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Selene ist wunderschön, atemberaubend, rätselhaft - und eine Vampirin. Gemeinsam mit ihren Artgenossen bestreitet sie den Jahrhunderte währenden Kampf gegen die Todfeinde ihrer Rasse, die Lykaner, das Volk der Werwölfe. Unter der Führung des machthungrigen Kraven töten Selene und die anderen Vampire Werwölfe, wann immer sie welche entdecken; die Kriegerin hat dafür auch ganz persönliche Gründe vorzuweisen.
Als Selene bei einem Gefecht gegen die Todfeinde ein Lager der Werwölfe entdeckt, wirft dies Fragen auf: Die Lykaner scheinen doch nicht so dezimiert und nahe an der Ausrottung zu sein, wie bisher angenommen wurde. Unter einem mächtigen Anführer scheinen sie sich sogar noch zu vermehren und stärker zu werden. Offenbar sind sie tatsächlich eine größere Bedrohung als bisher angenommen. Noch seltsamer ist, dass die Werwölfe kurz vor dem Gefecht allem Anschein nach einen Menschen namens Michael Corvin verfolgt haben. Selene beginnt Nachforschungen anzustellen; trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft kann sie nicht verhindern, dass Gefühle für Michael in ihr aufkeimen. Der Wunsch, ihn zu schützen, ist größer als die Hingabe an ihr Volk, denn Michael wird von einem Lykaner gebissen und ist nun Zielscheibe beider Rassen.
Selene sieht ihren letzten Ausweg darin, Viktor vor seiner Zeit wiederzuerwecken. Er ist einer der drei Vampirfürsten, die abwechselnd das Volk der Vampire anführen, und er war es, der Selene auf die Schattenseite gezogen hat. Keinem anderen traut Selene so sehr. Aber kann er ihr helfen, den mysteriösen Vorgängen auf den Grund zu gehen?
Nach Rollen wie Evelyn in "Pearl Harbor" oder Darlene in "Brokedown Palace", wer hätte sich vorstellen können, dass Kate Beckinsale mehr spielen kann als feminine Frauencharaktere? Jedenfalls überrascht sie in "Underworld" als die einzelgängerische Selene durch knallharte Action, ein gutes Körpergefühl und eine wohltuende Abkehr von allzu schönheitsbetontem Auftreten. Mit strähnigen Haaren und hochaufgeschlossenem Lederbustier geht Beckinsale auf die Jagd nach Werwölfen. Sie vermag den Film ganz gut zu tragen, wenngleich ihre Leinwandpräsenz noch längst nicht ausgereift ist.
Regisseur Wiseman legt mit "Underworld" ein gutes Debüt vor. Düstere, durchgestylte Gothic-Optik, rasante Schnitte und eine von der Tendenz her interessante Story bilden die Basis für diesen Vampirfilm. Geschickt werden die Handlungen der beiden gegnerischen Lager dargestellt, mutig lässt Wiseman den Zuschauer in ausgelegte Fallen tappen und leitet dann eine überraschende Wende ein; immer wieder fragt man sich, wer denn nun wirklich der Böse und wer der Gute ist. Oder gibt es in diesem Film etwa kein Licht und Schatten, sondern nur Grautöne dazwischen? Diese Frage hält sich bis zum spannenden, aufregenden Finale und wird erst dann beantwortet.
Leider bleibt die originelle Handlung auf der Strecke. Der blutige Kampf Vampire gegen Werwölfe und die Interessenkonflikte innerhalb der Lager hätten genug Potenzial geboten, das jedoch zu Gunsten der Action verschwendet worden ist. Wiseman verlässt sich auf ein anspruchsloses Publikum, dem der Sinn mehr nach Zerstörung und Schießereien als nach einer komplexen, tiefgehenden Handlung steht. Warum diese beiden Komponenten sich so oft ausschließen müssen, bleibt offen. Somit ist "Underworld" zwar gute Unterhaltung, aber damit hat es sich auch schon. Die Möglichkeit, dem beliebten Vampirmythos eine neue Wendung hinzuzufügen, wird verpasst, und zurück bleiben eine unbefriedigend ausgereizte Geschichte und ein zugegeben spannendes Actionspektakel.
Zu erwähnen ist, dass die vorliegende Fassung um einige Minuten geschnitten ist, daher liegt eine Altersfreigabe ab 16 vor. Dabei halten sich allerdings inhaltliche und blutige Szenen die Waage. Auch sind die Schnitte ordentlich durchgeführt; beim Ansehen des Films und ohne das Wissen, dass einige Szenen fehlen, ist von einer gekürzten Fassung nichts zu merken.
Specials der DVD:
- Cast & Crew
- Produktionsnotizen, Fotogalerie
- Making of
- Kinotrailer und Teaser, Programmtipp
- Audiokommentar des Regisseurs und der Autoren Danny McBride und Kevin Grevioux