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Der Großvater sitzt am Tisch inmitten der Mäuseschar und hält einen Kern hoch. Niemand weiß, was er da in Händen hält. Es ist der Kern einer Kürbispflanze. Alle Mäuse beschließen, einen geeigneten Platz für diesen Kern zu suchen und ihn dort zu vergraben. Zwar ist die Enttäuschung erst groß, da sich nichts tut und wochenlang bewachen die Mäuse den Platz, wo sie den Kern vergraben haben. Doch umso größer ist das Erstaunen, als ein Sprössling aus der Erde schießt. Er wächst sehr schnell und die Mäuse haben alle Hände voll zu tun, um die Pflanze, die ersten Blüten und den Kürbis, der schließlich beginnt zu wachsen, zu bewachen und zu beschützen.
Dieser 1997 herausgebrachte Band der Abenteuer der Familie Maus ist einer der letzen aus der Feder Iwamuras und zeichnet sich durch folgende Charakteristika aus:
Das Buch wechselt stark den Grundton der Zeichnungen. Entgegen den anderen Abenteuern der Serie, wechselt der Charakter der Zeichnungen stark. Beginnend mit erdigen Farbtönen, dem Ausbringen des Kürbiskerns, wechselt er zu strahlenden Gelb- und Grüntönen, dem ersten Wachstum der Pflanze, und schließt mit grünen und blaugrünen Bildern, der Ernte, ab.
Das Bilderbuch schildert den Werdegang einer Kürbispflanze vom Kern bis zur Ernte, dem Festmahl und dem erneuten Sammeln von Kürbiskernen. Im Gegensatz zu den anderen Bänden dieser Bilderbuch-Reihe dauert dieses Abenteuer eine gesamte Wuchsperiode. Es betont den Werdegang der Natur über ein halbes Jahr und zeigt anschaulich das wechselnde Verhalten der Mäuse.
Das Buch ist mit liebenswertem Humor versehen. Mal sind es die ersten Schnecken, die es zu vertreiben gilt, mal ist es die Biene, die eine kleine Maus erschreckt. Doch weist dieses Abenteuer sehr viel weniger Details und Einzelaktionen der Mäuse auf als gewohnt. Die Pflanze und ihr Werdegang sind beherrschendes Thema.
Die Verse unter den doppelseitigen, großformatigen Bildern sind gut übersetzt, die Reimlänge und der Rhythmus sind nahezu perfekt.
Das gemeinsame Ausbringen des Samens, die Beobachtung seines Wachstums, die Sorge um und die Pflege der Pflanze ist beherrschendes Thema und zeigt den großen Familiensinn der vierzehn Mäuse in diesen Büchern.
Der Einband dieses Bilderbuches ist innen jeweils einer Zeichnung versehen. Leider ist dieses Bild vorne und hinten sehr hässlich geraten und eher abstrakt. Das ist eine große Enttäuschung dieses ansonsten perfekten Bilderbuches.
Auf der letzten Textseite hinter den Bildern wird abschließend das Abenteuer zusammengefasst, einige der anderen erhältlichen Titel der Serie genannt und als letzte Textseite werden die Namen der Mäuse aufgelistet.
Der Einband zeigt auf grün und gelb gehaltenem Hintergrund alle vierzehn Mäuse, wie sie staunend und ehrfurchtsvoll nach oben zu einem nicht im Bild befindlichen "Etwas", dem riesigen Kürbis, sehen.
Alles in allem ein pädagogisch wunderbares Mäuseabenteuer, dass in jede Kinderbuchsammlung gehört. Kazuo Iwamura ist einer der besten Kinderbuchautoren, die den Weg in unser Bücherregal gefunden haben - und das ist nicht nur meine Meinung, sondern drei Kinder stimmen dem uneingeschränkt zu!
Welch ein großartiges Abenteuer. Die Begeisterung der Mäuse über dieses Wunder der Natur ist wirklich ansteckend. Die Spannung, mit der sie den Kürbis bei seinem Wachstum begleiten, überträgt sich auf die kleinen Betrachter der traumhaft schönen Bilder Iwamuras. Beeindruckend, wie er dieses Ereignis ins rechte Licht rückt und aus diesem einfachen Kürbis ein Werk Gottes macht, zumindest etwas Übernatürliches und bewundernswertes. Glücklich lehnt sich der Leser/Betrachter und die Mäuse zurück, wenn die Ernte gelungen ist und viele Kerne auf dem Tisch liegen, die es in der nächsten Pflanzsaison in die Erde zu bringen gilt.
Dieses Buch, zumal es nur fünf Euro kostet, ist ein Pflichtkauf für Eltern, die ihren Kindern die Natur und ihre Lebewesen näher bringen wollen.