauen hält Tucker Max in einem Blog fest, die besten davon kann man in diesem Buch nachlesen.
Mit diesem Buch macht man sich auf eine Reise durch verschiedene Staaten Amerikas, in denen gesoffen, geprügelt, gekotzt wird, Freunde verhaftet werden, Autounfälle passieren, Frauen den Begriff "Schlampe" verdienen, viel zu viel Geld in Kneipen und Stripclubs bleibt, hin und wieder philosophisch gesprochen wird und vor allem: viel Sex beschrieben wird.
Das Buch "Und in der Hölle mach ich weiter" schildert viele dreckige, peinliche, gefährliche, gemeine, respektlose, frauenverachtende und vor allem witzige Begebenheiten der letzten Jahre im Leben des Anwalts Tucker Max.
Dabei kann man von zwei Seiten argumentieren: Natürlich sind viele der beschriebenen Erlebnisse grenzwertig, Frauen werden äußerst respektlos behandelt und nur als Objekte betrachtet. Andererseits: Sie wollen es. Und das ist hier nicht eine typische Äußerung, sondern die Wahrheit. Wie sonst kann es sein, dass Frauen, die Max Blog kennen, sich dennoch an ihn heran schmeißen? Dass auch nach schonungslosen Kommentaren kaum eine sagt "Verschwinde!"? Dass dieser Mann, der Anwalt wurde - mit einem wohl gar nicht mal schlechten Abschluss - heute nicht von seinem Beruf lebt, sondern seit Jahren mit seinem Buch auf der New York Times Bestseller-Liste steht, während die Besucherzahlen seines Blogs immer weiter in die Höhe klettern?
Dabei ist das Buch keine bloße Aneinanderreihung verschiedenster Sex-und-Alkohol-Erlebnisse. Hin und wieder überkommt es den Autor, und er reflektiert doch mal über sich selbst nach. Er sieht sich selbst als verdorben und als schlechten Menschen an, allerdings: Dieser Mann kriegt pro Jahr hunderte Frauen - welcher Mann würde da an eine tiefgreifende Persönlichkeitsänderung denken?
Und so macht er weiter - wie Fans auf seiner
Webseite nachlesen können. Wer nicht viel Spaß am Lesen hat, darf hoffen: In Amerika wird die Verfilmung des Stoffes voraussichtlich Ende 2009 erscheinen.
Das Buch sollte man niemandem in die Hand geben, der sich stark für Emanzipation ausspricht, gegen Alkohol und seinen Missbrauch ist, Stripclubs für einen Sündenpfuhl hält und Sex für etwas, das besser im Dunkeln und Privaten statt findet. All diese Regeln werden nämlich gebrochen.
Doch für die, die an Geschichten mit wenig Niveau, teilweise ziemlichem Ekelfaktor und noch höherem Promillewert interessiert sind, ist dieses Buch eine tolle Lektüre, die immer wieder zum Lachen verführen wird.