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Eine der wichtigsten Großveranstaltungen für die WWE-Raw-Sendung war in diesem Jahr, also 2006, Vengeance. Eigentlich ein ganz normaler Pay-per-View, aber in diesem Jahr lag die Neugründung der ECW noch nicht so lange zurück, also waren die ECWler stark eingebunden. Außerdem gab es kurz vorher das Comeback einer der legendärsten Gruppierungen des Wrestlings: Die D-X, bestehend aus den Urmitgliedern Shawn Michaels und Triple H, macht seitdem WWE Raw unsicher und bestimmte die gesamte Zeit vor Vengeance.
Randy Orton will im Opener Revanche vom Neu-ECWler Kurt Angle. Die beiden liefern ein besseres Match, als beim ECW One Night Stand, aber wie meistens bei Angle nicht mehr als Mattenwrestling. Besonders spannend ist das nicht, vor allem, weil da keine richtige Story zu gehörte.
Umaga ist noch ein relativer Neuling, wird momentan ziemlich gepusht und hat es hier mit Eugene zu tun, der natürlich kein richtiger Gegner für ihn ist. Und weil die Internetfans den Samoaner hassen, schickt die WWE ihm gleich noch drei lustige, alte Bekannte auf den Hals, die aufgrund der Gimmicks, die sie verkörpern, auch gehasst werden. Da taucht nicht nur Eugenes Mentor Hacksaw Jim Duggan auf, sondern auch Doink the Clown und ein genauso wilder Typ wie Umaga selbst, der ugandische Riese Kamala. Aber alle drei können Eugene nicht wirklich vor Umaga retten.
Wenn zwei Legenden in den Ring steigen, dann erwartet man schon ein bisschen was. Der 16-fache, in Worten sechzehnfache Worldchampion Ric Flair mit fast sechzig Jahren gegen Hardcore-Wrestlinglegende Mick Foley - und das auch noch in einem strapaziösen "2 out of 3"-Match - brauchbares Match, aber das Ende ist nicht gerade klasse.
Der Intercontinental Champion ist so was wie der Nachwuchschampion der WWE in der Raw-Abteilung. Mit Johnny Nitro, Carlito und Shelton Benjamin sind drei technisch hervorragende Wrestler in diesem Match, und wenn drei in einem Ring sind, dann ist da eh die ganze Zeit Action. Äußerst sehenswert, Wrestling so, wie es in diesem neuen Jahrtausend sein muss.
Und dann gibt es schon das Match um den Champion-Gürtel. Peinlicherweise zu diesem Zeitpunkt vom ECW-Champion Rob van Dam (RVD) gehalten. Sein Gegner ist Ex-Champion Edge, wie immer begleitet von seiner Herzensdame Lita. Hartes, spannendes Match, aber der Championtitel in der Mitte des Programms?
Und dann trifft Kane auf Kane, das klingt seltsam, ist es auch. Kane hat einen nachgemachten Kane aus seiner Anfangszeit als Gegner bekommen, und da diese Geschichte nicht so richtig funktionierte, wurde nach Vengeance diese Geschichte einfach so fallen gelassen. Das Match ist so, wie viele Matches großer Männer sind, relativ unspannend.
Der letzte Champion vor Rob van Dam war John Cena, und da der sich mit einem der bekanntesten ECW-Gesichter, nämlich Sabu, angelegt hatte, kam sein Lumberjack-Match gegen ebendiesen kurz vor dem Mainevent gerade zur rechten Zeit. Bei einem solchen Match stehen Wrestler überall rund um den Ring herum und werfen die Wrestler wieder herein, wenn sie flüchten wollen, eine kurze Pause machen oder schlicht, wenn der Gegner sie rauswirft. Dass man als Lumberjack den Kontrahenten gerne noch was mitgibt, wenn sie schon mal da sind, ist denn auch logisch. Und so prügeln sich nicht nur Cena und Sabu, sondern auch eine größere Gruppe ECWler mit Wrestlern des Raw-Rosters. Buntes Match.
Das Hauptmatch ist das erste Auftreten der DX bei einer Großveranstaltung seit vielen Jahren. Shawn Michaels und Triple H haben es mit der gesamten Spirit Squad zu tun, also gleich fünf Gegnern. Das klingt nach einem unfairen Match, aber da die beiden Herren der DX zwei der größten Stars der letzten zehn Jahre sind, ist dieser Kampf durchaus ausgeglichen. Und nebenbei auch sehr unterhaltsam.
Insgesamt eine wirklich gute Großveranstaltung, fast durchgehend spannend und zwischendurch auch recht witzig. Die Veranstaltung wird auf zwei DVDs ausgeliefert, weil die Extras nicht mehr auf die Haupt-DVD passten. Besonders die vielen Auftritte der DX im Vorfeld, die Wiedergründung der DX, das ist schon sehr schönes Material, und wer nicht glaubt, dass Triple H und der Heart Break Kid begnadete Entertainer sind, der sollte sich das Segment anschauen, in dem die beiden die McMahons in vollständiger Verkleidung nachahmen. Sehr witzig, sehr gut, tolle Show.