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Wir befinden uns in einer weit entfernten Zukunft: Vampire leben offen neben den Menschen und machen diesen das Leben schwer, Mutantenwesen ziehen durch die Lande, rauben und morden.
Die junge Doris jagt Unwesen, die sich zu nah an das Haus der Familie wagen. Doch gegen den mächtigen Vampir Graf Magnus Lee hat auch sie keine Chance; bei einer nächtlichen Begegnung beißt er sie und markiert sie damit als sein Eigentum, das er für sich beansprucht. Doch Doris gibt nicht so schnell auf. Sie bittet den Vampirjäger D um Hilfe.
D ist kein normaler Jäger. Er ist ein Dunpeal, entstanden aus der Liebe zwischen einem Vampir und einer menschlichen Frau. So vereint er die Stärken beider Rassen in sich und kann Vampire mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Allerdings steht ihm mit Graf Magnus Lee ein ebenbürtiger, wenn nicht stärkerer Gegner gegenüber, denn der Vampir hat bereits 10.000 Jahre auf der Erde verbracht. Und er will Doris für sich haben - koste es, was es wolle. Er schickt sogar seine eigene Tochter in den Kampf gegen den Dunpeal. Kann D siegen?
Trotz der - großzügig aufgerundeten - 75 Minuten zieht sich der Film "Vampire Hunter D" aus dem Jahr 1985 stellenweise, vor allem wenn Standbilder, die Szenenwechsel anzeigen, stets ein paar Sekunden länger als nötig eingeblendet oder allzu häufig wiederholt werden. Wo in anderen Filmen Spannung durch die Verzögerung erzeugt wird, nervt sie hier, denn sie wird weder von Musik noch von einem Erzähler getragen.
Neben kantigen und sehr durchschnittlichen Zeichnungen stören vor allem die banalen, manchmal auch unabsichtlich lustigen Dialoge. Aber selbst der japanische Originalton - mit deutschen Untertiteln - kann nicht richtig überzeugen. Das liegt auch an der Figurenkonzeption, die größtenteils eindimensional bleibt. Lediglich der coole Vampirjäger D wächst einem schnell ans Herz - Zufall, dass er so wenig Text hat?
Punkten kann der Film dagegen mit seinem Setting; die Mischung aus Science-Fiction und Westernflair ist interessant und gut in der Geschichte integriert. Und Horrorfans werden ihren Spaß an der einen oder anderen blutigen Szene haben, die vor allem zum Finale hin nicht mit deftigen Zeichnungen sparen.
Immerhin sind auch die Extras okay; eine Bildergalerie, Originalzeichnungen (die wesentlich schöner geraten sind als die Animation des Films), ein Making Of und Trailer kann sich der interessierte Zuschauer ansehen. Besonders gelungen ist jedoch das beiliegende Booklet: Mit einem kurzen historischen Abriss über den Mythos der Vampire, einem Vergleich zwischen "Vampire Hunter D" und "Vampire Hunter D: Bloodlust", einer Kurzbiografie über Charakterdesigner und Künstler Yoshitaka Amano und etwas Werbung finden sich hier noch einige interessante Infos.
Natürlich muss der Vergleich zu "Vampire Hunter D: Bloodlust" angestrengt werden, und da schneidet dieser ältere Film um einiges schlechter ab. Die Story ist wesentlich einfacher und in vielen Aspekten anders, die Charaktere, der Zeichenstil und die Dialoge bleiben ebenfalls hinter dem zweiten Film zum Manga zurück. Fans sei natürlich geraten, beide zu sehen, aber insgesamt kann "Vampire Hunter D" nicht überzeugen, selbst mit Rücksicht auf sein Alter.