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Zubert Fiorentini hat mal wieder einige Unbeteiligte zusammengeschlagen. Bei seinem Chef in Ungnade gefallen, bei seiner langjährigen Bekannten abgeblitzt, hält ihn nur die Liebe zu der Japanerin Miko aufrecht, die ihn vor neunzehn Jahren verlassen hat.
Ausgerechnet in dem Moment, wo er seine Vergangenheit endlich vergessen will und ihm sein Chef empfiehlt, zwei Monate "Zwangsurlaub" zu nehmen, erreicht ihn die Nachricht, dass Miko gestorben ist und ihn als Universalerben eingesetzt hat. Ihm bleibt keine Wahl, er muss nach Japan, wo er vor zwanzig Jahren als Nachrichtenoffizier ziemlich Staub aufgewirbelt hat. Ihn erwartet nicht nur sein damaliger Freund und Kollege, der hofft, mit Zubert brechen alte, wilde Zeiten wieder an, sondern auch seine neunzehnjährige Tochter. Er soll gemäß dem Testament von Miko bis zu der Volljährigkeit von Yumi auf diese aufpassen.
Gar nicht so einfach in Anbetracht eines zweihundert Millionen Dollar Vermögens, das offensichtlich von der japanischen Mafia stammt.
Zubert muss all seine Fähigkeiten als Polizist anwenden, um seine Tochter zu schützen und Mikos letzten Willen zu erfüllen.
Jean Reno, der schweigsame Killer aus "Leon, der Profi", in einer Action-Komödie? Kann das funktionieren? Nun, der oft krachende Humor dieses Films geht nicht von Reno aus, der ist stoisch und brutal wie in den meisten seiner Filme. Nur die Scherben, die er hinterlässt, und die kompromisslose Art, die alles um ihn herum erzittern lässt, sorgen für komische Momente. Die ihm zur Seite stehenden Schauspieler Ryoko Hirosue, die seine süße und flippige Tochter spielt, und Michel Muller, der den Nachrichtenoffizier, Freund und Adlatus mimt, machen ihre Sache großartig. Sie sorgen für witzige Momente, Tiefgang und wirklich einmalige Szenen.
Leider bleibt das Drehbuch hinter Actionszenen und Komik weit zurück. Ohne Inspiration, mit einer so simplen wie dummen Story, einer Yakuza, die so dämlich ist, dass sie wohl kaum mehr als Kaugummiautomaten zu knacken in der Lage ist, und einem so geballten Einsatz vor Waffengewalt und Fäusten, dass eigentlich hundert Jahre Knast für die wie wahnsinnig agierenden Franzosen die Folge sein müssten. Doch sie werden mit Dank verabschiedet und dürfen sogar ein Vermögen mit nach Hause nehmen. Nein, die Story ist selten dämlich und nicht der Rede wert.
Wären nicht ein Jean Reno, der genau das macht, was man vor ihm erwartet, und zwei wirklich erfrischend gut aufgelegte Schauspielkollegen, der Film wäre ein Desaster.
So erwarten den Zuschauer der DVD eineinhalb vergnüglich-alberne Stunden und eine Menge sehr gelungener Extras. Neben dem Interview mit Regisseur Gérard Krawczyk ist vor allem die französischsprachige Karaoke-Session mit Ryoko Hirosue und Jean Reno einen Blick wert.
Fazit: Dieser Film ist bestenfalls Mittelmaß. Wer die häufigen brutalen Szenen verkraften kann, wird mit humorvoller, launiger Schauspielkunst der drei Hauptdarsteller belohnt. Die füllen ihre etwas eindimensionalen Rollen sehr gut aus und sorgen immerhin für gute Unterhaltung.
Übrigens: "Wasabi" ist eine sehr scharfe Soße, die anscheinend außer Zubert kaum jemand verkraftet.