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346 Seiten Umfang hat dieses Taschenbuch, das als Buch zum Film gilt. Ein Buch zu einem Film, der auf einem Comic basiert, um genau zu sein.
Am fünften November 1997 verlässt die junge Evey Hammond illegalerweise abends das Haus und trifft prompt auf der Straße mit den Fingermännern zusammen, dem ausführenden Organ des Regimes. Zusammen mit seinen Kollegen versucht er nicht, Evey zu ergreifen, sondern sie zu vergewaltigen, doch mitten in diese Szene platzt ein maskierter Fremder. Mit Leichtigkeit überwältigt dieser Shakespeare zitierende Mann die Fingermänner, rettet die verblüffte Evey und nimmt sie mit auf ein Häuserdach. Von dort aus beobachtet Evey die Explosion des Parlamentsgebäudes - sie wurde von einem Terroristen gerettet, denn V, wie der Maskierte sich nennt, ist für die Explosion verantwortlich. Damit war Evey jedoch lediglich Zeugin eines Anfangs von etwas, denn V verfolgt einen klaren Weg gegen das Regime und Evey ist fortan ein Teil dieser Kunstfigur und dieses terroristischen Weges ...
"V wie Vendetta" erzählt eine Geschichte, in der ausgerechnet ein Terrorist im Mittelpunkt steht. Dennoch ist er der Held der Geschichte und kämpft mit seinen Mitteln gegen ein faschistisches System. Seine Motivation ist hierbei jedoch nicht die reine Nächstenliebe, sondern V führt zugleich einen sehr persönlichen Rachefeldzug.
Beide Elemente, das individuelle und das übergeordnete, wurden von der Comicreihe aus den Achtziger Jahren angesprochen und unter anderem durch die Figur Evey Hammonds hat der Leser die Möglichkeit, die gegebene Situation und die Motivation von V auf ganz besondere Art und Weise nachzuvollziehen.
Im Jahr 2005 kam die abgeschlossene Comic-Reihe von Alan Moore und David Llyod von den Wachowski-Brüdern verfilmt als Spielfilm in die Kinos. Getragen von Darstellern wie Hugo Weaving, Natalie Portman, John Hurt und Stephen Fry begeisterten Schauspiel und Geschichte zahlreiche Zuschauer - genug, um neben der Filmvorlage, dem Comic, auch ein Buch zum Film zu rechtfertigen, das Panini als Werk von Steve Moore veröffentlichte.
Dem Buch gelingt es, die Geschichte, wie sie dem Zuschauer auf der Leinwand präsentiert wurde, einzufangen. Mehr noch: Das Buch zeigt eine Vielzahl atmosphärischer Details und arbeitet mit recherchierten Hintergrundinformationen, die weder Film noch Comic zu entnehmen, sondern dem Buch zum Film eigen sind. Vom Anfang bis zum Ende bietet der Roman daher eine ungemein interessante und spannende Lektüre, die sich hinter Comic und Film keineswegs verstecken muss und erfolgreich ein eigenes Flair im Sinne der Geschichte zu kreieren versteht.
Auch wenn "Buch zum Film" oftmals für eine Lektüre steht, die man nicht unbedingt gelesen haben sollte, empfiehlt sich "V wie Vendetta - Das Buch zum Film" dennoch. Ob man den Comic mag, den Film gern gesehen hat oder sich noch gar nicht vom Zauber Vs hat einfangen lassen: dieses Buch wird wirklich jedem gerecht und steht auf eigenen Füßen, auch wenn sich die hier erzählte Geschichte selbstredend eher am Film orientiert.